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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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unter den Arm fuhr. Immer noch feuernd fiel er auf den Rücken
und schickte einen Kugelhagel in die hohen Dachsparren hinauf. Einige von ihnen
trafen die schwarze Decke, das Geräusch von splitterndem Glas bildete zu den
Kampfgeräuschen, die von unten heraufdrangen, einen Unheil verkündenden
Kontrapunkt.
    „Oh Gott“, keuchte Elise, als
geschwärzte Glasscherben von den zerbrochenen Oberlichtern herabregneten.
    Die Decke war aus Glas, das erst
vor Kurzem mit einem schwarzen Farbanstrich versehen worden war, um die Sonne
abzublocken. Marek musste diese Vorsichtsmaßnahme getroffen haben, sobald er in
diesem Haus sein Quartier aufgeschlagen hatte.
    Jetzt, als wieder ein riesiges
Stück Glas losbrach und zu Boden fiel, starrte Elise hinauf, in den Himmel über
ihnen.
    In den Himmel, der sich langsam
im ersten frühen Licht der Morgendämmerung rötete.

34
     
    Sie hatten die steilen,
zerklüfteten Felsklippen bereits einige Stunden lang abgesucht, und immer noch
war keine Spur der Gruft zu entdecken. Die Nacht neigte sich schon ihrem Ende
zu. Keiner der Krieger, die jeden Felsbrocken umdrehten, hatte das Bedürfnis,
sich der Sonne auszusetzen - besonders Dante, der erst vor ein paar Monaten
eine üble UV-Strahlen-Verletzung erlitten hatte -, aber als Stammesvampire der
neueren Generationen konnte sich jeder von ihnen für kurze Zeit im Tageslicht
aufhalten. Und mit Hilfe ihrer Sonnenschutzausrüstung ließ sich diese
Zeitspanne in etwa verdoppeln.
    Das galt allerdings nicht für
den Alten, den sie jetzt jagten.
    Während ein Gen-Eins-Abkömmling
dieser außerirdischen Kreatur schon nach knapp zehn Minuten begann, Blasen zu
werfen und zu verbrennen, würden die UV-allergische Haut und Augen des Alten
innerhalb von wenigen Sekunden in Flammen aufgehen. Das bildete einen guten
Reserveplan, falls es dem Orden nicht gelingen sollte, sich den Kopf der
Kreatur zu holen.
    Vorausgesetzt, sie fanden das
Versteck des Blutsaugers in all diesem ungastlichen Felsgestein überhaupt.
    Dante warf einen prüfenden Blick
zum Himmel. „Wenn wir nicht innerhalb der nächsten halben Stunde etwas finden,
sollten wir uns lieber an den Abstieg machen.“
    Chase nickte. Er stand neben
Dante am Eingang einer niedrigen Höhle, die nichts als einige alte Bierflaschen
und die einige Tage alten Überreste eines erloschenen Lagerfeuers enthielt.
    „Vielleicht suchen wir am falschen
Ort. Ein paar von uns könnten sich am hinteren Teil des Bergrücken entlang
ausstreuen und näher am Gipfel suchen.“
    „Es muss aber hier sein“, sagte
Dante. „Du hast doch den Gobelin gesehen. Der Felsrücken, den Kassia in das
Bild eingestickt hat, war dieser hier, wo wir jetzt stehen. Ich sage dir, wir
sind schon ganz nah dran …“
    „Hey, D.“ Nikolai hockte auf
einem Felsvorsprung einige Meter über dem Höhleneingang. „Rio und Reichen haben
gerade eine weitere Öffnung hier oben entdeckt. Sie ist sehr eng, reicht aber
tief in den Berg hinein. Das solltet ihr euch mal ansehen.“
    Dante und Chase kletterten
schnell hinauf, wo sich die anderen versammelt hatten. Der Eingang der Höhle -
wenn man ihn denn so nennen konnte - war ein vertikaler Spalt im Felsgestein.
    Klein genug, um übersehen zu
werden, außer man stand genau darüber, und trotzdem weit genug, dass ein Mann
sich vorsichtig hineinzwängen konnte.
    „Meißelspuren“, bemerkte Dante
und fuhr mit der Hand über den Rand der Öffnung. „So verwittert, wie sie sind, müssen
sie schon alt sein. Das könnte der Ort sein.“
    Sechs nüchterne Augenpaare sahen
ihn an, als er sein Schwert vom Rücken zog und ruhig die Anweisungen für die
Operation ausgab. Er würde als Erster hineingehen, sehen, wie weit die Öffnung
in den Berg hineinreichte und ob dort etwas zu finden war. Die anderen würden
seine Befehle erwarten - zwei als Wachtposten außen am Höhleneingang und der
Rest bereit, ihm in den Berg zu folgen, sobald er ihnen das Signal gab, dass er
die Gruft tatsächlich gefunden hatte.
    Er zwängte sich zwischen die
vertikalen Felsplatten, den Kopf der pechschwarzen Dunkelheit zugewandt, die
vor ihm lag. Der Geruch von Fledermauskot und Schimmel wurde stärker und
unangenehmer, je tiefer er hineinkroch. Die Luft in der Höhle war kalt und
feucht. Es gab keinerlei Geräusche, nur das leise Scharren seiner Bewegungen,
als er voranging.
    Irgendwo auf dem Weg bemerkte
er, dass der Fels ihn nicht mehr so eng umschloss. Der Spalt begann sich zu
weiten, und schließlich öffneten sich die
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