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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
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sprechen sie wie ein Mann zum anderen, und bei ihren geheimsten Unterredungen ist kein Lauscher anwesend.“
    Als er dies hörte, brach Brady beinahe in ein Gelächter aus, denn es war ihm klar, daß der Alkoraner seine Gedanken gelesen hatte. Er wußte, daß er Murphy und die anderen gern loswerden wollte.
    Wegen Murphy runzelte er jedoch die Stirn und schien sorgfältig zu überlegen. „Sie meinen“, fragte er, „Ihr Brauch bedeutet, daß Sie und ich allein miteinander reden sollen und meine Kameraden hierbei nicht erwünscht sind?“
    Der Alkoraner verbeugte sich. „Das ist unsere Art, und wir sind unglücklich, wenn es anders ist.“
    Brady verzog den Mund, holte tief Luft und tat, als überlege er, was er tun solle. Dann wandte er sich zu Murphy und sagte: „Wenn die es so wünschen, ist es besser, Sie gehen an Bord und warten dort auf mich.“
    „Den Teufel werde ich tun“, erwiderte Murphy zornig. „Wenn es für Sie eine Falle ist?“
    „Ich zweifle sehr daran, daß es eine ist, Mr. Murphy“, meinte Brady sanft. „Selbst wenn es so wäre, könnte ich mir vorstellen, daß Sie an Bord genug Mittel zur Verfügung haben, um in reichem Maße Vergeltung zu üben.“
    Wütend schaute Murphy seinen Vorgesetzten an. „Erinnern Sie sich an das rihnanische Schiff, Sir? Damals sah es auch so leicht aus, und sehen Sie sich das Dilemma an, in das Sie damals geraten sind.“
    „In diesem Falle sehe ich keine Schwierigkeiten voraus“, beharrte Brady. „Sehen Sie es als Befehl an, daß Sie meine Rückkehr an Bord des Schiffes abwarten sollen. Wenn ich in drei Stunden nicht zurück sein sollte, haben Sie meine Erlaubnis, die Schritte zu tun, die Sie für nötig halten.“
    Murphy knurrte wütend, aber er grüßte und erwiderte: „Zu Befehl, Sir.“ Seine Stimme klang so schroff, daß an seiner Mißbilligung kein Zweifel bestehen konnte. Eine Minute später war Brady mit dem Alkoraner und dem nunmehr nutzlos gewordenen Translator allein.
    „Setzen Sie sich, Stephen Brady“, erschien der Gedanke deutlich in seinem Geist, und erneut fühlte er die geistige Stärke, welche zuerst auf Tekron seine Neugier entfacht hatte.
    „Sie sind einen langen Weg gekommen, um die Wahrheit der Dinge zu erfahren. Möge Ihre Neugier gestillt werden.“
    Brady ließ sich dem Wesen gegenüber nieder und antwortete rasch: „Es gibt viele Rätsel, die ich gern lösen möchte, und viele Fragen, die ich stellen muß, damit ich sie lösen kann.“
    „Sachte, Brady, sachte.“ Der Gedanke war mild und ein wenig erheiternd. Dahinter aber stand eine Kraft, die Brady den Eindruck verlieh, daß er trotz seiner eigenen Überlegenheit im Vergleich zu den Rihnanern nur ein Kind war, gemessen an den geistigen Kräften dieses zerbrechlichen Alkoraners.
    „Erst muß ich Ihnen eine Geschichte erzählen“, fuhr das Wesen fort. „Es ist eine Geschichte, welche die meisten Ihrer Fragen beantworten wird, bevor Sie sie gestellt haben. Es ist eine Geschichte, die Sie erfahren müssen, ehe Sie von hier fortgehen.“
    „Aber …“
    „Ihre Fragen haben Zeit“, kam die fest beharrende Erwiderung, und zögernd gab Brady nach, um zu hören, was der Alkoraner ihm zu sagen hatte.
    „Es gibt vieles, was Sie erfahren möchten, aber die Dinge müssen der Reihe nach erzählt werden, damit Sie das Volk, mit dem Sie zu tun haben, auch verstehen. Zuerst müssen Sie wissen, daß es vor vielen Millionen von Jahren, sehr lange vor der Geburt des homo sapiens, einen Planeten gab, der sehr jung war. Er drehte sich um einen Stern, der auch sehr jung war. Dieser Planet war der einzige, den der Stern sein eigen nannte. Es gab über den ganzen Bereich der Milchstraße viele Millionen von Planeten, die wie dieser waren, eine Tatsache allerdings ausgenommen: er hatte kaum Minerallager.“
    Brady bewegte sich, aber bevor er einen Gedanken fassen konnte, hatte der Alkoraner wieder dort angeknüpft, wo er aufgehört hatte, und die kurze Pause war überbrückt.
    „Der Planet brachte eine Rasse hervor, welche in ihrer Entwicklung denselben Lauf nahm wie alle anderen Rassen, die sich jemals auf einem Planeten entwickelt haben, mit Ausnahme von zwei entscheidenden Faktoren. Der eine war, daß sie sich nicht in den Bahnen der physikalischen Fortschritte entwickeln konnten, weil der Planet sie nicht mit den Mineralien und Werkzeugen versorgen konnte, die für solch eine Entwicklung unerläßlich waren. Sie gelangten an einen Punkt, wo sie entweder einen bestimmten Weg
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