Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan
Autoren: Julia Justiss
Vom Netzwerk:
Damen uns in die Nase dringt.“ Alastair küsste seiner Mutter zum Abschied die Hand. „Sag Jane und Lissa bitte, dass wir uns freuen, wenn sie ein wenig Zeit für uns finden. Natürlich erst, wenn eure jungen Gäste sich zurückgezogen haben.“
    Wenig später betraten sie die komfortabel eingerichtete Bibliothek. Auf einem Beistelltisch standen mehrere Karaffen mit Cognac, Brandy und Wein. Bist du sicher, dass du bleiben willst?“, fragte Max und füllte zwei Gläser mit Wein.
    „Zum Teufel, ja! Dies ist mein Haus, und ich kann kommen und gehen, wann ich will – ebenso wie meine Freunde. Zudem bin ich sicher, dass du dich freust, Mama, Jane und Lissa zu sehen. Wendell erwähnte, dass Jane diese Hausparty überhaupt nur wegen ihrer Tochter gibt. Meine Schwester meinte, Lissa solle ein paar Erfahrungen mit jungen Gentlemen sammeln, ehe sie ihre erste Saison in London erlebt. Zum Glück ist sie zu vernünftig, Lissa schon jetzt verheiraten zu wollen. Allerdings bin ich sicher, dass andere Mütter fest entschlossen sind, ihre Töchter, wenn möglich, gleich hier unter die Haube zu bringen.“
    Er nahm das Glas, das Max ihm reichte, und seufzte. „Man sollte meinen, dass die Mütter jungfräulicher Töchter kein Interesse daran haben, mich zum Schwiegersohn zu bekommen. Schließlich weiß alle Welt von meinen Affären mit Schauspielerinnen und Tänzerinnen. Doch leider scheinen Reichtum und eine gute Herkunft für manche wichtiger zu sein als ein schlechter Ruf und das Bekenntnis, nie heiraten zu wollen. Lass uns auf dich trinken! Denn dir habe ich es zu verdanken, dass ich mich vor all diesen langweiligen gesellschaftlichen Verpflichtungen drücken kann. Schließlich muss ich mich ja um dich kümmern.“ Er hob sein Glas.
    „Darauf, dass du nicht den Gastgeber spielen musst!“ Max prostete ihm zu. „Gut, dass mein ruinierter Ruf wenigsten dir nützt!“ Seine Stimme klang bitter.
    „Wenn du auf deine Karriere anspielst … Das ist doch nur ein zeitweiliger Rückschlag. Früher oder später wird man im Außenministerium herausfinden, was sich wirklich in Wien zugetragen hat.“
    „Vielleicht.“ Zunächst war Max davon überzeugt gewesen, dass man ihn von jeder Schuld freisprechen würde, sobald die Wahrheit ans Licht kam. Doch bisher hatte sie das nicht getan. „Noch besteht sogar die Möglichkeit, dass man mich vors Militärgericht stellt“, meinte er bitter.
    „Nach deinem Einsatz in Waterloo? Du hast in Hougoumont gekämpft! Ganz gleich, welche früheren Fehler man dir anlastet, kein Militärgericht wird dich verurteilen, nachdem du dich dort in die Schlacht gestürzt und vielen deiner Kameraden das Leben gerettet hast. Wen interessiert es da, dass du eigentlich Anweisung hattest, nicht in den Krieg zu ziehen und in England zu bleiben? Selbst die Mitglieder des Garderegiments der Kavallerie, die als besonders engstirnig gelten, wenn es um Disziplin geht, würden nach deinem Einsatz in Waterloo auf eine Anklage gegen dich verzichten.“
    „Hoffentlich irrst du dich nicht. Ich habe den guten Namen der Familie schon mehr als genug beschmutzt, wie mein Vater mir vorwarf, als er sich ein einziges Mal dazu herabließ, mit mir zu sprechen.“
    Der Earl of Swynford hatte eine Menge schlimmer Dinge gesagt, und die Erinnerung daran quälte Max noch immer. Vor seinem geistigen Auge sah er sich wieder, wie er stumm vor seinem Vater stand, während dieser ihm die schwersten Vorwürfe machte. Er hatte sich nicht verteidigt, nicht einmal gegen so absurde Anschuldigungen wie die, dass er die politische Arbeit seines Vaters enorm erschwert habe, weil niemand im House of Lords nun ein Bündnis mit ihm eingehen wolle. Der Earl hatte ihn als die größte Enttäuschung seines Lebens beschimpft und ihn für unbestimmte Zeit aus Swynford House in London ebenso wie vom Landsitz der Familie in Hampshire verbannt.
    „Der Earl hat sich noch nicht beruhigt?“
    Die Stimme seines Cousins holte Max in die Gegenwart zurück.
    Doch nach einem Blick in Max’ Gesicht meinte Alastair: „Ich fürchte, er ist noch dickköpfiger und engstirniger als die Mitglieder des Garderegiments. Ich würde ihm ja gern ins Gewissen reden. Aber du möchtest das nach wie vor nicht, oder?“
    „Du weißt selbst, dass Vater von seinen Ansichten niemals abweicht, wenn jemand ihm widerspricht. Womöglich würde er auch dich aus seinem Umfeld verbannen, was für unsere Mütter sehr schlimm wäre. Nein, es hat keinen Zweck, mit ihm zu sprechen. Dennoch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher