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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee
Autoren: Dagmar Chidolue
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ein wenig unheimlich. Oder zu groß.
    Endlich hat sie was gefunden, das ihre Aufmerksamkeit erregt. Pfff, das ist ja nur was ganz Kleines. Ein kleiner brauner Hund, ganz aus Legosteinen gebaut. Auf seinem Rücken trägt er eine Blechschüssel, die mit Wasser gefüllt ist. Das soll wohl ein Hundenapf sein.
    »Das ist sssön«, sagt Trudelchen.
    Manno, was die so für schön hält! Das ist ja nicht zu fassen!
    Aber nun wird die kleine Schwester neugieriger. Mama und Papa haben nämlich die rote Legobahn angesteuert. Die ist auch aus Klötzen gebaut. Millie kreuzt beim Einsteigen noch schnell die Finger, damit das gut geht.Zu Hause kann man sich nicht auf Spielzeugklötzchen setzen. Da macht es gleich rabums und man fliegt auf die Nase.
    Papa sitzt mit Trudel vorne in der Bahn und Mama hat sich mit Millie auf die hintere Bank gequetscht. Dann zischt der Zug los.
    Uijuijuijuijuijui. Der rollt ja über Stock und Stein und sogar über Brücken. Millie kann gar nicht runtergucken. Wenn der Zug nun nach unten kracht! Was dann?
    Hilfe, Mama! Hilfe!
    Ach, Mama sitzt ja neben ihr und hält Händchen. Da kann ihr gar nichts passieren.
    Na, sieh mal an, jetzt ist die kleine Schwester munter geworden. »Flugzeug«, sagt sie, zeigt mit dem Finger nach unten und nach hinten und nach vorn. »Haifisss, Haifisss!«
    Stimmt. Links unten haben die Legoleute einen ganzen Flugplatz aufgebaut. Die Flugzeuge fahren sogar über die Rollbahn. Achtung, jetzt kommt ein Gepäckwagen!
    Wer hat Vorfahrt?
    Das Flugzeug.
    Und Haifische?
    Jawohl. Da vorne kann man sogar mit Booten im Haifischteich herumgondeln. Das müssen sie nachher malausprobieren. Allerdings nur, wenn die Haifische nicht wirklich zuschnappen.
    Dort drüben liegt eine untergegangene Stadt. Mit Mann und Maus untergegangen? Tatsächlich. Aber Mann und Maus sind ja auch nur aus Plastik.
    Jetzt hält die Legobahn wieder dort, wo sie abgefahren ist. Millie atmet erleichtert auf. Zum Glück ist die Bahn nicht zusammengekracht.
    Was ist das denn jetzt für ein Schietwedder! Es hat angefangen zu pieselnieseln, und dann prasselt ein Regenguss runter, aber mit Donner und Doria .
    Auf so einen heftigen Regen sind sie gar nicht eingestellt. Doch die Leute von Legoland haben an alles gedacht. Es gibt nämlich Regenumhänge zu kaufen. Kleine, größer als kleine, große und sehr große Umhänge. Sie sind knallgelb und etwas durchsichtig. Falls einem die Kapuze über die Augen rutscht.
    Papa und Mama müssen Millie und der kleinen Schwester helfen, in die Regenumhänge reinzukommen. Das ist gar nicht so einfach. Millie hat ja auch noch ihren Rucksack auf und an Trudels Rücken baumelt Hasilein. Der soll auch nicht nass werden. Aber Mama macht das schon.
    Jetzt werden die Kapuzen noch mit dem Band unter dem Kinn festgezogen. Oh, Mann, ist das blöd!
    »Papa, du siehst aus wie eine Vogelscheuche!«
    »Wie sehe ich aus?«
    Millie grinst nur. Und Mama ähnelt einem Schweineschweinchen.
    Da muss Trudel aber tüchtig lachen.
    »Milliemaus«, sagt sie.
    Das geht ja noch. Und Trudelchen?
    »Trudel, du bist ein kleiner Pusselwurm.«
    »Gar nicht wahr!«, ruft Trudel. »Trudel kein Wurm! Trudel ist Trudel!«
    Na, egal, in diesen gelben Kapuzenumhängen sehen sie alle bescheuert aus. Aber immerhin sind sie nun vor dem Regen geschützt.
    Trudelchen flitzt gleich los. Muss sie so schnell rennen? Und wohin will sie überhaupt?
    »Dschango!«, ruft die kleine Schwester. »Dschango!«
    Sieh mal an: Auf einmal kann Trudel das Ess-Zeh-Ha aussprechen.
    Das gibt’s doch gar nicht: der Schnuffel! Ob Trudel sich da nicht irrt? Jetzt hat sie den Jungen, der auch einen gelben Regenumhang trägt, erreicht. Sie nimmt ihn einfach an die Hand! Das hat die Welt noch nicht gesehen!
    Der Junge beugt sich zu Trudel hinunter. Dann blickt er sich um. Sucht er etwa Millie? Und ist es überhaupt Django? Der Junge sieht ja aus wie ein Schnuffelmaulwurf.
    Django!
    »Hey, du schon wieder?«
    »Hey, du auch schon wieder!«
    Millie muss zugeben, dass sie nicht damit gerechnet hat, Django noch mal zu treffen. Sie hätte ihn auch gar nicht erkannt. Die Frau neben ihm, seine Mutter, trägt doch gar keine roten Gummistiefel. Ach ja, weil ihre Stiefel im Wattenmeer stecken geblieben sind, musste sie sich neue Schuhe kaufen. Und wofür hat sie sich entschieden? Für knallblaue Entenschnabelschuhe! An schlechtes Wetter hat sie dabei wohl nicht gedacht.
    Jetzt gibt es erst einmal ein großes Hallo. Wie geht’s?Wie steht’s?
    Och Mann, nicht
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