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Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)

Titel: Mich kriegt ihr nicht!: Gebrauchsanweisung zur digitalen Selbstverteidigung (German Edition)
Autoren: Pernille Tranberg , Steffan Heuer
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Das europäische Vorhaben, das »Recht, vergessen zu werden« gesetzlich zu verankern, ist ein klarer Hinweis darauf, in welche Richtung die Debatte geht.
    Das ist genau der Punkt, an dem dieses Buch ansetzt. Gehen Sie online und spielen, vernetzen Sie sich und kaufen Sie im Netz ein. Aber denken Sie daran, dass Ihnen Dutzende von Dienstleistern und anderen Firmen auf Schritt und Klick folgen werden. Firmen, von denen Sie noch nie gehört haben, die sich nicht zu erkennen geben und die Ihre Bewegungen, Absichten und Vorlieben sammeln und katalogisieren. Sie leben davon, die Einzelteile Ihrer Persönlichkeit und Identität – all das, was Sie zu dem macht, was Sie sind – Stück für Stück einzufangen und zu vermarkten. Kurzum: Ihre Souveränität über Ihre Identität steht auf dem Spiel.
    Warum freiwillig jedes letzte Detail über sich an Menschen und Software preisgeben, die Sie nicht kennen? Lassen Sie uns etwas Sand in das Getriebe des maschinenlesbaren Lebens streuen und hin und wieder so tun, als ob. Let’s fake it! Ein reibungslos effizientes Leben ist nur ein Ideal mancher Ökonomen, aber nicht ein Spiegelbild dessen, was uns zu neugierigen Menschen mit abgerundeter Persönlichkeit macht. Sie haben das Recht, zu schweigen oder albern zu sein, das Recht, erfinderisch zu sein, das Recht, Nein zu Algorithmen zu sagen, und vor allem das Recht, in Ruhe gelassen zu werden, um Raum zu haben, darüber nachzudenken, wer Ihnen wichtig ist und was Sie mit der Umwelt nicht an Informationen teilen wollen.
    Dieses Buch ist in 13 Kapitel unterteilt. Die ersten beiden Kapitel legen dar, warum der Schutz der Privatheit und die digitale Selbstverteidigung so wichtig sind und wie viel unsere persönlichen Daten auf dem Markt eigentlich wert sind. Im Anschluss zeigen wir, worauf Sie im Alltag im Umgang mit dem Internet und sozialen Medien achten sollten. Alle Geschichten über Irrungen und Wirrungen des Online-Verhaltens und seine Folgen, die sogenannten Fälle, sind wahre Geschichten. Wir nennen unsere Gesprächspartner nur mit einem fiktiven Vornamen, denn genau wie Sie haben diese das Recht auf Anonymität. Ihre wahren Namen und ihre Kontaktinformationen sind uns bekannt, oder wir haben ihre Geschichten aus glaubwürdigen und validen Quellen erhalten.
    Unsere Fallbeispiele stammen von Menschen auf der ganzen Welt. Das Internet ist global, und so ist auch dieses Buch. Gebrauch und Missbrauch von personenbezogenen Daten sind heute definitiv ein größeres Problem in den USA als in Europa, wo die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz besser gesetzlich verankert sind, bzw. mit der geplanten Datenschutz-Grundverordnung besser gesetzlich verankert werden sollen. Aber fast alle Beispiele in diesem Buch haben sich in Europa zugetragen, und die meisten der betroffenen Unternehmen operieren weltweit.
    Beim Lesen dieses Buches werden Ihnen viele Werkzeuge, Tipps und Tricks zur digitalen Selbstverteidigung begegnen, die in Kapitel 13 im Detail erläutert werden. Wir tun dies nicht, um Kriminellen dabei zu helfen, sich im Netz besser zu verstecken oder Verbrechen zu begehen. Aber wie bei allen Instrumenten lassen sie sich für gute wie böse Zwecke einsetzen.
    Sollten Sie in Eile sein und nur einen Ratschlag beherzigen wollen, dann ist es dieser: Wenn Sie online auch nur den leisesten Zweifel haben, halten Sie sich zurück! Veröffentlichen Sie nichts, laden Sie nichts hoch und klicken Sie nichts an. Enthalten Sie den Datenhäschern Ihre Informationen vor. Geben Sie die Identität Ihrer Freunde und Familie nicht preis. Verwenden Sie ein Pseudonym oder einen Aliasnamen, wenn Sie sich für einen neuen Dienst anmelden. Und löschen Sie Fotos von sich, wo Sie ihnen online begegnen. Es gibt viele gute Gründe, eine digitale Selbstauslöschung zu Lebzeiten in Betracht zu ziehen.
    Versuchen Sie, reinen Tisch im Netz zu machen, solange es noch möglich ist. Es ist schwieriger, als Sie denken. Aber es lohnt sich, denn es gibt keinen wirklich zwingenden Grund, Ihr Privatleben nach dem Geschäftsmodell und den Vorstellungen des einen oder anderen sozialen Netzwerks einzurichten. Sie können Ihre wahre Identität für bestimmte, klar umgrenzte berufliche und persönliche Zwecke nutzen. Aber sobald andere Aspekte Ihres Lebens im Spiel sind, etwa eine Unterhaltung auf Facebook oder ein virtueller Schaufensterbummel auf Pinterest, oder wenn jemand, den Sie nicht kennen oder dem Sie nicht vertrauen, Ihre Daten verlangt, sollten Sie sich
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