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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter
Autoren: Raymond Feist
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Situation gegeben, als Martin seinen Dank hatte ausdrücken wollen. Nicholas wurde bewußt, welche Folter es für Martin während seiner Genesung gewesen sein mußte, auf Nachricht von seinen Kindern zu warten. Alles, was Nicholas sagen konnte, war: »Das hättest du an meiner Stelle auch so gemacht.«
    Martin hatte nur mit Tränen in den Augen genickt und schließlich seinen Neffen umarmt. Nicholas wußte, wie schwer ihm diese Geste fiel.
    Abigails Lachen riß Nicholas aus der Grübelei. Er lehnte sich zurück und sagte hinter lashas Rücken zu Harry: »Na, was glaubst du, wie lange wird Marcus sich das bieten lassen?«
    Harry grinste: »Ich glaube, er wäre froh, wenn ihn jemand von Abigail befreien würde.«
    Brisa schlug Harry unter dem Tisch. »Hört jetzt auf damit.«
    lasha lächelte. »Abby will sich nur vergewissern, daß Marcus seiner Sache nicht zu sicher ist. Er war ihr erster Geliebter, aber er soll nicht denken, daß er die einzig mögliche Wahl für sie ist.« Sie lachte. »Sie werden bestimmt heiraten; sie liebt ihn wirklich.« Sie betrachtete Marcus einen Augenblick lang. »Er ist ein stattlicher Kerl, auch wenn er sehr ernst ist, wie dein Vater.« Sie sah Nicholas an. »Beiden fehlt dein lebensfroher Charakter.« Dann fügte sie scherzhaft hinzu: »Außerdem fehlt deinem Cousin … Phantasie.«
    Nicholas hatte den Anstand zu erröten. Plötzlich verdüsterte sich seine Miene. »Woher –«
    Brisa grinste. »Abby redet viel. Nach ihrem ersten Mal mußte sie es allen erzählen. Ihr Männer habt wirklich keine Ahnung, worüber sich Frauen unterhalten, wenn sie allein sind.«
    Nicholas legte die Hände vors Gesicht. »Armer Marcus.« Dann riß er vor Schreck die Augen auf, als Brisa fragte: »Und was für Pläne habt ihr beiden?«
    Brisa grinste ihn breit an. Schließlich konnte Nicholas nicht anders und mußte ebenfalls grinsen. Das Straßenmädchen sah einfach umwerfend aus. Ihr dunkelrotes Haar war inzwischen gewaschen, und Anita und ihre Zofen hatten es mit silbernen, perlenbesetzten
    Kämmen hochgesteckt. Sie trug ein maßgeschneidertes tiefgrünes Kleid, das gut zu ihrem Teint und ihrer Augenfarbe paßte.
    lasha hatte ein dunkelblaues Kleid gewählt und gehörte sicherlich zu den bestaussehenden Frauen am Hofe. Sie redete zwar immer noch darüber, sich einen reichen Ehemann zu angeln, doch Nicholas schien es, als hätte sie es damit nicht gerade eilig.
    Das Mahl ging dem Ende zu, und Borric kam herüber und legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. »Deine Gegenwart, kleiner Bruder, und die deiner Dame werden in den Gemächern der Familie verlangt.« Er blickte Harry an und sagte: »Für Euch, Junker, und Eure Dame gilt das gleiche.«
    Während die Gäste aufbrachen, versammelte sich die Familie des Königs in den Gemächern des Fürsten. Als jeder Cousin, jede Tante, jeder Onkel und alle Angeheirateten anwesend waren, war die Gruppe, die an dem Familientreffen teilnahm, fast so groß wie die gesamte Hochzeitsgesellschaft.
    Als Nicholas den Raum betrat, nickte er seiner Tante Carline zu, einer immer noch wunderschönen Frau mit silbergrauem Haar. Ihr Gemahl, Laurie, Herzog von Salador, lächelte und zwinkerte Nicholas zu. Nicholas wußte, im Verlauf des Abends würde Laurie sicherlich noch im Mittelpunkt stehen, wenn er zu singen und auf seiner alten Laute zu spielen begänne. Laurie war ein Sänger, der seine Zuhörer für Stunden in seinen Bann schlagen konnte. Die Tochter und die beiden Söhne der beiden saßen in der Ecke und planten ihre Flucht in die Stadt, wohin sie, sobald es sich geziemte, mit einigen jüngeren Höflingen des Palastes verschwinden wollten.
    Nicholas konnte nicht glauben, daß er nur wenig älter war als sie; er fühlte sich, als wäre er während des letzten Jahres um zehn Jahre gealtert.
    Günther, der älteste Sohn des Herzogs von Ran, hielt die Hand von Elena, die neben ihrer Mutter saß. Sie stand kurz vor der Niederkunft und strahlte vor Lebensfreude.
    Borric und seine Frau, Prinzessin Yasmine, betraten den Raum, und die Türen wurden hinter ihnen geschlossen.
    Außer der Familie waren noch Harry und Brisa, lasha sowie Abigail und ihr Vater, Baron Bellamy, anwesend. Bellamys zwei Söhne waren in Carse und Crydee geblieben, wo sie den Wiederaufbau überwachten.
    Eine zweite Tür ging auf, und Nakor trat ein. Er trug eine eigentümliche blaue Robe und darüber einen prunkvollen Umhang mit einem komplizierten Muster aus weißen und silbernen Fäden.
    Ihm folgte ein
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