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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
Autoren: Lara Adrian
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Wir können Ihnen
Ihr Geld zurückerstatten, aber dazu müssen Sie ein Antragsformular ausfüllen …“
    „Dein Formular kannste dir sonst
wo reinstecken, Idiot! Ich brauch dieses Päckchen, und zwar dalli!“
    Mein Herr wird mir den Arsch
aufreißen, wenn ich nicht mit dieser Lieferung zurückkomme, und wenn ich
wegen dir Ärger kriege, Bürschchen, dann komm ich wieder und reiß dir
deine gottverdammte Lunge raus!
    Von der Bösartigkeit dieser
unausgesprochenen Drohung stockte Elise der Atem. Sie wusste, dass die Lakaien
nur dafür lebten, denen zu dienen, die sie erschaffen hatten, aber es war immer
ein entsetzlicher Schock für sie, zu hören, wie tief ihre Loyalität ging. Ihrer
Spezies war nichts heilig. Leben, ob es sich dabei um Menschen handelte oder um
Angehörige des Stammes, bedeuteten ihnen nichts. Lakaien waren fast so schlimm
wie Rogues, die blutdürstige, kriminelle Splittergruppe des Vampirvolkes.
    Der Lakai lehnte sich über den
Schalter, die Fäuste neben sich auf den Schaltertresen gestemmt. „Ich brauch
dieses Päckchen, Arschloch. Vorher geh ich hier nicht weg.“
    Der Angestellte wich zurück,
seine Miene war ängstlich geworden. Hektisch griff er nach dem Telefon. „Hören
Sie mal, wie ich Ihnen schon erklärt habe, kann ich Ihnen da nicht
weiterhelfen. Sie werden einfach morgen wiederkommen müssen.
    Und jetzt sollten Sie besser
gehen, bevor ich die Polizei rufe.“
    Du unnützes Stück Scheiße ,
knurrte der Lakai innerlich. Ich komm morgen wieder, oh ja, das werd
ich. Warte nur, bis ich wiederkomme!
    „Gibt es ein Problem, Joey?“ Mit
geschäftsmäßiger Miene kam ein älterer Mann aus einem der hinteren Räume.
    „Ich habe versucht, dem Herrn zu
erklären, dass seine Lieferung wegen des Sturms verspätet ist, aber er hört
einfach nicht auf. Wo soll ich’s denn herzaubern, soll ich’s mir vielleicht aus
dem A-“
    „Mein Herr?“ Der Filialleiter
fiel seinem Angestellten ins Wort und fixierte den Lakaien mit einem ernsten
Blick. „Ich möchte Sie nun höflichst bitten, zu gehen, oder ich werde die
Polizei rufen, um Sie hinauszubegleiten.“
    Was der Lakai knurrte, war
unverständlich, aber bösartig. Er knallte die Faust auf den Schalter, fuhr auf
dem Absatz herum und stapfte davon. Als er sich der Tür näherte, an der Elise
stand, stieß er an einen Warenständer. Klebebandrollen und luftgepolsterte
Versandtaschen ergossen sich auf den Boden. Obwohl Elise einen Schritt
zurücktrat, kam der Lakai mit zu viel Schwung auf sie zu.
    Mit leeren, unmenschlichen Augen
starrte er auf sie herunter.
    „Aus dem Weg, du Kuh!“
    Kaum hatte sie sich bewegt, da
pflügte er auch schon an ihr vorbei und auf die Tür zu, die er mit solcher Wucht
aufstieß, dass die Scheiben gefährlich klirrten.
    „Arschloch“, murmelte einer der
Kunden in der Schlange, als der Lakai endlich gegangen war.
    Elise spürte, wie sich sofort
eine Welle der Erleichterung unter den anderen Kunden ausbreitete. Ein Teil von
ihr war auch erleichtert, froh darüber, dass niemand zu Schaden gekommen war.
Sie hätte gern noch einen Augenblick in der momentan wohltuend beruhigten
Atmosphäre des Ladens gewartet, aber diesen Luxus konnte sie sich nicht
leisten. Der Lakai stürmte jetzt über die Straße, und die Dämmerung brach um
diese Jahreszeit früh herein.
    Ihr blieb höchstens eine halbe
Stunde, bevor es dunkel wurde und die Rogues auf Nahrungssuche aus ihren
Löchern kamen.
    Das, was sie tat, war tagsüber
schon gefährlich, aber in der Nacht kam es praktisch einem Selbstmord gleich.
Einem Lakaien konnte sie beikommen, ihn mit Heimlichkeit und Stahl töten - was
sie auch schon des Öfteren getan hatte. Aber wie jeder andere Mensch, ob Frau
oder Mann, hatte sie gegen die übernatürliche Kraft der blutsüchtigen Rogues
keine Chance.
    Elise wappnete sich innerlich
gegen das, was sie tun musste, schlüpfte aus der Tür und folgte dem Lakaien die
Straße hinauf.
    Er war wütend, seine Bewegungen
abgehackt, im Vorbeigehen rempelte er andere Passanten an und knurrte ihnen
Obszönitäten zu. Ein Bombardement mentaler Schmerzen erfüllte ihren Kopf, als
sich neue Stimmen dem Höllenlärm zugesellten, der schon in ihrem Kopf dröhnte.
Aber Elise hielt weiter Schritt mit ihrer Beute, blieb immer einige Meter
hinter ihm, die Augen durch das leise Schneegestöber fest auf seinen bulligen
Rücken in der hellgrünen Jacke geheftet. Er bog nach links um ein Eckgebäude
und ging in eine schmale Gasse hinein. Jetzt beeilte sich
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