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Mischpoche

Titel: Mischpoche
Autoren: Gmeiner-Verlag
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recherchieren begann. Es stellte sich heraus, dass Moransky in Ungarn wegen Einbruchs und in Italien wegen Rauschgiftschmuggels gesucht wurde. Wenig später konnte ihm überdies ein Einbruch in ein Juweliergeschäft in Graz nachgewiesen werden, aus dem auch das Gros der von ihm feilgebotenen Ware stammte. Moransky wurde verhaftet und in der Folge zu sieben Jahren Kerker verurteilt.
    Quellen: Anna Lindner, Thomas Gasser: Wiener Kriminalschauplätze. Wien 2009, S. 51 f.
     
    1928:
    Am 3. November 1928 gab Vasa Prihoda (1900 – 1960) im Wiener Konzerthaus einen Soloabend mit Werken von Paganini und Tschaikowsky. Während des Konzerts wurde die Tochter eines ägyptischen Politikers von ihrem Verehrer mit mehreren Schüssen getötet. Der Täter, der noch versuchte, unter Verweis auf einen angeblichen flüchtigen Mörder zu entkommen, wurde von einem Bediensteten des Hauses jedoch überwältigt und der Polizei übergeben. Gartners Lebenslauf sprach zusätzlich gegen ihn, und so wurde er im Prozess vor dem Geschworenengericht wegen Mordes aus niederen Beweggründen zu 20 Jahren Haft verurteilt.
    Quellen: Anna Lindner, Thomas Gasser: Wiener Kriminalschauplätze. Wien 2009, S. 57 f.; Das Kleine Blatt, 5.11.1928; Die Neue Zeitung, 5.11.1928; Neue Freie Presse, 5.11.1928.
     
    1929:
    1910 wurde Rudolf Sieghart (1866 – 1934, geboren eigentlich als Rudolf Singer) von Kaiser Franz Josef zum Gouverneur der 1863 gegründeten «k.k. privilegierte Allgemeine Österreichische Boden-Creditanstalt« bestellt. Die Bank war ursprünglich zur Finanzierung des Eisenbahnbaus gegründet worden und widmete sich vor dem Ersten Weltkrieg primär dem Geschäft mit Hypothekarkrediten. Unter Siegharts Leitung ging die Boden-Credit jedoch vermehrt in Richtung industrieller Beteiligungen, was ihr im Zuge der Weltwirtschaftskrise zum Verhängnis werden sollte. Vor allem die existenzielle Krise der Steyr-Werke brachte auch die Bank ins Taumeln, die sich vorerst nur mit Notverkäufen vor dem Konkurs retten konnte. Im Oktober 1929 wurde das Bankhaus durch eine auf politischen Druck erfolgte Fusion mit der ›Creditanstalt‹ kurzfristig vor dem endgültigen Ende bewahrt, doch war just diese Fusion mitverantwortlich für die – dann weit größere – finanzielle Pleite der ›Creditanstalt‹, die 1931 zusammenbrach. Die Steyr-Werke, ursprünglich ein Waffenkonzern, stiegen nach dem Ersten Weltkrieg verstärkt in das Automobilgeschäft ein, wobei der sogenannte ›Austro-Daimler‹ zur Zierde der Produktion avancierte. Parallel dazu hatte die ›Steyr AG‹ den ›Austria‹ als Luxuslimousine konstruiert, dessen Fabrikation jedoch nicht aufgenommen wurde, um nicht die eigene Marke ›Austro Daimler‹ zu beschädigen. Die an der Produktion des ›Austria‹ beteiligten Mechaniker und Techniker wurden daraufhin arbeitslos.
    Quellen: Hans Seper: Österreichische Automobilgeschichte. Klosterneuburg 1999; Franz Pinczolits: Austro Daimler. Wiener Neustadt 1986; Eduard März: Österreichische Bankpolitik. Wien 1981; Fritz Weber: Vor dem großen Krach. Salzburg 1991.
     
    1930:
    Am 10. März 1930 kam es in der mährischen Landeshauptstadt Brünn zu einem spektakulären Einbruch. In der Goldwarenfabrik ›Sequens‹ wurden Uhren, Ringe und sonstige Pretiosen im Wert von 115.000 tschechischen Kronen entwendet. Vorerst fehlte von den Tätern jede Spur, wenngleich frühzeitig Vermutungen geäußert wurden, diese könnten aus Österreich stammen. Dementsprechend sandte die tschechische Polizeibehörde auch ein Amtshilfeersuchen an die österreichischen Kollegen. Geklärt werden konnte der Fall letztlich durch ›Kriminalist Zufall‹ (Kleines Blatt), wodurch Johann Eisen und Martin Schimmerl der Tat überführt werden konnten. Beide wurden 1931 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
    Quellen: Prager Tagblatt, 11.11.1930, 12.11.1930; Kleines Blatt, 21.11.1930
     
    1931:
    Am 9. März 1931 entdeckte der Hilfsarbeiter Eduard Fuchs in der Nähe seines Wohnhauses zwei Frauenbeine, welche er ins nächstgelegene Kommissariat brachte. Durch ein bei diesen Beinen gefundenes Kuvert kam die Polizei alsbald dem Täter auf die Spur, und bereits nach einem Tag konnte der Fall als aufgeklärt betrachtet werden. Der 50jährige Kanalräumer Josef Wrbik gestand, die Frau, deren Namen er wohl tatsächlich nicht gewusst hatte, erschlagen zu haben, als diese sich geweigert hatte, ihm ohne finanzielle Zuwendungen sexuell gefällig zu sein. Um die Tat zu vertuschen, hatte er die
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