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Mischpoche

Titel: Mischpoche
Autoren: Gmeiner-Verlag
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und der Wiener Stadtschutzwache gegen die kommunistischen Demonstranten, denn wie schon am Gründonnerstag gab es auf Seiten der Demonstranten zahlreiche Tote.
    Quellen: Neues Acht Uhr Blatt, 16.6.1919; Die neue Zeitung, 16.6.1919; Pester Lloyd, 16.6.1919; Otto Bauer: Die österreichische Revolution. Wien 1923, S. 152 – 155; Andreas Pittler: Bruno Kreisky. Reinbek b. Hamburg 1996, S. 19 f.
     
    1920:
    Am 18. Mai 1920 versuchten die 20jährige Rosa Pichler und ihr 22jähriger Geliebter Karl Matauschek, die Vermieterin Pichlers zu berauben. Als diese früher als erwartet nach Hause zurückkehrte, fiel Matauschek mit einem Beil über die Frau her. Das Liebespaar entkam mit einer nennenswerten Anzahl an Schmuckgegenständen, welche sie zwei Tage später über einen Hehler zu Geld zu machen versuchte. Durch einen Tipp aus der Unterwelt konnte die Wiener Polizei die beiden jedoch stellen und verhaften. Beim Prozess im November 1920 zeigten sich beide geständig, gleichwohl wurden beide zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
    Quellen: Wiener Zeitung, 19.5.1920; Neues Acht Uhr Blatt, 5.11.1920
     
    1921:
    Seit 1921 gehört das ›Burgenland‹ als Bundesland zu Österreich (es war damals das achte, 1922 kam Wien als neuntes Bundesland hinzu, nachdem es von Niederösterreich verwaltungstechnisch abgetrennt worden war). In der Monarchie hingegen gehörte das Burgenland als ›Westungarn‹ zur transleithanischen, also ungarischen Reichshälfte. Erste Vorschläge zur verwaltungstechnischen Vereinigung des vorwiegend deutschsprachigen Westungarn mit den angrenzenden österreichischen Kronländern tauchten Anfang des 20. Jahrhunderts auf, doch nach dem Ende des Krieges erhob Österreich in einer eigenen, am 22. November 1918 verfassten Note Anspruch auf das Gebiet. Im Dezember 1918 kam es zu mehreren pro-österreichischen Demonstrationen in der Region, die auf die Alliierten nicht ohne Wirkung blieben. So wurde ›Deutsch-Westungarn‹ im September 1919 im Zuge des Vertrags von St. Germain Österreich zugesprochen. Dieser Rechtsstandpunkt wurde auch im Vertrag von Trianon (den die Alliierten 1920 mit Ungarn abschlossen) bestätigt. In den Venediger Protokollen verpflichtete sich Ungarn schließlich im Oktober 1921, das strittige Gebiet zu räumen, was Anfang Dezember 1921 auch geschah. Allerdings war über die Vermittlung Italiens vereinbart worden, den endgültigen Status der Stadt Ödenburg durch eine Volksabstimmung nach dem Vorbild Kärntens (wo im Oktober 1920 eine Mehrheit für den Verbleib bei Österreich votiert hatte) zu klären. Die Abstimmung am 14. und 16. Dezember 1921 ergab eine Mehrheit von 65,1 zu 34,9 Prozent für Ungarn, weshalb die als Hauptstadt des neuen Bundeslandes vorgesehene Stadt schließlich bei Ungarn verblieb. Die Österreicher zogen nach zwei Wochen wieder ab.
    Quellen: Norbert Leser: Vom Sinn der burgenländischen Geschichte. Wien 1975, S. 11-71; Karl Renner: Wie es zur Befreiung des Burgenlandes kam. Wien 1931, S. 9 – 11; August Ernst: Geschichte des Burgenlandes, Wien 1991.
     
    1922:
    Fußball wurde in Österreich bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gespielt. In den 1890er Jahren gründeten sich die ersten Fußballklubs, darunter die ›Vienna‹ (1894), der ›Wiener Sportclub‹ (1898) und ›Rapid Wien‹ (1899). Im Jahr 1900 kam es zur Gründung des ersten österreichischen Fußballverbandes, der auch rasch begann, Wettbewerbe auszurichten. Besonders populär wurde der Challenge-Cup, in dessen Rahmen sich die besten Teams aus Österreich, Böhmen, Mähren und Ungarn maßen. Der Wiener Sportclub konnte diese Trophäe zweimal (1905 und 1911) erringen und zählte daher auch zu den Favoriten der 1911/12 erstmals ausgetragenen Fußballmeisterschaft, bei der er jedoch hinter Rapid nur auf Rang 2 landete. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Mannschaft des Sportclub vor allem durch die Erfindung der Abseitsfalle international berühmt. Der Titel 1922 und der Cupsieg 1923 waren der Lohn für eine überaus erfolgreiche Mannschaft.
    Quellen: Michael Almasi-Szabo: Von Dornbach in die ganze Welt. Die Geschichte des Wiener Sport-Clubs. Wien 2010.
     
    1923:
    Seit 1916 hatte die Sprachlehrerin Edith Kadivec (1879 – 1953) in der Wiener Innenstadt einen geheimen Salon geführt, in dem Herren gegen entsprechendes Entgelt dabei zusehen konnten, wie Schülerinnen wegen vermeintlicher Fehler gezüchtigt wurden. Was als bloßer Sadismus begann, entwickelte sich bis 1923 zu einer durchorganisierten
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