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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter
Autoren: Raymond Feist
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in die Takelage des anderen Schiffes.
    Nicholas stand als letzter seiner Männer auf dem Deck der Möwe , wo er sich vergewisserte, daß alle seine Leute wieder in Sicherheit waren. Als er selbst jedoch zurückklettern wollte, packten ihn zwei Seeleute, und er konnte sich nicht mehr bewegen. Jemand stürzte sich von der Adler aus über die Reling und landete auf den beiden Männern. Nicholas sah, wie sich Ghuda aus dem Knäuel erhob. Der große Söldner grinste Nicholas an. »Wollen wir mal lieber …«, sagte er, dann riß er plötzlich überrascht die Augen auf.
    Er machte einen Schritt auf Nicholas zu und griff hinter sich, als wollte er sich am Rücken kratzen. »Verdammt!«
    Nicholas, der inzwischen wieder auf die Adler geklettert war, sah Ghuda über der Reling zusammenbrechen. Aus seinem Rücken ragte ein Messer. Nicholas zerrte den großen Söldner mit einer Kraft, die man ihm nie zugetraut hätte, auf die Adler .
    Tuka kam mit einen Topf Pech in der Hand angerannt. Er wollte den Topf gerade hinüberschleudern, als ihn ein Pfeil in die Brust traf.
    Mit einem glucksenden Kreischen stolperte er vorwärts über die Reling, wo er zwischen den beiden Rümpfen landete, die mit einem knirschenden Krachen aneinanderstießen. Sein Schrei wurde augenblicklich abgeschnitten.

    Nicholas fühlte sich miserabel. Anthony eilte zu ihm, und Nicholas sagte: »Seht nach ihm«, wobei er auf Ghuda zeigte.
    Prajis Söldner hackten die Seile durch, die die beiden Schiffe zusammenhielten. Gelegentlich mußten sie sich wegen eines Pfeils ducken. Auf die Möwe , die sich immer noch gefährlich nah an der Adler befand, regnete Feuer herunter.
    Nicholas sah, wie die Mannschaft der Möwe jetzt aufgeregt damit beschäftigt war, die Flammen in der Takelage zu bekämpfen. Er befahl Pickens, sie von dem feindlichen Schiff wegzubringen.
    Pickens rief zurück: »Wir können nicht, Käpt’n! Wir müssen zuerst wenden!«
    Nicholas rief die Flußschiffer zusammen. Sie sollten das Schiff mit Rudern von der Möwe stoßen. Ein Dutzend Ruder wurde zur Reling gebracht, und die Männer gaben ihr Bestes, hatten jedoch keinen Erfolg.
    Die beiden Schiffe drehten sich im Wind, kamen aber nicht voneinander los. Dann begannen die Rümpfe, aneinander entlangzugleiten. Es knirschte und krachte, als Holz und Metall markerschütternd aneinander entlangkratzten.
    Dann hatte die Adler das Heck der Möwe erreicht, und mit einem letzten donnernden Stoß trennten sich die beiden Schiffe.
    An Deck und in der Takelage flammten kleine Feuer auf, die jedoch rasch gelöscht wurden.
    Nicholas eilte zum Achterdeck. Marcus schwang sich aus der Takelage nach unten und legte seinem Cousin die Hand auf die Schulter. »Wir haben es geschafft.«
    Nicholas erwiderte: »Ich hoffe doch.«
    Er bemerkte, wie der Griff von Marcus’ Hand fester wurde. Dann sah er, was Marcus sah. Während sich die Flammen in den Segeln der Möwe ausbreiteten, kamen Gestalten an Deck gerannt. Zwischen den herabregnenden Glutstücken rannten Margaret und Abigail herum und schrieen vor Entsetzen auf.
    Nicholas und Marcus standen vor Schreck starr da. Nicholas sah hinunter zum Hauptdeck, wo Margaret in einem einfachen Kleid stand, während die Margaret auf der Möwe das Gewand einer Prinzessin trug.
    Die Margaret auf der Möwe rief: »Marcus! Hilf mir!«
    Die Abigail dort drüben kreischte: »Nicholas! Rette uns!«
    Mit einem leisen Knall fing etwas unter Deck der Möwe Feuer, und Flammen schossen aus den Luken. Das Gewand der Margaret auf der Möwe fing Feuer, und sie kreischte, während sie versuchte, die Flammen auszuschlagen.
    Aus der Takelage flog ein Pfeil hinüber und traf sie in die Brust, warf sie um, und sie war nicht mehr zu sehen. Ein zweiter Pfeil traf Abigail in die Brust, und auch sie fiel hin.
    Calis schwang sich aus der Takelage zu ihnen herunter und landete neben Nicholas und Marcus. »Ich wußte nicht, warum ich dieses Elend noch verlängern sollte. Sie sind vielleicht falsch, aber der Anblick war trotzdem entsetzlich.«
    Nicholas nickte. Er drehte sich um. Hinter ihnen kam die Galeere auf sie zu, und er schrie. »Macht euch bereit! Wir sind noch nicht fertig! Hart nach Steuerbord, Mr. Pickens!«
    Amos rief: »Seht!«
    Nakor und Praji kamen an Deck und liefen zu Nicholas. »Was ist?« fragte Praji.
    »Wer ist das da im Bug?«
    Nicholas wurde schwer ums Herz, als Nakor sagte: »Es ist Dahakon.«
    Ein Mann in einer braunen Robe, der die Hände in den Ärmel des jeweils anderen Arms
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