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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee
Autoren: Dagmar Chidolue
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Nach draußen? Sie führt direkt aufs offene Meer!
    Der große Pott schaukelt und gaukelt . Rauf und runter, rauf und runter. Und das Bötchen unten schaukelt auch. Runter und rauf, runter und rauf. Aber in die entgegengesetzte Richtung. Und da soll Millie nun runterspringen? Das soll Papa ihr erst einmal vormachen.
    Mann, ist der mutig. Aber die Reißverschluss-Matrosen in den Booten sind auch gleich zur Stelle. Sie greifen Papa sogar unter die Arme und, zack, ist er sicher im Boot gelandet.
    Setz dich, Papa! Setz dich hin! Sonst knallst du noch auf den Hintern!
    Aber Papa bleibt stehen, um Millie zu Hilfe zu kommen. Falls sie ins Wasser zu plumpsen droht.
    Schon ist sie an der Reihe. Die Reißverschluss-Matrosen drinnen und draußen machen kein Gedöns . Zwei Männer, die auf dem großen Schiff stehen, schnappen sich Millie und lassen sie einfach an den Armen runter. Und die beiden Schiffer auf dem Börteboot greifen sogleich nach ihr. Mann, was haben die für Muckis! Und da ist Millie bereits sicher bei Papa gelandet.
    »Hinsetzen!«, befiehlt er.
    Ja, schon gut. Millie schaut aus sicherer Entfernung zu, wie die kleine Schwester aus dem großen Pott gehievtwird und heil im Kahn ankommt. Und am Ende schafft es Mama sogar, mit einem Hopser im Börteboot zu landen. Toll, Mama!
    Jetzt muss das volle Boot nur das rettende Ufer von Helgaland … öh … von Helgoland erreichen. Übersetzen nennt man das.
    Geschafft!
    Oh, ist die Luft hier gut! Kein Staubkörnchen weit und breit. Gierig atmet Millie eine ganze Nase voll ein. Davon wird sie fast besoffen.
    Nach den ersten Schritten an Land haben sie schon die Promenade erreicht. Na, hier gibt’s ja was zu sehen! Und zu kaufen! Die meisten Leute aus den großen Pötten strömen in die Verkaufsläden. Da ist alles-was-du-willst zu haben: teure Uhren, silberne Ringe und goldene Ketten. Als ob die Helgoländer den Schatz von Störtebeker ausgebuddelt hätten.
    Und jede Menge Schokolade, Kekse und Dosen mit bunten Bonbons. Millie und Trudel finden das Angebot hier sehr, sehr interessant. Richtig billig ist das alles aber nicht, dafür ist es jedoch superklasse groß, dick und fett. So eine Riesentafel Schokolade hat Millie noch nie gesehen. Die ist ja cool, Mann! Die Spucke läuft Millie schon beim bloßen Anblick im Mund zusammen. Kann man das alles kaufen und mitnehmen?
    »Ja, aber nur in begrenztem Maße«, meint Papa.
    Was soll das heißen?
    »Man darf nicht gewaltige Mengen von Helgoland aufs Schiff schmuggeln. Es gibt sogar Zollbeamte, die das kontrollieren.«
    Schmuggeln? Das könnte doch spannend sein!
    Mama und Papa sind leider nicht zum Kaufen und auch nicht zum Schmuggeln hergekommen. Sie wollen vom Unterland aufs Oberland klettern. Puh! Und dann über den roten Felsen bis zu Tante Anna marschieren. Aber von da muss man doch auch wieder zurück!
    Millie braucht gar nicht mit Jammern anzufangen. Sie muss sich zusammenreißen . Helgoland soll ja der krönende Abschluss auf der Nordsee-Reise sein.
    Zunächst müssen sie Treppe steigen. Stufe um Stufe um Stufe. Mein lieber Scholli. Da geht einem ja die Pusteaus. Hat Mama nicht gewusst, dass es über hundertachtzig Stufen sind? Trudel macht schon nach einem Drittel schlapp. Sie dreht sich einfach um, hebt die Arme hoch und sagt: »Arm nehmen.«
    Und was machen Mama und Papa? Erst einmal schleppt Mama Trudelchen und nach einem weiteren Drittel übernimmt Papa die kleine Schwester.
    Der Schweiß läuft Millie schon in den Nacken. Nimmt der Aufstieg denn kein Ende?
    Keuch, keuch, keuch.
    Aber jetzt sind sie endlich da.
    Huh! Von hier oben kann man ja die ganze Welt sehen! Da muss Millie stehen bleiben und staunen. So lange, bis ihr Herz nicht mehr laut klopft und ihr Atem wieder ruhiger geht.
    Die ganze Welt besteht nur aus Wasser. Und Helgoland ragt einsam und verlassen aus dem Meer.
    »Das hat schon was«, sagt Papa.
    Was meint er damit? Wahrscheinlich alles das: die vielen grünen Strubbel-Sträucher, die kleinen gelben Blüten, den roten Fels, den Wind in den Haaren, die Wärme der Sonne auf der Haut, die Unendlichkeit des Meeres und die Geräusche .
    Was ist denn das überhaupt für ein Krach? Millie beugt sich weit über das Geländer, das die Helgoländer amRand der roten Klippen errichtet haben, damit kein Mensch abstürzen kann. Nur, wer Blödsinn macht.
    Hey, da am Felsen hocken die Krachmacher. Wer hätte das gedacht? Dort haben sich Hunderte von Vögeln niedergelassen und machen einen Höllenlärm .
    »Dies ist
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