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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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Millie, als sie durch das Büro zum Ausgang geht. Sie sagt es viele, viele Male, nämlich zu allen Autovermietungsschalter-Leuten.
    »Hej du!«
    »Hej du!«
    »Hej du!«
    Das macht Spaß!
    Draußen weist Tante Gertrud sie darauf hin, dass es
do
heißt und nicht
du
.
    Hat sie Schwedisch gelernt?
    »Nein, nein«, wiegelt die Tante ab. »Ich habe mir nur ein paar Brocken vor der Reise eingeprägt.«
    »Wie denn?«
    »Na … irgendwie gelernt.«
    »Von einem Freund?«
    »Nein.«
    »Hast du einen Freund?«
    »Pfff«, macht die Tante und sagt zögerlich: »Nein.«
    »Bist du zu alt für einen Freund?«
    »Millie!«, ruft Mama dazwischen. Dabei ist Millie noch gar nicht fertig mit ihrem Fragenkatalog .
    »Bist du alt oder uralt, Tante Gertrud?«
    »Aber, Kind«, murmelt Papa. »Ist das peinlich.«
    »Ach … lass sie ruhig«, beschwichtigt ihn die Tante und beantwortet nun alle Fragen, auch die, die Millie noch nicht gestellt hat.
    »Erstens bin ich bloß eine ältere Dame und keine uralte, Gott bewahre! Zweitens habe ich einige gute Freunde und liebe Verwandte, drittens habe ich ein paar Wörter Schwedisch in meinem Reiseführer gefunden, viertens duzen sich übrigens in Schweden alle Leute und fünftens …«, jetzt schnappt die Tante nach Luft, »fünftens habe ich sogar einen Führerschein. Nur, damit ihr’s wisst.«
    Na, dann wissen sie es jetzt.
    Mit ihren Roll- und Schiebekoffern laufen sie hinüber zu dem Platz, wo viele Autos in Reih und Glied geparkt sind. Dazwischen steht auch ihr Mietwagen. Er sieht nicht gerade sehr geräumig aus. Sollen sie die Tante einfach hier stehen lassen?
    Klickklack machen die Wagentüren, als Mama bereits aus einiger Entfernung auf den Autoschlüssel drückt. Türen auf! Millie ist sehr gespannt, ob es vier oder tatsächlich fünf Sitzplätze gibt.
    Während Papa die Koffer hinten verstaut, fixiert Mama die Kindersitze. Geschafft!
    Und dazwischen soll Tante Gertrud Platz haben? Millie beäugt kritisch deren Popo. Na, den wird sie ein Stückchen einziehen müssen!
    Und? Passt die Tante mit auf die Rückbank?
    »Ich bin kein Walross!«, sagt sie. »Passt schon.«
    Aber nur wenn sie die Arme eng anlegt! Leider können Millie und Trudel ihre Trinkflaschen nicht abstellen. Was für ein Mist! Und so nah an der Tante … Wonach riecht sie denn?
    Nach Vanillesoße!

[zurück]
    Foto! Foto!
    Weil der Mietwagen ein Navigationsgerät hat – ein Navi  –, können sie das Haus, in dem sie wohnen werden, ganz leicht finden. Hoffentlich ist es ein hübsches, lustiges Haus, wie so viele hier am Stadtrand von Stockholm. Sind die alle aus Holz gebaut? Jedenfalls sieht es so aus, als ob die Wände aus bunten Brettern bestehen – rot, gelb, blau oder weiß, fast wie Spielzeughäuser.
    »Warte mal ab, bis wir in Småland sind«, sagt Tante Gertrud. »Da wird es tatsächlich nur Holzhäuser geben und die meisten in diesem dunklen Rostrot.«
    »Wie bei Michel aus Lönneberga«, weiß Millie. Wo der wohnt, nämlich auf dem Bauernhof Katthult, sind alle Gebäude rostrot, sogar der Tischlerschuppen, in den Michel eingesperrt wird, damit er Zeit zum Nachdenken hat.
    Bevor sie in die Straße einbiegen, in der ihr Haus steht, sieht Millie ein Achtung-Katzenwechsel-Schild am Wegesrand.

    »Na, so was«, meint Tante Gertrud. »Eigentlich habe ich einen Elch auf einem Verkehrsschild erwartet, und nicht Katzen, die über die Straße laufen könnten.«
    Elch? Ey … Elch! Millie hat gar nicht daran gedacht, dass sie in Schweden vielleicht Elche sehen wird. Aber ja, jetzt fällt es ihr ein! Findus und Pettersson sind mal im Wald einem Elch begegnet. Der ihre Salamibrote aufgefressen hat! Und dass Pettersson in Schweden lebt, ist ja klar. Findus ist demnach auch Schwede. Ein schwedischer Kater! Vielleicht kann sie die irgendwo treffen. Oder sind die Abenteuer der beiden bloß Geschichten? I wo!
    Oh, wenn Millie ein Elch über den Weg laufen würde! Das wäre der Hit! Sie hat kurz vor der Reise eine eigene Kamera bekommen! Mit Speicherkarte! Für hunderttausend Bilder! Ist in Mamas Koffer verstaut. Millie wird sich von nun an jeden Tag ihren Fotoapparat umhängen, damit sie schussbereit ist.

    Das ist das Erste, wonach Millie sucht, als sie in das hell- und dunkelgrün gestrichene Häuschen mit der Holzfassade eingezogen sind. Alles ist da. Unten: Terrasse, Wohnraum, eine Küche, das Klo und eine Dusche. Treppe rauf: drei Schlafzimmer, Bad.
    Klar, dass Millie das Zimmer mit dem breiten Himmelbett nimmt. Dann
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