Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt
Autoren: Dagmar Chidolue
Vom Netzwerk:
hier so gewesen wäre, dann hätten alle Leute bestimmt aufgeschrien.
    Schluss, Ende und Applaus.
    Papa wartet vor den Zuschauerrängen. Trudel liegt im Bollerwagen und pennt – wie die kleine Kerstin aus Bullerbü, man muss sie in der Karre mitziehen. Mach du das mal, Papa!

    Das war wohl alles zu viel, zu bunt und zu laut für die kleine Schwester.
    Nicht aber für Millie!

[zurück]
    Hej, Pippi Langstrumpf!
    Wenn sie sich beeilen, könnte es klappen, dass Millie auch noch rechtzeitig zur
Villa Kunterbunt
kommt. Dort gibt es nämlich gleich ebenfalls eine Vorführung. Mit Pippi! Mit der richtigen, echten Pippi Langstrumpf!
    Wie aufregend!
    Im Galopp geht es den Schildern nach, die den Weg zur Villa zeigen. Und obwohl die Karre mit Trudel heftig über den Ruppelweg poltert, schläft die kleine Schwester weiterhin in Seelenruhe . Die Zeit drängt. Da ist jedoch schon das Haus von Pippi zu sehen. Millie kommt gar nicht dazu, es sich genauer zu betrachten, denn die Vorstellung beginnt und sie erwischt gerade noch den einzig übrig gebliebenen Platz oben in der letzten Reihe.
    Musik erklingt:
    Här kommer Pippi Långstrump,
    tjolahopp tjolahej tjolahoppsan-sa.
    Här kommer Pippi Långstrump
    ja, här kommer faktiskt jag.
    Millie klatscht mit und singt, wie sie es kennt:
    Zwei mal drei macht vier,
    widewidewitt und drei macht neune,
    ich mach mir die Welt,
    widewide wie sie mir gefällt.
    Hört ja keiner, dass sie nicht auf Schwedisch singt. Und verstehen kann sie den Liedtext und das Stück, das nun vor ihr aufgeführt wird, ebenfalls nicht. Sie muss sich eben denken, was da auf dem Grundstück von Pippi und vor ihrem Haus passiert.
    Pippi – tatsächlich Pippi Langstrumpf! – mit ihren roten Zöpfen und dem geringelten Strumpf steht auf dem Balkon,
tjolahopp tjolahej tjolahoppsan-sa
.

    Da taucht unten ein Mann auf. Mit Melonenhut und Regenschirm.
    Millie überlegt, wer das sein könnte. Es ist keiner von den Polizisten und es ist auch nicht der Briefträger. Blom oder Donner-Karlsson können es ebenfalls nicht sein, weil sie Räuber sind, und Räuber tragen keinen Hut, höchstens eine Mütze.

    Trotzdem hat Millie das komische Gefühl, dass etwas mit dem Mann nicht stimmt. Während sie noch überlegt, in welcher Geschichte sie den Melonenmann unterbringen soll, hat Pippi ihm schon den Regenschirm gemopst. Der hängt jetzt oben an der Dachrinne.
    Richtig so!
    Der Kerl ist total verdattert, und als Pippi schließlich aus dem Haus über die Veranda in den Garten läuft und mit einem Satz auf einen Baum springt, weiß der Melonenmann gar nicht, wie er an sie rankommen soll. Bestimmt möchte er sie am liebsten aus dem Haus und vom Grundstück vertreiben.
    Pippi hockt auf dem Ast vom knorrigen Baum und lacht sich ins Fäustchen. Bei dem Baum kann es sich nur um die hohle Eiche handeln, in der sich Pippi, Tommy und Annika immer verstecken und in der Limonade wächst. Vor dem Holzschuppen gleich daneben steht auch Pippis Pferd, der Schimmel mit den dunklen Kullern auf dem Fell.
    Ob Pippi jetzt auf das Pferd springt und mit ihm davonreitet?
    Nö. Sie lässt sich einfach auf den Boden fallen und pikst den Melonenmann in die Seite. Sie stellt ihm ein Bein, dass er auf die Nase fliegt, und dreht ihm den Arm auf den Rücken. Und ehe sie ihm ordentlich eine scheuert, dass ihm Hören und Sehen vergeht, zieht sie ihm noch eine lange Nase. Oh, wie die Zuschauer lachen!
    Der Kerl haut nun schleunigst ab, aber vorher hat er von Pippi noch einen Tritt in den Hintern bekommen. Genau … es ist bestimmt der feine Herr, der Pippis Villa kaufen und abreißen wollte.
    Alles ist jedoch gut gegangen!
    Die Leute klatschen wie verrückt und Millie tun die Hände vom Applaudieren weh. Ihre Handflächen sind ganz rot.
    Die meisten Zuschauer verziehen sich jetzt, nur Millie stiefelt hinüber zum Haus. Papa hat das abgenickt, die kleine Schwester pennt nach wie vor.
    Wo treiben sich eigentlich Mama und Tante Gertrud herum?
    Ach, da drüben sitzen sie auf der Bank.
    »Huhu!«
    Hups, nun wäre Millie beinahe direkt in Pippi reingelaufen. Mann, was für große Zähne die hat! Und was für ein breites Lachen! Und diese unzähligen Sommersprossen!
    »Hej!«, sagt Pippi.
    »Hej!«, sagt Millie.
    Ey, Pippi ist genauso groß wie Millie! Ist ja klar, sie bleibt immer neun Jahre alt, weil sie diese tollen gelben Erbsen gegessen hat, die Krummeluspillen, und deshalb nie im Leben groß werden wird.

    Ob Pippi sie mal in der
Villa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher