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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
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Mit
Juchhe
und
Juchhei
kommen beide aus ihrem Versteck heraus.

    »Alter Schwede!«, sagt Papa und stöhnt einmal kräftig auf.
    Ach, Papa. Das war doch bloß ein Spiel. In Bullerbü dürfen die Kinder den lieben langen Tag immer nur spielen. Weißt du das gar nicht?
    Und wohin geht es jetzt?
    Ah! Dort drüben turnt Karlsson auf dem Dach herum. Er hat tatsächlich einen Propeller auf dem Rücken. Ob er damit abheben kann? Karlsson ist ziemlich groß – und dick. Selbst mit einem Hubschrauber wird man den nicht hochhieven können! Oder kann er wirklich fliegen? Das müsste man doch rausbekommen.
    Jetzt bückt er sich. Oh, oh, hoffentlich reißt seine Hose nicht. Millie schleicht zu ihm hin und tippt ihm mit dem Finger auf die Schulter. »Duhu«, spricht sie ihn an und hofft, dass er sie versteht, »duhu … kannst du mal in die Luft gehen?«
    Der dicke Karlsson dreht sich um. Mit einem breiten Lächeln sagt er: »Hej, hur mår du?«
    Was? Ach so, der spricht ja Schwedisch.
    Und was soll Millie jetzt sagen? Etwa »skål«? Prost, Karlsson? Lieber trollt sie sich. Gibt ja noch ’ne Menge anderes zu sehen.
    Da sind … Mensch, Mama! Papa! … da stehen die Häuser von Katthult! Da wohnt Michel!
    Also ab nach rechts.
    Der Bauernhof liegt in einem schönen Eichenwald. Man kann drin rumlaufen, wie man will. Sogar den Pferdewagen gibt es. Mit einem Pferd davor, auf dem Trudel gleich sitzen möchte. Papa hebt sie hoch und Trudel ist stolz wie Oskar.
    »Hüh«, ruft sie. »Hüh! Nun mach ssson, Mann.«
    Ist kein Mann! Ist ein Pferd, Trudel! Und auch nur eins aus Holz.
    Auf dem Katthult-Hof bekommen sie was zu essen und zu trinken. Astrid Lindgrens berühmte Zimtwecken?
    Genau!
    Trudel pult den weißen Streuzucker ab. Denkt sie, es ist Salz? Und jetzt setzt sich ausgerechnet ein rostroter Flügelkäfer auf ihren Rock.
    »Da!«, ruft sie und schaut Millie entsetzt an.
    Sonst nimmt die kleine Schwester Frösche in die Hand und jetzt schreit sie! Millie würde sowieso nie einen Käfer berühren. Sie würde nach Papa rufen.
    Auf diese Idee kommt Trudel nun selbst: »Papa … da!«
    Papa wischt den kleinen Käfer fort, der kommt jedoch sofort zurückgeflogen und klebt erneut an Trudelchens Rock. Papa verscheucht ihn, aber der rote Käfer ist hartnäckig. Ratzfatz ist er wieder da. Die kleine Schwester hat vor Angst ganz große Augen bekommen.
    »Es ist nur ein Rothaarbock«, mischt sich Tante Gertrud in den Kampf ein.
    Ist doch egal, Tante, ob Rothaar- oder Weißhaar- oder Blauhaarbock! Bock ist Bock! Hat Kribbelkrabbel-Beine und Pikshörner, Höcker und Antennen!
    Der Käferbock ist wohl in Trudel verknallt … oder was?
    Tante Gertrud greift jetzt beherzt mit der ganzen Hand nach dem Tier. Schwuppdiwupp … ist er gefangen. Und dann wirft die Tante den Bock, der nicht von Trudel lassen wollte, in die Luft. Da fliegt er nun, fort, fort. Mann, dieser Rothaarbock hat sogar vier Flügel und nicht nur zwei.
    Von nebenan erklingt Remmidemmi-Musik herüber. Mama, Millie und die Tante flitzen gleich los. Trudel hat keine Nerven mehr. Sie sitzt auf Papas Schoß und kuschelt.
    »Geht ihr nur«, meint Papa. »Wir warten hier auf euch.«
    Gleich neben dem Hof von Katthult gibt es eine Bühne. Millie, Mama und Tante Gertrud müssen sich beeilen, um noch rechtzeitig einen Platz auf den Rängen zu ergattern. Michel taucht bereits auf …
Michel aus Lönneberga
. Und jetzt rufen die Leute von Katthult tatsächlich nach
Emil
. Ausgerechnet heute führen sie die Geschichte mit der Suppenschüssel auf.
    Millie hätte gerne gewusst, ob bei dem Essen, das nun aufgetischt wird, tatsächlich Suppe in der Schüssel ist. Leer gegessen zieht sich Michel die am Ende über den Kopf. Niemand kann ihn von dem Porzellan-Ungetüm befreien. Ist fast wie neulich bei Millie mit dem Wikinger-Helm, aua, aua. Jetzt muss Michel zum Arzt, sein Papa hat bereits das Pferd vor den Wagen gespannt. Trapp-trapp, trapp-trapp geht es zum Doktor. Ob Michel dort mit dem Kopf gegen den Schreibtisch schlägt, wie in der wahren Geschichte , kann Millie nicht sehen. Weil Michel im Haus vom Doktor verschwunden ist, hört sie nur das Scheppern. Und dann geht es so weiter wie im Buch. Aber zu Hause, als er seiner Schwester alles vorführen will, schafft es Michel ganz allein, die Schüssel zu zertrümmern … Peng! Er haut mit dem Kopf gegen den Küchentisch. Ey, das ist aber anders als im Buch! Da hat seine Mama die Suppenschüssel mit dem Schürhaken zertrümmert. Wenn das
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