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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail
Autoren: Patricia Briggs
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Oberarm.
    »Komm«, sagte Stefan mit angespannter Stimme. »Du musst hier verschwinden, bevor die anderen kommen.«
    »Ihr habt sie umgebracht«, sagte ich und blieb störrisch stehen. Ich schaute ihn nicht an, denn ich wollte nicht sehen, dass er im Tageslicht ebenso wirkte wie Wulfe und Andre. »Sie waren in Sicherheit, und ihr habt sie umgebracht.«
    »Nicht Stefan«, sagte Wulfe. »Er sagte, Sie würden ihm nie verzeihen, wenn er das täte. Es war ein sauberer Tod, sie hatten keine Angst – aber sie mussten sterben. Wir konnten nicht zulassen, dass sie frei herumliefen und andere Menschen vor Vampiren warnten. Und wir brauchten Sündenböcke für die Herrin.« Er lächelte mich an und ging einen Schritt auf Stefan zu. »Als ich kam, stand das Haus in Flammen«, sagte er. »Und zwei Menschen, Andres derzeitige Menagerie, befanden sich vor dem Haus. Ich habe Andre immer schon gesagt, dass es einmal sein Tod sein würde, wie er seine Schafe hielt.« Er lachte.
    »Komm schon«, sagte Stefan. »Wenn wir dich sofort wegbringen, wird niemand wissen, dass du jemals hier warst.«
    Ich ließ zu, dass er mich von Wulfe wegführte, sah ihn aber immer noch nicht an.
    »Du wusstest, dass ich Andre gesucht habe.«
    »Ich wusste es. Du konntest nichts anderes tun, da du nun einmal du bist.«
    »Sie wird dich mit dem Stuhl verhören«, sagte ich. »Sie wird trotzdem erfahren, dass ich es war.«

    »Sie wird mich nicht verhören, weil ich die letzte Woche in der Zelle unter der Siedhe eingesperrt war wegen meiner ›uneinsichtigen Haltung‹ gegenüber den Plänen der Herrin, ein weiteres Monster zu erschaffen. Niemand kann aus den Zellen entkommen, weil Wulfes Magie dafür sorgt, dass wer immer dort eingesperrt ist, es auch bleibt.«
    »Was, wenn sie Wulfe verhört?«
    »Der Stuhl wurde von Wulfe geschaffen«, sagte Stefan und öffnete meine Autotür. »Er wird ihr sagen, dass kein Vampir, Werwolf oder Walker für Andres Tod verantwortlich ist, und der Stuhl wird das verifizieren – denn Andre hat seinen Tod selbst herbeigeführt.«
    Nun sah ich ihn doch an, denn ich konnte nicht anders. Er sah genauso aus wie immer, bis auf eine undurchdringliche schwarze Sonnenbrille, die seine Augen verbarg.
    Er beugte sich vor und küsste mich voll auf den Mund, ein schneller, sanfter Kuss, der mir klarmachte, dass ich mir die leidenschaftlichen Worte nicht eingebildet hatte, die er gemurmelt hatte, als ich in der Nacht, in der ich Littleton getötet hatte, sein Blut trank. Ich hatte wirklich gehofft, das sei nur in meiner Fantasie passiert.
    »Ich habe dir mein Ehrenwort gegeben«, sagte er. »Ich konnte mein Wort nicht vollkommen halten, aber zumindest wirst du dein Leben nicht verlieren, weil ich dich in diese Sache hineingezogen habe.« Er lächelte mich an. »Mach dir keine Gedanken, kleiner Wolf«, sagte er und schloss die Tür.
    Ich ließ das Auto an und fuhr schnell aus Andres Einfahrt, wobei ich eher vor Stefan als vor Marsilias Zorn floh.

    Andres Haus brannte vollkommen nieder, bevor die Feuerwehr es erreichte. Der Reporter interviewte den Brandmeister im strömenden Regen. Der Regen, sagte der Mann, habe
verhindert, dass sich das Feuer auch noch auf das trockene Gras ausbreiten konnte. Im Haus fand die Feuerwehr zwei Leichen. Die Besitzer des Hauses verbrachten den Sommer in ihrem Wohnwagen bei Coeur D’Alene, und man hatte sich mit ihnen in Verbindung gesetzt. Die Leichen waren vermutlich Obdachlose, die entdeckt hatten, dass das Haus leer stand.
    Ich schaute mir den Sonderbericht in den Zehn-Uhr-Nachrichten an, als jemand an die Tür klopfte.
    »Wenn du sie beschädigst«, sagte ich, denn ich wusste, dass Adam mich hören konnte, obwohl die Tür noch geschlossen war, »wirst du sie mir ersetzen.«
    Ich schaltete den Fernseher ab und öffnete die Tür.
    »Ich habe Schokoladenkekse«, sagte ich. »Und Schokoladenkuchen, aber der ist immer noch ziemlich warm.«
    Er zitterte vor Wut, und seine Augen leuchteten gelb. Auf seinen Wangen gab es weiße Stellen, weil er die Zähne so fest zusammenbiss.
    Ich biss noch ein Stück von meinem Plätzchen ab.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte er mit leiser, bedrohlicher Stimme. Das Gewicht seiner Macht umgab mich und zwang mich dazu, ihm zu antworten.
    So viel also zu seinem Versprechen, keinen solchen Einfluss mehr auf mich auszuüben.
    Zum Glück gab es nach meiner letzten schrecklichen und traumatischen Erfahrung nichts mehr an mir, was auf die Forderung des Alpha reagiert hätte. Ich
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