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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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mal genauso viel Energie darauf
verwenden, sich einen verdammten Job zu suchen -
    Ich schwöre, wenn dieser
Bastard mich noch ein einziges Mal betatscht, bring ich ihn um -
    Lauf nur, Herdenvieh, lauf
zurück in den Stall! Mein Meister hat recht, ihr seid jämmerliche
Kreaturen, die es verdient haben, versklavt zu werden -
    Schlagartig öffnete Elise die
Augen. Ihr Blut gefror zu Eis, als ihr Verstand diese Worte registrierte. Das
war die Stimme, auf die sie gewartet hatte.
    Die Beute, die sie jagen wollte.
    Sie wusste nicht, wie der Mann
hieß oder wie er aussah. Aber sie wusste, was er war: ein Lakai. Ein Wesen, das
einmal ein Mensch gewesen war. Sein Menschsein war ihm von dem ausgesaugt
worden, den er seinen Meister nannte, einem mächtigen Vampir, dem Anführer der
Rogues. Und die Rogues und ihr unseliger Anführer, der das Vampirvolk gespalten
und diesen Krieg angezettelt hatte, waren schuld daran, dass Elises einziger
Sohn ums Leben gekommen war.
    Nachdem sie vor fünf Jahren
ihren Mann verloren hatte, war ihr nur noch Camden geblieben. Nur er hatte
ihrem Leben noch Sinn und Bedeutung verliehen. Und dann verlor sie auch ihn,
und ihr Leben bekam eine neue Bestimmung. Elise hatte einen unerschütterlichen
Entschluss gefasst, und dieser war es, worauf sie sich jetzt stützte; der ihren
Füßen befahl, Schritt für Schritt durch dieses dichte Gewühl zu tun, auf der
Suche nach dem einen, der heute für Camdens Tod bezahlen würde.
    Ihr schwirrte der Kopf vom
unablässigen Ansturm schmerzhafter, hässlicher Gedanken, aber schließlich
schaffte sie es, den Lakaien in der Menge auszumachen. Er stolzierte mehrere
Meter vor ihr, eine schwarze Strickmütze auf dem Kopf, sein Körper in eine
zerschlissene, ausgeblichene Tarnjacke gehüllt. Feindseligkeit strahlte von ihm
ab wie Säure. Seine Verdorbenheit war so vollständig, dass Elise sie schmecken
konnte wie die Magensäure, die ihr jetzt im Hals aufstieg. Sie hatte keine
andere Wahl, als sich an seine Fersen zu heften und den richtigen Moment
abzuwarten, um zum Angriff überzugehen.
    Der Lakai verließ das
Bahnhofsgebäude und ging in schnellem Schritttempo den Gehsteig entlang. Elise
folgte ihm, die Finger fest um den Dolch in ihrer Tasche geschlossen. Draußen
im Freien, wo weniger Leute unterwegs waren, hatte das ohrenbetäubende Geplärr
ihrer übersinnlichen Wahrnehmung etwas abgenommen, aber die Reizüberflutung im
Bahnhof hatte bei ihr Kopfschmerzen ausgelöst, und die waren immer noch da und
bohrten sich wie ein stählerner Stachel immer tiefer in ihren Schädel. Elise
hielt den Blick fest auf ihre Beute geheftet und wurde schneller, als er in ein
Geschäft an der Straße schlüpfte.
    Sie kam an der Glastür an und
spähte an dem aufgemalten FedEx-Logo vorbei, um zu sehen, dass der Lakai dort
in der Schalterschlange wartete.
    „’tschuldigung“, sagte jemand
hinter ihr und schreckte sie mit dem Klang einer realen Stimme statt des
Summens gedachter Worte auf, das ihr immer noch den Kopf füllte. „Gehen Sie da
jetzt rein oder nicht?“
    Während er sprach, drückte der
Mann hinter ihr gegen die Tür und hielt sie ihr erwartungsvoll auf. Sie hatte
nicht vorgehabt, hineinzugehen, aber jetzt sah alle Welt sie an - auch der
Lakai, und wenn sie sich weigerte, würde sie nur noch mehr Aufmerksamkeit auf
sich ziehen. Also schlenderte Elise in die hell erleuchtete FedEx-Niederlassung
und betrachtete mit demonstrativem Interesse die genormten Versandkisten, die im
Schaufenster ausgestellt waren.
    Von ihrem Standpunkt am Rand des
Raumes sah sie zu, wie der Lakai abwartete, bis er an die Reihe kam. Er war
nervös und hatte Gewalt im Sinn, in Gedanken beschimpfte er die Kunden vor ihm
in der Schlange. Schließlich trat er an den Schalter und überhörte den Gruß des
Angestellten.
    „Ich will was abholen, ein
Päckchen für Raines.“
    Der Angestellte gab etwas in
seinen Computer ein und zögerte. „Einen Moment, bitte.“ Er ging in einen Raum
im hinteren Bereich der Filiale und kam schon wenig später kopfschüttelnd
zurück. „Tut mir leid, ist noch nicht angekommen.“
    Der Lakai strahlte eine Welle
heißer Wut aus, die sich wie ein Schraubstock um Elises Schläfen presste. „Was
soll das heißen, ist noch nicht angekommen?“
    „Gestern Abend hat ein
Schneesturm große Teile von New York lahmgelegt, deshalb haben sich viele der
heutigen Sendungen verspätet …“
    „Dieser Scheißladen gibt einem
doch eine Garantie“, knurrte der Lakai.
    „Tut er auch.
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