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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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zusammen sieht.“ Er
reichte ihr einen Dolch, dessen Scheide an einem Ledergürtel befestigt war.
    Elise legte sich den Gürtel um
die Hüften und zog die Schnalle fest. „Ich bin so weit, wenn du es bist,
Lucan.“
    „Okay“, sagte er und schüttelte
den Kopf als Zeichen seiner Niederlage. „Lass uns gehen und uns unseren Jungen
zurückholen.“
    Sie stiegen aus dem Wagen und
gingen mit schnellen, vorsichtigen Schritten auf die menschliche Behausung zu.
Als sie näher herankamen, traf Elise nicht nur der Schmerz, den Tegan zu leiden
hatte, sondern auch die wachsende Gewissheit, dass Lakaien auf dem Grundstück
waren. Ihr Kopf füllte sich mit einem Konzert übelster Gedanken, hässlicher
Stimmen, die auf ihr Bewusstsein einhämmerten.
    „Lucan“, flüsterte sie und
bewegte lautlos die Lippen, um ihn zu warnen. „Lakaien im Haus - mehr als nur
einer.“
    Er nickte und winkte ihr zu,
sich neben ihn zu stellen. An der Hauswand lief ein hölzernes Spalier hinauf,
er packte es und prüfte seine Belastbarkeit. „Kannst du da hochklettern?“
    Sie griff die behelfsmäßige
Leiter und begann, sich daran hochzuziehen. Lucan wartete oben schon auf sie;
alles, was er brauchte, um auf den Balkon im ersten Stock zu gelangen, war ein
kräftiger Satz. Er landete geräuschlos aus seinem geschmeidigen Sprung und
streckte die Hand aus, um ihr dabei zu helfen, sich vollends hochzuziehen.
    Flügeltüren öffneten sich auf
den gefliesten Balkon, die weißen Vorhänge bauschten sich gespenstisch. Drinnen
konnte Elise eine Frau im Nachthemd erkennen, die bewegungslos auf dem Fußboden
lag. Ihr Arm war ausgestreckt, das übel zugerichtete Handgelenk ruhte in einer
Blutpfütze.
    „Marek“, sagte Lucan leise, um
das üble Gemetzel zu erklären. „Schaffst du es, da durchzugehen?“
    Elise nickte. Sie folgte ihm
durch den Schauplatz der Gewalt, vorbei an der Toten und deren Ehemann, der
offenbar erfolglos versucht hatte, die todbringende Vampirattacke abzuwehren.
In Elises Kehle stieg ein bitterer Geschmack hoch, als sie auf den Gang
hinaustraten und dort die Leiche eines kleinen Jungen fanden.
    Oh Gott.
    Marek ist hier eingebrochen
und hat die ganze Familie umgebracht!
    Lucan führte sie an dem Kind
vorbei, nahm sie am Handgelenk und hielt sie dicht hinter sich, als er mit
einem schnellen Blick die Diele überprüfte. Sie spürte einen plötzlichen
Ansturm von übersinnlichem Schmerz, hatte aber den Lakaien nicht kommen sehen,
bis er direkt vor ihnen stand. Er war aus einem anderen Zimmer gekommen, gerade
als sie an der Tür vorbeigehen wollten. Lucan brachte Mareks mental gesteuerten
Sklaven zum Schweigen, bevor der Mann die Gelegenheit bekam, einen Warnruf
loszuwerden. Der Lakai stammelte vor Schock ein paar unverständliche
Wortfetzen, als ihm ein Dolch tief durch die Kehle schnitt, dann fiel er leblos
zu Boden. Lucan war dabei nicht einen Moment lang stehen geblieben, er stieg
über die Leiche und wartete, bis Elise dasselbe tat.
    Als sie sich einem Treppenhaus
näherten, das zum obersten Stockwerk des Gebäudes führte, brannten plötzlich
Elises Venen in einem elektrischen Impuls auf. Sie konnte fast schon Tegans
Herz spüren, wie es in ihrem eigenen Körper schlug, seine gequälten Atemzüge
schnürten ihr die eigene Lunge ein.
    „Lucan“, flüsterte sie und
zeigte zu der offenen Tür. „Tegan.
    Da oben.“
    Er bewegte sich in den dunklen
Treppenschacht und sah hinauf. „Bleib dicht hinter mir.“
    Zusammen stiegen sie die steile,
enge Treppe hinauf. Am oberen Ende befand sich eine verriegelte Tür. Lucan hob
das Vorhängeschloss an. Er sah zu ihr zurück, und selbst in der Dunkelheit
konnte sie seinen Gesichtsausdruck sehen, der sie warnte, sich für das zu wappnen,
was sie auf der anderen Seite erwartete. Was auch immer es sein mochte.
    Tegan war hinter dieser
abgeschlossenen Tür, und er war am Leben. So viel wusste sie sicher, und das
war auch alles, was sie jetzt wissen musste. „Tu’s, Lucan“, flüsterte sie.
    Er stieß die Türe auf und raste
hindurch wie ein Güterzug in voller Fahrt, zückte eine riesige Klinge und stieß
sie dem Lakaien, der in Angriffshaltung auf sie zugestürmt kam, tief in den
Körper. Elise unterdrückte einen Aufschrei, als ein weiterer Lakai sich
dazugesellte und eine ähnliche Behandlung bekam. Er sackte schwer auf die
hölzernen Planken des Fußbodens, um ihn herum breitete sich eine Blutpfütze
aus.
    Aber es war Tegans Anblick, der
sie vor Kummer fast zum Aufheulen brachte. Mit
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