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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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draufgesetzt:
    O-Bein, X-Bein, rennt wie 'n Schwein.
    Boah … Gus ist richtiggehend zusammengezuckt.
    »Jetzt knall ich dir eine«, hat er ausgestoßen.
    Dann ist sie schnell losgeflitzt. Die Straße nach Hause ist etwas abschüssig, und sie musste aufpassen, nicht auf die Nase zu fliegen. Der Schulranzen auf ihrem Rücken ist hin und her gewackelt und der Inhalt hat wie blöd geklappert.

    Gus hat versucht, sie einzuholen, aber Millie ist gerannt und gerannt und außer Atem zu Hause angekommen.
    »Gut, dass du da bist«, empfängt Mama ihr Kind. Sie ist ein bisschen aufgeregt. »Ich muss Trudel schnell von der Kita abholen. Irgendwas stimmt nicht mit ihr.«
    Oje. Hat sich die kleine Schwester etwa den Arm gebrochen? Hat sie jemanden aus der Seerosen-Gruppe angespuckt? Hat sie in die Hose gemacht?
    Nein! Sie hat nur irgendwo auf der Fensterbank ein altes Päckchen Gummibären gefunden. Weil das in der Sonne gelegen hat, sind die Bärchen zu einem einzigen Klumpatsch zusammengeschmolzen – ein rot-grün-gelb-orangefarbener harter Gummifladen. Lecker!, hat Trudel bestimmt gedacht und sich den Flatschen in den Mund gesteckt. Da ist er weich geworden, hat sich ausgedehnt, und die kleine Schwester hat geschluckt und geschluckt, damit sie das ganze Zeug runterbekam. In einem Stück! Und jetzt hat sie Bauchschmerzen.
    Die Sache geht gut aus. Mama holt Trudel ab und die kleine Schwester muss zwei Tassen Pfefferminztee trinken. Sie hält dabei ihren Kuschelhasen fest im Arm und Mama streichelt ihr zwei Stunden lang den Bauch. Dann ist alles vorbei und Trudelchen kann wieder lachen. Was hätten sie gemacht, wenn die Bauchschmerzen nicht weggegangen wären? Wenn die kleine Schwester eine Blinde-Bauch-Entzündung bekommen hätte! So was gibt es! Jaha! Dann wäre es mit der Reise zappenduster gewesen!

    Aber das Schlimmste kommt noch!
    Das Schlimmste ist Mamas Idee, Tante Gertrud mit nach Schweden zu nehmen. Wieso denn das? Weil Mama Tante Gertrud eine Freude machen möchte und weil der Mietwagen, mit dem sie in Schweden unterwegs sein werden, Platz für fünf Personen hat. Manno! Hinten rechts soll Millie sitzen und hinten links Trudel. Beide im Kindersitz. Und in der Mitte?
    Rate mal! Rate mal!
    Tante Gertrud!
    Und da sie – sowohl in Stockholm als auch in Schmorland – Ferienhäuschen gemietet haben, gibt es sowieso Platz für mehr als vier Leute.
    Manno, da könnten sie wer-weiß-wen alles mitnehmen … Kucki, Wulle, Gus …
    Muss es ausgerechnet Tante Gertrud sein?
    Alter Schwede!

[zurück]
    Ritzeratze
    Und so finden sich alle, mitsamt Trudels Kuschelhäschen, am ersten Ferientag auf dem Flughafen ein. Wie glücklich die Tante ist, dass sie dabei sein darf! Vor lauter Begeisterung küsst sie die Kinder, plitsch-platsch, links und rechts auf die Wangen. Och, nööö!
    Das Gepäck ist schon aufgegeben worden. Jetzt laufen sie im Gänsemarsch zur Sicherheitskontrolle, Tante Gertrud mit quietschenden Schleicherschuhen. Mit denen stimmt doch was nicht! Wieso quietschen die denn so?
    Unterwegs trifft Trudel auf einen kleinen Hund, der hochstehende Ohren und ein spitzes Kinn hat … ein Gesicht wie ein Dreieck. Die kleine Schwester muss den Dreieckshund natürlich streicheln.
    »Komm, Trudel, komm!«, drängt Mama.
    Die kleine Schwester will nicht hören. Sie hält dem Hund sogar den Kuschelhasen vor die Nase.

    »Trudel!«, ruft Papa.
    Millie merkt, dass er leicht gereizt ist. Sie kommt ihm zu Hilfe: »Trudel!!!«
    Na, klappt doch!
    »Sssöner Hund«, sagt Trudel bloß ein bisschen wehleidig. »Kusselhäschen-Hund.«
    Quatsch!
    »Es ist ein Chihuahua«, verbessert Tante Gertrud die kleine Schwester.
    Ski-Hurra-Hurra?
    Oh, oh, da stehen die Leute von der Sicherheitskontrolle. Papa muss den Gürtel aus den Hosenschlaufen ziehen und Mama ihren Schal abnehmen. Millie und Trudel dürfen … lalalalala … einfach so durch die Pieps-Tür marschieren. Schade, dass es nicht gepiepst hat! Dann wäre mal was los gewesen!
    Mama und Papa können auch unbehelligt passieren. Aber bei Tante Gertrud piepst es! Jetzt wird sie von einer Sicherheitsbeamtin gründlich durchsucht. Und vielleicht sogar verhaftet?
    Gespannt wartet Millie ab.
    Tante Gertrud soll ihre Taschen entleeren. Und sie hat in ihrer Trekkinghose viele Taschen!

    Was kommt alles zum Vorschein?
    Ein Paket Papiertaschentücher, fünf Eukalyptus- Menthol-Bonbons, ein winziger Schreibblock und ein Bleistiftstummel mit Radiergummi, eine Brille, zweimal eingeschweißtes
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