Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
vierundzwanzig Stunden, denke ich. Wenn möglich, möchte ich meine alte Besatzung mitnehmen.“
    Sherman nickte zustimmend und sagte: „Ich werde sofort die nötigen Befehle geben. Sie können nach Belieben vorgehen. Für den Flug zur Erde werde ich einen anderen bestimmen.“
    „Sie werden nicht lange nach Freiwilligen zu suchen brauchen, Sir.“
    „Ich möchte mich gern selbst als Freiwilliger melden“, sagte der Admiral.
    Brady lächelte. Er wußte Shermans Standpunkt zu schätzen. „Ich werde gehen und die Vorbereitungen treffen, Sir.“
    Sherman trat hinter dem Tisch vor und drückte Brady die Hand. „Viel Glück, und“ – ein Lächeln umspielte seine Lippen – „machen Sie sich keine Sorgen, wenn nichts dabei herauskommt.“
    „Danke, Sir.“
    Als er das Büro verließ, fragte sich Brady, was wohl Murphy sagen würde, wenn er erfuhr, daß er eine Reise zur Erde abgeschlagen hatte, um eine närrische, sinnlose Jagd durch die Milchstraße anzutreten. Er beschloß, es ihm nicht zu sagen.
     
10. Kapitel
     
    Im Zentrum des Vorderports war der Stern Alkor als winzige gelbe Scheibe zu sehen.
    Er war eine große, glühende Kugel, die majestätisch in der tiefen Schwärze des Raumes schwebte. An ihrer Seite befand sich der einzige Planet, dem Schiff näher als dem Stern. Er konnte aber noch nicht mit dem bloßen Auge gesehen werden.
    Während sich Brady seinem Bestimmungsort näherte, fühlte er die Spannung in sich wachsen. Die ganzen langen zwanzig Tage der Reise durch die Galaxis war sie in ihm gewesen. Als er an diesem Morgen aufwachte, hatte er gehofft, sie würde ihn nun, da er dem Ziel so nahe war, verlassen. Statt dessen war sie stärker geworden, und er ging unruhig im Kontrollraum auf und ab. Laut schalt er über jedes kleine Vorkommnis. Murphy, der schön an diese Stimmungen gewöhnt war, ging ihm aus dem Wege, obwohl er selbst, wenn auch in weniger starkem Grade, etwas von Bradys Gefühlen erlebte.
    Er hatte empört gemurmelt, als er von der Reise erfuhr, daß es ihm nicht paßte, wenn man ihn aus der Offiziersmesse holte, in der er sich so behaglich niedergelassen hatte. Diese Bitterkeit dauerte bis kurz nach dem Start an. Bei Überlegung erkannte er, daß Brady nicht eine solche Reise unternehmen würde, wenn er nicht etwas Bedeutungsvolles im Sinn hatte. Sherman hätte nie seine Zustimmung gegeben, wenn er nicht genau über Bradys Absichten informiert gewesen wäre.
    Die ganze Vormittagswache hindurch sahen sie, wie der Planet näher kam. Aus einem Punkt auf der Detektorscheibe wurde ein Fleck, und aus dem Fleck wurde ein Kügelchen, das sich mit den bloßen „Augen durch das Port erkennen ließ. Auch der Stern nahm an Größe zu, während sich die Entfernung verringerte und das Universum erneut aus der galaktischen Unendlichkeit zu der Endlichkeit der planetarischen Kreisbahn zusammenschrumpfte. Es war, als betrete man nach Stunden im Freien eine kleine Stube.
    Brady hatte den Flug so abgestimmt, daß sie in der Frühe des alkoranischen Tages auf dem einzigen Raumhafen des Planeten landen konnten. Nahezu eine halbe Stunde brachte er damit zu, das Chronometer mit den Informationen zu überprüfen, die er hinsichtlich der Umlaufszeit des Planeten und der Lage des einzigen Raumhafens hatte. Kaum fünfzigtausend Meilen entfernt ragte vor ihnen wie ein riesiger blauer Nebel Alkor auf, Von dieser Höhe aus konnten sie deutlich die Nachtseite erkennen. Brady bewegte das Schiff langsam dem Punkt entgegen, an dem das Feld gerade von der Nacht in den Tag gewechselt haben mußte.
    Sie verloren an Höhe, und ihre Fahrt verlangsamte sich entsprechend. Bald konnten sie unter den treibenden Massen silberner Wolken die Einzelheiten des Landes unter sich erkennen. Eifrig suchte Brady in der Ferne nach dem Feld.
    „Dort ist es, Murphy.“ Seine Stimme war erregt, und eifrig deutete sein Finger in eine bestimmte Richtung.
    Murphy richtete ein Peilglas auf das schwache braune Viereck, welches Brady gezeigt hatte, und las die Werte ab.
    „Das ist es, Sir“, sagte er, als die Prüfung zu Ende war. „Die Koordinaten stimmen genau überein.“
    Brady nickte. „Landen Sie das Schiff, Murphy.“
     
    *
     
    Als sie zur Landung ansetzten, öffnete sich das Feld weit vor ihnen. Es zeigte sich als eine große braune Stelle in dem ununterbrochenen Grün des benachbarten Landes. Nirgends, so weit das Auge reichte, konnte Brady etwas sehen, was auch nur im entferntesten einer Stadt oder einer größeren Ortschaft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher