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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)
Autoren: Hanna Alber
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würde das
nicht passieren. Dafür würde er schon sorgen. Es war noch nicht zu spät. Sie
konnten noch immer die Wahrheit ans Licht bringen und er würde endlich
für das bezahlen, was er Silke angetan hatte.
    Sein erster Weg auf dem Pfad der Wahrheit sollte
ihn zu Ben Hausmann führen.

7
     
    Christopher von der Linden hatte sich für sein
Vorhaben, Ben zu besuchen, den roten Geländewagen seiner Mutter geliehen. Für
ihn war es deutlich einfacher, mit dem Auto zwischen seinen Freunden hin und
her zu pendeln, als mit dem Fahrrad. Achern war eine relativ weitläufige Stadt
und es hätte ihn viel Zeit und Energie gekostet, alles mit dem Rad zu
erledigen. Normalerweise störte ihn das nicht, doch heute verfügte er über
beides nur in sehr geringem Maße.
    Seine Mutter brauchte den Wagen derzeit sowieso nicht
mehr und so hatte sie nichts dagegen gehabt, ihn ihrem Sohn zu überlassen.
     Alle zehn Pferde und die drei Ponys des Sasbacher Reiterhofes
waren versorgt und würden den Tag auf der Süd-Koppel verbringen, um zu grasen
und sich vom Reitstallbetrieb zu erholen. Miriam achtete sehr darauf, diesen
einen Ruhetag in der Woche einzuhalten. Besonders Maja, das kleinste und
älteste der Ponys, hatte diese Pause bitter nötig. Die kleineren Kinder
durften, trotz Majas fortgeschrittenem Alter, noch immer regelmäßig auf ihr
reiten und sie trug die Kleinen geduldig und zuverlässig durch die Reithalle
oder bei schönem Wetter auch durch den Wald. Gemütlich trottete sie dahin und
ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Dankbar nahm sie die
dargebotenen Gaben wie Karotten, getrocknetes Brot oder auch mal ein
Zuckerstück an. Miriam von der Linden achtete jedoch stets darauf, dass es
nicht zu viel wurde. Die Gefahr, dass Maja eine für sie eventuell tödliche
Kolik bekam, war einfach zu groß.
    Chris liebte Maja über alles. Er war sechs Jahre
alt gewesen, als das zierliche Ponyfohlen zu ihnen an den Hof gekommen war.
Ihre Besitzerin hatte sich nicht mehr um sie kümmern können und Chris´ Mutter
hatte das Fohlen aufgenommen und ihm ein schönes Leben ermöglicht. Mittlerweile
war Maja ein vollwertiges Familienmitglied. Freudig wiehernd, mit geblähten
Nüstern, war sie ihm heute Morgen, in Erwartung eines Zuckerstückes,
entgegengetrabt. Dabei hatte sie ein für sie ungewöhnlich hohes Tempo an den
Tag gelegt. Lachend hatte Chris sich gebückt, um ihr struppiges, geschecktes
Fell zu streicheln und ihren angenehmen Duft einzuatmen. Dabei hatte er die
warme Luft aus ihren Nüstern an seiner Wange gespürt und gewusst, er war zu
Hause.

8
     
    Chris benötigte nur wenige Minuten bis zu dem Feldweg
auf der anderen Seite der Stadt. Hier thronte, ganz oben auf dem Berg, einsam
die Jugendstilvilla von Bens Eltern.
    Christopher stellte den Wagen ab und stieg aus.
Sogleich überfiel ihn das eigenartige Gefühl, beobachtet zu werden. Sein Körper
reagierte sofort. Die feinen Härchen an seinen Armen stellten sich auf und er
bekam eine Gänsehaut. Ihn fröstelte leicht. „Ben? Ben, bist du da?“, rief er
laut, um der wachsenden Unruhe Herr zu werden, die diese unheimliche Stille in
ihm auslöste. Sein Freund antwortete nicht, wie erwartet. Es wäre ohnehin
unmöglich, ihn im Haus zu hören. Dafür sorgten allein die schalldichten Fenster
der Villa. Chris schüttelte den Kopf. Er kann dich nicht hören, das solltest
du aber langsam wissen. Und jetzt hör auf, du bist doch kein Kleinkind.
    Christopher beendete seine Selbstgespräche und
horchte wieder in sich hinein. Das laute Rufen hatte das Gefühl, unter
Beobachtung zu stehen, nicht auflösen können. Es schien sich eher noch
verstärkt zu haben. Na warte, Freundchen, dachte Christopher. In der
Hoffnung, den Beobachter zu erwischen, drehte er sich blitzschnell einmal um
die eigene Achse. Zu seiner Enttäuschung musste er jedoch feststellen, dass er
nach wie vor  alleine war. Er lachte leise in sich hinein. Jetzt fange ich
schon an zu spinnen. Mann. Diese Sache mit Silke macht einen Psycho aus mir. Hoffentlich
finden sie den Typen bald.
    Entschlossen trat er zwei Schritte auf das Haus zu.
In der Stille des späten Vormittages knirschte der Kies unnatürlich laut unter
seinen Turnschuhen.
    Er wollte gerade die Marmorstufen erklimmen, die
ihn zur Eingangstür bringen würden, als er aus dem Augenwinkel plötzlich einen
Schatten an einem der großen Panoramafenster der Villa wahrnahm. Also doch! Er
blieb erneut stehen und ließ seinen Blick über die Fassade
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