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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter
Autoren: Raymond Feist
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er heiser zurück.
    Amos drückte seine Schulter und flüsterte: »Nun, du erinnerst mich jedenfalls an ihn. Und ich bin so stolz auf dich, wie ich auf meinen eigenen Enkel wäre.«
    Nicholas holte tief Luft. »Danke.« Mit einem gezwungenen Lächeln fügte er hinzu: »Großvater.«
    Amos packte Nicholas im Nacken und schüttelte ihn leicht.
    »Verdammt! Du bist wirklich genauso wie er. Du versuchst, einem jeden Spaß im Leben zu verderben!«
    Nicholas lächelte. Er legte Amos die Hand auf die Schulter.
    »Niemand hat es je geschafft, dir den Spaß am Leben zu verderben, Amos.«
    Amos schenkte ihm ein trauriges Lächeln. »Das ist wirklich wahr, nicht? Obwohl man nur an Tagen wie diesen versteht, warum der Spaß so wichtig ist.«
    Amos nahm Nicholas unerwartet in die Arme und drückte den Jungen, der nun bald durch Heirat zu seinem Enkelkind werden sollte. »Wir wollen die Toten begraben, Nicky, und auf ihr Andenken ein Glas trinken. Und dann fahren wir nach Hause.«

     
    Die Stimmung bei der Feier war gedämpft. In der Mannschaft mischten sich Erleichterung, Erstaunen über den Anblick des Drachen und Trauer über den Verlust von Freunden.
    Ghuda und Tuka waren nicht die einzigen. Fünf weitere Söldner und drei von den Flußschiffern hatten ihr Leben gelassen. Des weiteren war ein Dutzend Männer aus Crydee für das Königreich gefallen.
    Nicholas hatte Branntwein verteilen lassen. »Manche von euch«, sagte er, »haben das alles von Anfang an mitgemacht, während andere erst kürzlich zu uns gestoßen sind. Doch ohne jeden einzelnen von euch wüßte ich nicht, ob wir das geschafft hätten, was nun hinter uns liegt. Die Krone steht in eurer Schuld. Ich habe entschieden, daß die gesamte Beute, die sich noch in der Truhe befindet, zu gleichen Teilen unter euch aufgeteilt wird.« Die Söldner grinsten, während die Seeleute und Soldaten des Königreichs überraschte Blicke wechselten, dann aber ebenfalls zustimmend grinsten. Er gab selten Prämien in den Diensten des Königs. »Wir haben einige gute Freunde verloren«, fuhr Nicholas fort. »Auf daß wir sie niemals vergessen.« Er hob sein Glas und sagte: »Für Ghuda, und für die anderen.«
    Sie tranken, und dann sagte Nicholas: »Für diejenigen unter euch, die von jenseits des riesigen Meeres stammen, werden wir alles tun, damit ihr euch zu Hause fühlt.«
    Die Mannschaft jubelte, und die Männer gingen wieder an ihre Arbeit. Endlich waren sie auf dem Weg heim.
    Drei Tage später liefen sie gegen Mittag in den Hafen von Krondor ein. Amos hatte das fürstliche Wappen setzen lassen, und der nervöse Hafenlotse näherte sich in seinem Boot. Während er mit seinen beiden Gehilfen an Bord kletterte, begrüßte er Amos und Nicholas mit einer Mischung aus Staunen und Verwunderung.
    Nicholas sagte: »Amos, willst du das Schiff beim letzten Mal nicht selbst steuern?«

    Amos zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht dasselbe. Wenn das hier die richtige Adler oder meine Königlicher Drache wäre, dann vielleicht.« Der Hafenlotse blickte verwirrt vom Prinzen zum Admiral. Amos fügte mit einem bösen Grinsen hinzu: »Du solltest üben, unter Segeln in den Hafen einzulaufen. Damit kann man nicht früh genug anfangen.«
    Nicholas erwiderte das Grinsen. »Macht euch fertig, die Segel zu setzen!« rief er.
    Der Hafenlotse sagte: »Hoheit, ich beschwöre Euch; laßt die Segel einholen, und wir schleppen Euch in den Hafen.«
    Nicholas sagte: »Harry!«
    »Was ist?« fragte sein Freund.
    »Geh mit zum Bug und achte drauf, daß der Gehilfe des Hafenlotsen nicht in Ohnmacht fällt.« Und freudig herausfordernd fügte er hinzu: »Wir laufen unter Segeln ein.«
    Kleinere Boote versuchten eilig, ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Das fürstliche Wappen gab der Adler den Vorrang, und die meisten Menschen im Hafen wußten um die Vorliebe des Admirals, unter Segeln zur Anlegestelle zu fahren.
    Harry rief: »Refft die Segel! Leinen fertig!«
    Die Seeleute in der Takelage holten schnellstens die Segel ein.
    Das Schiff bewegte sich vorwärts, geradewegs auf die Anlegestelle zu. Nicholas sah erwartungsvoll zu und wartete auf den richtigen Moment, um den Hafenarbeitern die Leinen zuwerfen zu lassen.
    Das Schiff wurde langsamer, und Nicholas wartete, und wartete, und wartete, bis Harry sich schließlich umdrehte und meinte: »Es … äh … reicht nicht ganz, Nicky.«
    Nicholas senkte den Kopf und sagte: »Hafenlotse, würdet Ihr bitte ein Boot kommen lassen?«
    Amos lachte. Er klopfte Nicholas auf
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