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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
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tastete sein Hirn sich zum Bewußtsein zurück. Es schien, als müsse er sich jeden Schritt entlang des Weges erkämpfen, der aus der ihn umhüllenden Finsternis zu den ersten trüben Bewußtseinsschimmern führte. Endlich fühlte er, daß andere im Raum waren. Er spürte drängende Stöße in seinem Hirn, die ihn mahnten, zu erwachen und zu sagen, was sich zugetragen hatte.
    Brady richtete sich auf. Schmerzhaft blinzelten seine Augen, als plötzlich das Licht in sie strömte. Er sah ein halbes Dutzend oder mehr Rihnaner in seinem Raum. Zwei standen dicht vor ihm. Er konnte das Prickeln in seinem Hirn spüren, als ihr Gedankenstrom von ihm zu wissen verlangte, was geschehen war.
    Automatisch versuchte er, die Schmerzen in seinem Hirn zum Schweigen zu bringen, indem er die eindrängenden Gedanken abwehrte. „Ich weiß es nicht. Ich – o Gott, mein Kopf! Ich weiß nicht, was geschehen ist.“
    Er senkte den Kopf in seine Hände, erfüllt von den abscheulichen Schmerzen und dem Gefühl, sich erbrechen zu müssen.
    „Es ist offenbar, daß er nichts weiß.“
    „Was könnte nur geschehen sein?“
    „Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren. Sie sind in einem Zustand völliger Katalepsie. Vielleicht erlangen sie nie mehr das Bewußtsein zurück.“

    Die beiden verschiedenen Gehirne erklangen in Bradys eigenem, als sei laut gesprochen worden. Alarmiert schaute er hoch, aber es waren nur die (Geräusche der Rihnaner, die sich hin und her bewegten, als sie die drei reglosen Körper auf dem Boden untersuchten. Bradys Erinnerung kehrte zurück, und gleichzeitig war er verwundert über das, was geschehen war. Warum konnte er auf einmal alle Gedanken so leicht hören, als seien sie gesprochen worden? Verzweifelt suchte er nach einer Antwort, und beim Suchen griff er plötzlich wieder andere, fremde Gedankenströme auf.
    „Unmöglich!“
    „Der Mann von der Erde besitzt keine latente Kraft dieser Art – eine unreife Rasse –“
    „Er wurde genauso davon betroffen wie sie.“
    „Ja. Nur sein schwaches Gehirn rettete ihn, was auch die Ursache gewesen sein mag –“
    Und während er diese Gedanken aufnahm, überblickte er die Situation. Er wurde sich der Fähigkeit zu geistigen Handlungen bewußt, die er nie zuvor gekannt hatte. Es war, als wäre in einem dunklen Raum ein Vorhang gefallen, zur Seite gezogen worden, und das Sonnenlicht strömte nun herein, die drinnen liegende Schönheit enthüllend.
    Die Rihnaner hatten für den Augenblick seine Anwesenheit vergessen. In dieser kurzen Zeit, in der sie ihn nicht beachteten, suchte und fand sein Gehirn eine beinahe unmögliche Erklärung für die bestürzende Tatsache. Die Wildheit des Überfalls hatte ihn gezwungen, sich selbst mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, seien sie bewußt, zu verteidigen. Er konnte nicht einmal jene uranfänglichen Kräfte aus der Kindheit seiner Rasse erraten, welche ein bisher ungenutztes Gebiet seines Hirns in Tätigkeit setzten, damit es sich wehren konnte. Über den Erfolg dieses Kampfes konnte es keine Zweifel geben. Die drei Körper auf dem Boden legten davon ebenso beredt Zeugnis ab wie das seltsame Gefühl der Freiheit, das er in seinem Hirn fühlte. Unentdeckt und ungehindert tasteten seine Gedanken durch die Gehirne weiteren Beweis von seinen neuen Kräften.
    Er saß reglos, den Kopf in die Hände vergraben, während sein Hirn durch die Gegengedanken streifte, die vor ihm offen lagen. Während er dies tat, beobachtete ein anderer Teil von ihm vorsichtig die Reaktionen der Rihnaner.
    Er wurde sich eines vorsichtigen Eindringens in seinem Hirn bewußt und errichtete sorgfältig einen Schleier der Verwirrung. Nach ein paar Sekunden erlosch die Berührung. Rasch tastete er sich hinter dem zurückgezogenen Gedankenstrom her und las in dem Hirn des Rihnaners offenkundige Befriedigung über seine Verwirrung. Endlich verließen sie den Raum, nahmen die drei reglosen Körper ihrer Gefährten mit, und Brady war wieder allein.
     
    *
     
    Abgesehen von drei raschen, oberflächlichen Befragungen über die Ereignisse, wurde er sieben Tage lang allein gelassen. Aus den Hirnen der Rihnaner, die ihn versorgten, wurde offenbar, daß ihnen das Geheimnis ihrer drei kataleptischen Kameraden beträchtliche Sorgen verursachte.
    Brady gebrauchte vorsichtig seine neuen Kräfte, teils, um sie zu erproben, und teils, um sicherzugehen, daß sie die Zeit nicht abstumpfte. Er erfuhr, daß das Gebäude, in dem er sich befand, das rihnanische Hauptquartier
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