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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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sich die Korken auf den Kopf und denkt wohl, sie ist ein Teufel. Plumps, plumps fallen die Teufelshörner runter, immer und immer wieder, und Tante Gertrud soll helfen, sie aufzusammeln.

    »Es reicht«, sagt sie nach einer guten Weile, aber die kleine Schwester hört nicht.
    Plumps, plumps, plumps.
    »Ojoijoijoijoijoi!«, sagt die Tante da drohend und mit tiefer Stimme.
    »Du hörst dich gar nicht freundlich an«, meint Millie.
    »Ich hab’s auch nicht freundlich gemeint«, grummelt die Tante.
    Alter Schwede!
    Trudel sitzt anschließend mucksmäuschenstill in ihrem Sitz und umklammert mit den Händen Korky und Plopp, als würde sie sich daran festhalten. Sie ist bestimmt beleidigt.
    Das legt sich sofort, als sie
Astrid Lindgrens Welt
erreicht haben. Da also soll Pippi wohnen! Und alle anderen, die Millie gut kennt und Trudel auch ein bisschen: Michel aus Lönneberga, Madita und Ronja Räubertochter.
    Zuerst müssen sie die Parkgebühren bezahlen. Papa dreht und wendet die Quittung in den Händen.
    »Ist was, Papa?«
    Er reicht den lila Zettel wortlos an Millie weiter. Und was steht da drauf?
    STRAFZETTEL Nr. 003681! Wieso denn das? Fürs ordentliche Parken sollen sie Strafe zahlen? Das hat sich bestimmt Pippi ausgedacht. Die ist ja so frech!
    Mama hält einen Plan vom Gelände in der Hand. »Wohin zuerst?«, will sie wissen.
    Na … zu Pippi!
    Weil die
Astrid Lindgren Welt
so groß ist, dass man am Ende sicherlich Aua-Füße bekommt, leiht Papa einen Bollerwagen aus, in den sie ihre Rucksäcke und vielleicht auch Trudel abladen können, bevor die noch die große Heulerei kriegt.
    Der Wegeplan ist derart klein, dass Mama Schwierigkeiten hat, die Bezeichnungen zu lesen. Leg das Ding doch weg, Mama! Millie liest die Aufschriften auf den Hinweisschildern. Sie braucht nur zu wissen, wo sich die
Villa Kunterbunt
befindet.
    Hallo, Pippi
, wird sie sagen,
wie geht’s, wie steht’s
. Ob Millie sich das wirklich traut?
    Aber auf keinem Schild findet sie einen Hinweis auf Pippis Haus:
    Katthult
    Saltkråkan
    Villa Villekulla
    Junibacken
    Mattisborgen
    Karlssons tak
    Das gibt’s doch nicht! Das Einzigste, was einen Hinweis darauf geben könnte, ist die Aufschrift
Villa
. Heißt Pippis Haus auf Schwedisch etwa ganz anders als bei ihnen?
    Na klar! Millie weiß doch inzwischen, dass Michel aus Lönneberga hier
Emil
genannt wird. Demnach könnte Pippi also in der
Villa Villekulla
wohnen.
    Mama schlägt vor, den Rundgang durch die Krachmacherstraße zu beginnen.
    »Wenn da zu viel Lärm ist, halten das meine Ohren nicht aus«, jammert Tante Gertrud.
    Ach Tante! So viel Krach gibt es in der Krachmacherstraße doch gar nicht. Lotta, Jonas und Mia-Maria wollen es nur lustig haben und in ihrem Baumhaus picknicken. Ihr Kinderzimmer ähnelt zwar sehr dem von Millie und Trudel, aber das ist … normal .
    Die Häuser in der Krachmacherstraße sehen aus wie in der wahren, wirklichen Welt. Sie sind bloß kleiner und nur Kinder können hineingehen. Viele Kinder, viele laute, lärmende und herumtobende Kinder. Alles extra für sie gemacht. Cool, was? Papa würde glatt in jeder Eingangstür stecken bleiben, und wenn er sich auf die Bank vor das Stadthotel setzen wollte, würde die sicherlich zusammenkrachen.
    Millie überlegt noch, ob sie das Hotelchen betreten soll oder lieber das winzige Schokoladengeschäft, da ist ihre kleine Schwester verschwunden.
    »Hast du Trudel gesehen?«, fragt Mama und dann in die Runde: »Habt ihr gesehen, wohin sie gelaufen ist?«
    Papa zuckt irritiert mit den Schultern und Tante Gertrud schüttelt den Kopf.
    »Trudel! Trudel!!«
    Keine Trudel zu sehen!
    Mama versucht, durch die Fenster in die Häuschen zu schauen, aber nur der weite Himmel spiegelt sich in den Scheiben.
    »Millie …«, sagt Mama hilflos.
    Millie weiß schon Bescheid: Sie muss sich nun ganz alleine auf die Suche nach der kleinen Schwester begeben. Weil sie die Einzige in der Familie ist, die sich durch die Türen dieser kleinen Häuser quetschen kann.
    »Trudel! Trudel!!«
    Da sitzt sie auf einem Stühlchen mitten in einem der Häuser von Bullerbü und grient Millie verschmitzt an. Sie denkt wohl, dass sie heute Kerstin ist, die Kleine vom Südhof. Oder vielleicht sogar Inga, mit der Lisa und die anderen Kinder aus Bullerbü sich auf dem Dachboden verstecken.
    Millie hockt sich neben ihre kleine Schwester. Pschpschpsch … Keinen Mucks machen.
    »Millie! Millie!!«, schallt es, und: »Trudel!!!«
    Jetzt wollen wir sie aber erschrecken!
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