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Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 033 - Die grausame Welt.rtf
Autoren: DieterLederhosen
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im Auge zu behalten. Russo ist sicherlich ein anständiger Kerl, er ist schließlich Siganese, aber er ist ein Mann, der für seine Karriere ziemlich viel tun würde. Er sucht die Bewährung, um sich auszeichnen zu können. Auf diese Weise hofft er vermutlich, schneller befördert zu werden.”
    Gelo Raztar, Hyperdim-Ingenieur Magnetbandaufzeichnung vom 1. 6.2408

    6.
    Gelo Raztar blickte auf sein Chronometer.
Der 13. Juli 2408, terranischer Zeitrechnung, war angebrochen. Die zweite Sonne von Porsto Pana stand senkrecht über ihnen. Der Angriff der Insekten war vorüber. Im Augenblick herrschte völlige Ruhe. Tierkadaver stapelten sich vor den Unterständen. Der Gestank verbrannten Fleisches wurde nahezu unerträglich.
Raztar konnte an einigen Tierleichen vorbei auf die Savanne hinaussehen. Bis jetzt war noch nichts von Eastma und der erwarteten Begleitung zusehen. Ruhig lag das Land da. Auf der Savanne schien sich kein einziges größeres Tier zu befinden. Zwischen den Unterständen und dem Wald begann es jetzt jedoch zu blühen. Es schien, als lockten die heißen Sonnenstrahlen die Blumen aus dem Boden hervor.
“Ich halte es-nicht mehr lange aus”, stöhnte Russo. “Hoffentlich schafft Eastma es.”
Er schob sich einen Flippstick zwischen die Lippen und kaute darauf.
“Schmeckt zwar scheußlich, aber es hilft gegen die trockene Kehle”, bemerkte er. Gelo Raztar lehnte den ihm angebotenen Stick dennoch ab.
Plötzlich hallte ein Schrei über die Felsen. Die Luft vibrierte. Überall in ihrer Umgebung erhoben sich die libellenähnlichen Insekten aus dem Gras, in dem sie bis jetzt verborgen gewesen waren. Wie auf ein geheimes Kommando griffen sie die Unterstände an. Innerhalb weniger Sekunden bedeckte sich der Hügel mit Insektenkörpern. Es schien, als wollten die Tiere einen letzten, verzweifelten Angriff machen, bei dem sie alles auf eine Karte setzten.
“Sehen Sie doch”, schrie Raztar entsetzt. “Sie reißen die Höhle von Amoys auf!”
Die beiden Männer feuerten wie besessen auf die Saugstachler, die wie rasend angriffen. Die Krallen wühlten sich in den Boden, versuchten ihn aufzupflügen und abzutragen. Die Stachel schossen wie Speere auf die Spalten zu, setzten wie Hebel an und erschütterten die Unterstände.
“Jetzt ist es vorbei”, keuchte Russo, der immer wieder mit gutgezielten Schüssen die gigantischen Insekten abwehrte. “Jetzt schaffen sie uns.”
“Bei Amoys ist etwas passiert”, sagte Gelo Raztar. Er machte Anstalten, die Höhle zu verlassen, doch Russo riß ihn zurück.
“Wenn Amoys tatsächlich nicht verhindern konnte, daß sie die Höhle aufbrechen, dann können Sie nichts mehr für ihn tun, Raztar.”
*
    Anga Tanga schrie panikerfüllt, als sich der Stachel in die Öffnung bohrte und sie streifte. Sie schlug mit der bloßen Faust auf die Waffe des Insekts ein, erzielte damit jedoch keine Wirkung. Das Tier hatte sich bei seinem Angriff jedoch offensichtlich eingeklemmt. Jetzt versuchte es, freizukommen. Dabei warf es sich hin und her. Von der Decke rieselte Sand auf die Männer und das Mädchen in der Höhle herab. Amoys verließ seinen Platz am Ausgang und eilte zu Anga Tanga, um ihr zu helfen. Er schoß und trennte den Rüssel ab. Das Insekt floh, doch jetzt zeigte sich, daß der Unterstand bereits zu schwer beschädigt worden war. Die Felsen verschoben sich. Über ihnen zerrten die Insekten an den Steinen. Die Situation wurde unhaltbar. Draußen wimmelte es von blutgierigen Tieren, die in mehreren Schichten übereinander den Hügel bedeckten. Wenn es ihnen jetzt gelang, den Unterschlupf aufzubrechen, dann waren die Siganesen verloren.
    Die Hitze wurde unerträglich. Der Sauerstoffgehalt der Luft schien ständig zu sinken. Die vier Männer und die Astronomin rangen mühsam nach Luft. Rik Botarr, der Arzt, hatte einen Erstikkungsanfall. Er fiel zu Boden und war unfähig, weiterzukämpfen. Anga Tanga nahm seinen Handstrahler auf und warf sich neben Amoys zu Boden, um ihn zu unterstützen.
    “Wir müssen hier ‘raus”, sagte der Oberst. “Wir müssen versuchen, zu Gelo
    Raztar hinüberzukommen.”
“Das schaffen wir nie, Traut”, entgegnete sie.
“Wir müssen es dennoch versuchen”, beschloß er. “Hier können wir -nicht mehr
    bleiben. Ich gebe dieser Höhle nur noch Minuten, dann bricht sie zusammen.”
    Er blickte sich um. Botarr richtete sich wieder auf, konnte sich jedoch kaum noch auf den Beinen halten. Die beiden anderen Siganesen lagen auf dem Boden. Von der Decke
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