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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter
Autoren: Raymond Feist
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schwarzgekleideter Mann, der eine Schönheit mit goldenem Haar am Arm führte.
    Nicholas und Harry standen beide auf, und sie konnten kaum mehr die Münder schließen. Nicholas sagte: »Pug, Ryana!« Er riß sich zusammen. »Lady Ryana, welch ein Vergnügen.«
    Die wunderschöne, doch fremdartig aussehende Frau nickte in Nicholas’ Richtung, und die beiden wechselten ein Lächeln. Als nächstes trat Prajichetas ein, der ausgesprochen selbstbewußt wirkte, und ihm folgte Vajasiah, der sich überaus elegant gekleidet hatte. Als letztes kam Calis herein, und nach ihm wurde die Tür geschlossen.
    Der König, seinem Alter zum Trotz immer noch ein kräftiger Mann, stand vor einem riesigen Kamin, in dem an diesem Sommerabend jedoch kein Feuer brannte. Lyams blondes Haar war im Laufe der Jahre weiß geworden, und sein Gesicht spiegelte die Last seines Amtes wider. Er sah zu seiner Frau, Königin Magda, und sagte: »Wir leben für diese nichtformellen Augenblicke« – er grinste, und die Jahre schienen von ihm abzufallen – »und heute können Wir mal eine Weile ›ich‹ sein.« Martin und Arutha gingen zu ihrem Bruder. Martin hinkte immer noch ein wenig wegen seiner Verletzung.
    Ein Diener trat ein und hielt die Tür auf, durch die eine Reihe weiterer Diener kam, die Wein hereinbrachten. Lyam wartete, bis jeder im Saal ein Glas in der Hand hielt, und sagte schließlich:
    »Viele von euch wissen etwas darüber, was sich im letzten Jahr an der Fernen Küste ereignet hat. Die wenigsten kennen jedoch die ganze Geschichte. Aber von einer Sache möchte ich, daß ihr alle sie wißt: Mein Neffe, Prinz Nicholas, hat Erstaunliches geleistet.« Er wartete einen Moment lang, und alle Augen wandten sich Nicholas zu. »Auf der Suche nach seiner Cousine und den anderen Verschleppten ist er um die halbe Welt gesegelt, und obwohl kaum Hoffnung bestand, hat er viele der Entführten sicher wieder in die Heimat zurückgebracht.
    Ich hätte diesen Toast am liebsten schon während der Hochzeitsfeier ausgebracht, damit ihn alle im Reich vernehmen könnten, doch das war das Fest von Amos und Alicia. Deshalb habe ich gewartet, bis wir im Kreise der Familie unter uns sind. Und jetzt möchte ich auf Nicholas das Glas heben, weil er dem Namen conDoin große Ehre gemacht hat.«
    »Auf Nicholas«, sagten alle und tranken.
    Die Diener verließen den Saal wieder. Nicholas spürte, wie noch immer alle Blicke auf ihm ruhten. Er errötete und konnte kaum schlucken, und in seinen Augen sammelten sich bedrohlich Tränen.
    Er räusperte sich und sagte: »Ich danke euch allen.« Während er lashas Hand drückte, fuhr er fort: »Doch was ich vollbracht habe, wäre ohne die Hilfe vieler Männer und Frauen, von denen etliche heute nicht mehr unter uns weilen, nie gelungen.« Er hob das Glas.
    »Auf die Freunde, die nicht mehr unter uns sind.«
    »Auf die Freunde, die nicht mehr unter uns sind«, wiederholten die anderen und tranken.
    Die Gesellschaft teilte sich in kleine Gruppen auf, in denen die Leute über Familie und Freunde miteinander redeten, nach der Gesundheit der älteren Familienmitglieder oder nach der Größe der Kinder fragten. Nicholas war verblüfft, denn abgesehen von der Anzahl der Personen und der Macht, die die Anwesenden besaßen, unterschied es sich wenig von jedem anderen Familientreffen.
    Pug kam zu ihm herüber und führte ihn in eine Ecke. »Du hast wirklich alles getan, worum dich jemand hätte bitten können, und noch viel mehr.«
    »Danke.«
    Pug sagte: »Ich denke, du hast noch ein paar offene Fragen.«
    »Dahakon?« fragte Nicholas.

    »Endgültig tot«, sagte Pug. »Er war gefährlich, und dadurch, daß ich ihn während der Monate eurer Reise beschäftigt habe, wurde er geschwächt. Er mußte fast seine ganze Kraft einsetzen, um euch mit dieser Galeere zu folgen. Ryana war schließlich zu viel für ihn, nachdem Calis ihn mit dem Holzpfeil getroffen hatte.«
    »Nakor hat Calis diesen Trick gezeigt.« Nicholas lächelte. »Ich bin überrascht, daß du Ryana mitgebracht hast.«
    Pug lächelte ebenfalls. Leise sagte er: »Gehört zu ihrer Ausbildung. Es ist für eine ihrer Art nicht leicht, als Mensch durchzugehen.«
    Nicholas sah hinüber zu Vajasiah, der sich mit Ryana unterhielt und versuchte, so charmant wie möglich zu wirken. »Scheint, daß sie gerade eine Menge lernt.«
    Pug lächelte. »Aber er wird eine gehörige Überraschung erleben, falls sie sich mit ihm zurückzieht. Manche Feinheiten des menschlichen Verhaltens
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