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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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Komische Sachen sehen komisch aus: lange Dreiecksstangen mit Platte obendrauf. Sitzplätze für Marsmenschen? Komisch, komisch.
    »Huhu!«, ruft Tante Gertrud, und noch einmal ganz laut: »Huhu!«
    Was hat sie denn?
    Ey, da kommt ein Schiff! Ist es das Boot, mit dem sie in die Wikingerstadt fahren wollen? Das hat vielleicht ein Tempo drauf! Mama und Papa flitzen los und die Tante mit Trudelchen an der Hand legt auch einen Gang schneller ein. Aber Millie ist noch weit weg. Muss Fotos machen!
    Dann legt das Boot an. Das sieht Millie ganz genau. Jetzt nimmt sie die Beine in die Hand und saust los. Nur … in diesem Moment hat der blöde Kahn bereits wieder abgelegt. Manno! Der hat nicht auf sie gewartet!
    Außer Atem und ziemlich wütend kommt Millie bei den anderen an.
    »Wir nehmen einfach das nächste Boot«, schlägt Mama vor und studiert die Abfahrtszeiten auf einem Aushang.
    »Na, so was«, sagt sie. »Das Boot fährt nur ein Mal am Tag und wir haben es gerade verpasst.«
    »Das gibt es doch nicht«, beschwert sich Tante Gertrud. »Die hätten uns sehen müssen! Das Schiff hätte wenigstens eine Minute warten können.«
    »Millie hat trödelt«, sagt Trudel.
    Halt die Klappe!
    Papa findet heraus, dass das Boot eigentlich nur an dieser Stelle anlegt, wenn jemand die Flagge am Fahnenmast neben dem Aushang gehisst hat. Das gilt als Zeichen, dass jemand mitgenommen werden will.
    Siehste! War gar nicht Millies Schuld!
    Und was nun?
    Erst einmal auf eine Bank setzen und überlegen. Dafür sind die Erwachsenen da. Millie und Trudel laufen einen kleinen Hügel hinauf … und auf der anderen Seite hinab.
    Irgendjemand hat einen riesengroßen Anker am Fuß des Hügelchens postiert. Die Ankerkette ist gewaltig. Trudel balanciert darauf rum, rutscht aber mit ihren Sandalen ständig ab.
    »Millie!«, ruft sie. »Foto! Foto!«
    Na schön, klickklack. Millie hat ja einen Speicher für hunderttausend Bilder.
    Trudel soll sie bitte auch mal fotografieren. Wie Millie auf der Spitze des Ankers hockt. Obwohl sie der kleinen Schwester nicht recht traut. Nachher schmeißt die den Apparat noch ins Wasser!
    Macht sie doch nicht, Millie!
    Dann stiefeln beide über glatt gescheuerte Kiesel zum Ufer des Sees und werfen Steinchen. Papa kommt hinzu. Er versucht, besonders flache Steine über das Wasser hüpfen zu lassen.

    Boah! Einer der platten Kiesel hopst drei Mal über die Oberfläche und wirft tolle Kreise, deren Wellen bis ans Ufer rollen.
    »Ohhh«, bewundert Millie Papas Kunst. »Wie machst du das?« Ihre Steinchen versinken leider sang- und klanglos in der Tiefe.
    Papa zuckt nur mit den Schultern, und Tante Gertrud behauptet: »Früher konnte ich Steinchen bis zu sieben Mal hüpfen lassen.«
    Lügt die Tante manchmal?

[zurück]
    Der Wikingertag
    So ganz nutzlos wollen sie den Tag natürlich nicht verstreichen lassen. Wenn es mit der ältesten Wikingerstadt schon nicht klappt, dann soll es wenigstens was mit der zweitältesten werden. Deshalb schlägt Tante Gertrud vor, nach Sigtuna zu fahren.
    Muss Millie all die schwierigen Namen behalten? Och nö. Sie hofft nur, dass es in Sieg-du-mal einiges von den kriegerischen Wikingern zu sehen gibt!
    Mit dem Auto fahren sie also an der Innenstadt von Stockholm vorbei und nehmen Kurs auf Uppsala.
    Hopsala?
    Wie auch immer … Hopsala ist eine der wenigen größeren Städte von Schweden. Mit einer Altstadt,
Gamla Uppsala
, wo es ebenfalls Spuren der Wikinger geben soll.
    Zuerst also Sieg-du-mal, dann Gammel Hopsala.
    Trudel kramt im Auto mit den Fingerchen unter ihrem Sitz, dann hinter Tante Gertruds Popo. Hat sie was verloren?
    Nein! Die kleine Schwester hat was gefunden!
    Pfff … einen Flaschenkorken!
    »Korky«, sagt sie und lässt ihn auf ihrem Bein hüpfen, dann über Tante Gertruds Bauch springen, und schließlich landet Korky auf Millies Schoß. Sie beschaut ihn sich von allen Seiten. Ist nicht so ein einfacher, blöder Korken. Er sieht aus wie ein Pilz und trägt einen Namen:
Crémant d’Alsace.
Viel zu kompliziert!
Korky
ist okay.
    Korky kann nicht nur hüpfen und springen, er kann sogar über Tante Gertrud hinwegfliegen.

    »Mensch, pass doch auf, Trudel!« Die kleine Schwester hat Korky nicht gefangen; er ist runtergepurzelt.
    Tante Gertrud bückt sich stöhnend, hebt Korky auf und hält ihn gedankenverloren ein Weilchen in der Hand. Was überlegt sie? Ob sie ihn rausrücken soll?
    Ja, Tante! Sonst denken sich Millie und Trudel ein anderes Spiel aus, um sich die Zeit zu
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