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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch
Autoren: Robert Lory
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    ROBERT LORY
    Draculas Fluch
    Titel des Originals : CHALLENGE TO DRACULA
    Aus dem Amerikanischen übertragen von Elisabeth Simon
     
    Copyright © 1975 by Lyle Kenyon Engel
    Vertrieb: ErichPabel Verlag KG
    Printed in Germany
    Oktober 1977
     
     
    1.
    Eines der fünf Lämpchen blinkte. Craig Weldon schaltete die Sprechanlage ein und sah gleichzeitig auf seine goldene Armbanduhr. Eine Viertelstunde nach Mitternacht. Reichlich spät für einen Anruf aus dem Wachhaus am Tor der großen Villa. Weldon erwartete niemand, und unangemeldete Besuche waren mehr als selten.
    »Ja?« Craig Weldon sprach mit ruhiger, kraftvoller Stimme.
    »Nur für alle Fälle«, sagte der Torwächter. »Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht ein schwarzer Cadillac. Hinter dem Steuer ein Mann vom Typ Preisboxer. An die dreißig, aber nicht ein Haar auf dem Kopf. Vollglatze.«
    »Sonst niemand?«
    »Nein, Sir. Er hat vor ungefähr einer Minute den Schlitten geparkt, und jetzt sitzt er einfach da. Irgendwelche Anweisungen, Mr. Weldon?«
    Craig Weldon überlegte. »Nein – oder doch. Schreiben Sie die Autonommer auf. Ich laß das dann morgen prüfen.«
    »Habe ich bereits, Sir. Der Wagen ist in New York zugelassen. Sonst noch etwas?«
    »Nein. Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen.«
    Craig Weldon stellte das Gerät ab und stand auf. Vom Typ Preisboxer. Weldon lächelte. Er war selbst ein Schrank von einem Mann. Einssiebenundachtzig groß, achtzig Kilo und nicht ein Gramm Fett. Nicht schlecht für einen Mann von siebenundvierzig, der sein Leben hinter dem Schreibtisch verbrachte -entweder in der Bank, wo er als stellvertretender Direktor fungierte, oder hier in seiner Villa, wo er über Millionen und das Schicksal von Tausenden von Menschen entschied, die Opfer inbegriffen.
    Das Lächeln verschwand. Craig Waldon hatte ein energisches Gesicht: dunkelbraune Augen, eine gerade Nase, volle Lippen, kräftige, blendendweiße Zähne und dichte, dunkle Haare, die an den Schläfen schon etwas grau waren.
    Nicht ein Haar auf dem Kopf. Ein schwarzer Cadillac.
    In dieser exklusiven Gegend war ein Cadillac nichts Seltenes, aber die schwarzen wurden meistens von Mitgliedern des Syndikats gefahren. Selbst wenn ...
    Nein. Niemand aus dem ganzen Haufen hatte einen Grund. Sie hatten noch nie einen Grund gehabt, sich zu beklagen, und brauchten es auch jetzt nicht. Falls der Cadillac aber doch ...
    Verdammt, die Villa war die reinste Festung: eine hohe Mauer und nur ein Zugang, der bewacht war. Und dann die Sicherheitsmaßnahmen innerhalb des Hauses. Da waren der Butler, der Chauffeur und der Gärtner. Alles bloß Vorwand, Leibwächter waren sie, und nicht die unerfahrensten. Sie bekamen ja auch eine nette Stange Geld für ihre Dienste. Aber in diesen Dingen durfte man nicht sparen. Schon gar nicht, wenn man eine Frau und zwei Kinder hatte. Die Kinder waren zwar im College, aber trotzdem.
    Und Maria, seine Frau, war Gott sei Dank auch nicht im Haus. Sie besuchte ihre Eltern und hatte vor, eine ganze Woche wegzubleiben.
    Wieso eigentlich Gott sei Dank? Er arbeitete hart, um seiner Familie einen angemessenen Luxus bieten zu können, und nun war niemand im Haus.
    Craig Weldon holte tief Luft. Vielleicht war es letztlich besser so. Nur er und seine drei Leibwächter waren da. Falls der Cadillac tatsächlich ...
    Lächerlich! Craig Weldon sah wieder auf die Uhr. Er hatte in letzter Zeit einfach zu viel gearbeitet. Jeden Tag saß er bis in die späte Nacht hinein am Schreibtisch. Wenn man sich selber kaum etwas gönnte, mußte sich das schließlich irgendwann bemerkbar machen, vor allem nervlich. Verdammte Pest! Er hatte doch nichts getan, was man ihm ankreiden konnte. Die Organisation ...
    Nein, es hing nicht mit der Organisation zusammen. Der Cadillac mußte ...
    Der Cadillac damals in Bronx war auch schwarz gewesen. Fast zwei Jahre war das jetzt her. Er war mit einem Bonzen des Syndikats verabredet gewesen. De Carlos hieß er. Weldon hatte gerade aus dem Auto steigen wollen, als es passiert war. Im dritten Stock des Gebäudes, in das er hätte gehen müssen, gab es plötzlich eine Detonation, und dann waren die Fetzen geflogen. In das Echo der Explosion hatte sich das Bellen von Maschinenpistolen gemischt. Dann wäre sie auf der Straße gewesen, und Weldon hatte zwei von De Carlos’ Männern erkannt. Sie waren von einem schwarzgekleideten Mann abgeknallt worden.
    Ein großer, muskulöser Mann war es gewesen, mit einer Magnum bewaffnet. Er war in einem schwarzen
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