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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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mischt sich jetzt aber ein. »Hab Pippi kaputt gemacht«, sagt sie. »Du, du!«
    »Das weißt du noch?« Mama ist bass erstaunt und berichtet Tante Gertrud, wie Trudel einmal während des Vorlesens schnell umblättern wollte und dabei die Seite mit dem Bild, auf dem Pippi mit Blom und Donner-Karlsson Schottisch tanzt, mittendurch gerissen hat. Millie hätte ihr in dem Moment eine knallen können, aber das ist verboten. Sie hat nur »Du! Du!« gesagt, so laut sie konnte. Jetzt pappt genau zwischen Blom, der auf dem Kamm bläst, und der wild tanzenden Pippi ein dicker Klebestreifen.

    Und die Geschichten von der verrückten Nudel Pippi Langstrumpf spielen also in Schweden? Das hat Millie bislang gar nicht gewusst.
    »Ja, auch die von Michel aus Lönneberga und den Kindern aus Bullerbü und …«
    Schon gut, Tante.
    »Du machst uns ja richtig Lust auf Schweden«, sagt Mama.
    Nur Papa ist nicht so recht begeistert. »Hör bloß auf«, grunzt er Mama an. »Wir haben den Sommer völlig verplant.«
    »Nur zwei von den sechs Wochen Sommerferien«, klärt Mama ihn auf. »Und die Reise, die dann ansteht, ist sozusagen eine Dienstreise. Wir haben also genügend Zeit …«
    »Alter Schwede«, murmelt Papa.
    Was?
Alter Schwede?
Ach … das sagt man, wenn man total biffbaff überrascht ist?
    »Wie wäre es, wenn wir vor der Dienstreise in Schweden einfach Urlaub machen und uns mal so richtig ausruhen?«, fährt Mama fort.
    »Und Pippi besuchen?«, fragt Millie schnell. »In der kleinen, kleinen Stadt und in dem alten Haus?«
    »Ach, Millie«, sagt Papa und schüttelt den Kopf. »Das sind nur Geschichten, die sich Astrid Lindgren ausgedacht hat.«
    »Nein!«, ruft Millie entrüstet. »Ganz zum Schluss schluckt Pippi gelbe Erbsen und wird niemals groß, ich meine … erwachsen. Und deshalb bleibt alles so, wie es schon immer war, und sie wohnt immer noch …«
    »… in der Villa Kunterbunt«, ergänzt Tante Gertrud.
    »So, so«, sagt Papa und sieht Mama hilflos an. »Wenn ich dem nicht entrinnen kann … dann möchte ich mich wenigstens auch in Stockholm umsehen.« Er zögert und fügt hinzu: »Und … haben nicht die Wikinger in Schweden gelebt?«
    Oh! Wikinger-Geschichten sind toll, findet Millie. Sie und die kleine Schwester haben im Fernsehen bereits die eine oder andere Sendung mit
Wickie
gesehen, aber das sagt sie lieber gar nicht erst. Die Tante würde ja nur meckern.
    Die schaut jetzt ein wenig missmutig drein. Oder ist es wegen des Blumenkränzchens auf dem Kopf, das verrutscht ist und sie so ulkig aussehen lässt?

    Mama versucht, das zu richten. Tante Gertrud nimmt ihr jedoch den Kranz aus der Hand. »Ich beneide euch«, sagt sie leise. »Ich hätte Schweden auch gerne mal bereist. Schon wegen der beeindruckenden Schärenlandschaft. Aber alleine wüsste ich gar nicht, wie ich das hinkriegen sollte. Das Land ist nämlich riesig.«
    Mama und Papa schauen zu Hause sofort online nach, ob sich so eine Reise in diesem Sommer überhaupt machen lässt. Papa schlägt vor, zunächst kurze Zeit in Stockholm zu verbringen und mit einem Mietwagen die Gegend abzuklappern. Er will unbedingt in der Hauptstadt herumschlendern. Millie muss Pippi besuchen und Mama schwärmt von den schwedischen Seen. Wie soll man all diese Wünsche unter einen Hut kriegen? Es dauert eine Weile, bis Papa und Mama sich einig werden: Ein paar Tage in Stockholm bleiben und anschließend weiterreisen nach Småland.
    Schmorland? Pfff. Was soll denn in diesem Schmorland los sein?
    Da wohnen doch all die Leute, die du schon kennst, Millie! Pippi und Annika und Tommy. Außerdem noch Karlsson, Rasmus und Michel. Michel aus Lönneberga! Und Ronja, Madita und alle Kinder aus Bullerbü.
    Hurra! Hurra! Hurra!
    Kurz vor der Abreise, in der letzten Woche vor den Sommerferien, passiert dann etwas, das ihnen fast die Reise vermasselt.
    Millie ist gerade von der Schule nach Hause gekommen. Sie ist fix und fertig, weil sie sich auf dem Heimweg mit Gus gefetzt hat. Gus wohnt bei ihr gegenüber, neben Wulle, und sonst kümmert er sich mehr um den als um Millie. Heute war Wulle aber wegen Halsschmerzen zu Hause geblieben. Deshalb hat sich Gus ein anderes Opfer gesucht. Nachdem Millie sich von ihrer besten Freundin Kucki verabschiedet hatte, ist er hinter Millie hergetrabt, hat sie eingeholt und schwer beleidigt .
    »Na, Killimillie«, hat er gesagt.
    Da hat sie zurückgehauen. Nur mit Worten!
    Gus, Gus, Apfelmus,
    hat sie schnell gedichtet und noch eins
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