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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
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für das planetarische System des Sterns Tekron war. Die übrige Stadt wurde von den Eingeborenen des Planeten Tekron bewohnt, welcher der größte von den fünf bewohnten Planeten des Systems war.
    Trotz seiner neuen Beschäftigung fand Brady, daß seine Gefangenschaft ihn anzuwidern begann. Es gab keine Fenster in seinem Raum, und an den periodischen Besuchen der Rihnaner, die ihn untersuchten und für seine persönlichen Bedürfnisse sorgten, fand er wenig Vergnügen. Er fragte einen von ihnen, der ihm die Nahrung brachte, nach der Aussicht, sich draußen in der frischen Luft Bewegung verschaffen zu dürfen.
    „Bewacht natürlich“, fügte er mit einem Lächeln hinzu. Der Ausdruck seines Gesichtes schien aber ebenso bedeutungslos für den Rihnaner zu sein, wie es seine gesprochenen Worte waren. Er empfing den flüchtigen, desinteressierten Eindruck, daß sein Begehren geprüft würde. Dann war er wieder allein.
    Brady verlor die Angelegenheit, ein wenig enttäuscht, aus seinem Gedächtnis und machte sich resigniert auf eine lange Dauer seiner Einzelhaft gefaßt. Er war äußerst überrascht, als bald nach seinem nächsten Mahl zwei Rihnaner zu ihm kamen und ihm mitteilten, es sei ihm gestattet, jeden Tag etwa eine Stunde nach seinem Willen durch die Stadt zu gehen, während sie ihm als Begleitung dienten.
    Brady fand an seinem ersten Spaziergang zwischen den hohen, blauen Gebäuden unter einer blauen Sonne mehr Vergnügen, als er erwartet hatte. Die Schwerkraft beeinträchtigte ihn ein wenig, und er dehnte seinen Ausgang nicht so weit aus, wie er es unter ähnlichen Umständen auf der Erde getan haben würde.
    Sein Interesse lag ausschließlich in der Eigentümlichkeit seiner neuen Umgebung, denn die menschliche Rasse war noch nicht so sehr an fremde Welten gewöhnt, daß sie aufgehört hätte, daran Interesse zu finden. Die beiden Rihnaner, die ihn begleiteten, waren nicht interessiert, das las er aus ihren Gedanken. Er fand aber, daß es in dieser Volksmenge nur ihre Gedanken waren, die er lesen konnte. Sie allein in dieser geschäftigen Stadt konnte er durchdringen. Die untersetzten, blauhäutigen Tekroner, welche die Mehrzahl der Bevölkerung ausmachten, schnatterten laut und unverständlich miteinander. Von ihrem Geist und ihren Gedanken jedoch konnte er nichts entdecken. Es war genauso, als ob er von den glatten, blauen Steinen der Gebäude rings um ihn etwas zu wissen verlangte. Es war, als verfüge er bei ihnen nicht über jene geistigen Kräfte, die er so erfolgreich bei den Rihnanern angewandt hatte, und er erinnerte sich an die Worte des ersten Rihnaners, den er getroffen hatte.
    „Sie haben nicht die gleiche Art von Gehirn.“
    Er fragte sich, ob dies der Grund für die überwältigende Überlegenheit der Rihnaner im technischen und wissenschaftlichen Sinne war, und kam zu der Überzeugung, daß es der Fall war.
    Wo immer er sich in seiner Suche fort von den Rihnanern begeben mochte, traf er auf tiefes Schweigen, als ob keine anderen Gehirne existierten. Er traf auch andere Rassen, aber seine Erfahrungen mit ihnen waren alle gleich. Während seiner Ausgänge sah er viele von ihnen, einzeln, zu zweit oder in kleinen Gruppen, und alle waren in großem Ausmaß humanoid, obwohl einige in ihrem Aufbau grundlegende Unterschiede aufwiesen; so etwa zusätzliche Glieder oder Organe. In der Hauptsache bestanden die* Unterschiede in der Größe, der Farbe und dem Wuchs.
    In dem Gewirr der Rassen von der ganzen Milchstraße traf Brady nur schweigende Gehirne. Dumpfe Erkenntnis schockierte ihn tief, wenn er daran dachte, und er fragte sich, was wohl mit allen diesen Völkern geschehen wäre, wenn ihnen die Rihnaner nicht ihre technologische Zivilisation auf dem Tablett serviert hätten. Er konnte es sich nicht vorstellen.
     
    *
     
    Es war während seines vierten Ausganges, als sich Brady bewußt wurde, daß jemand ihn und seine Begleiter beobachtete. Die Erkenntnis kam zunächst mehr durch Instinkt als durch seine Aufmerksamkeit. Gewißheit erlangte er durch die Tatsache, daß er von einem bestimmten Wesen mehr sah, als unter den Umständen zu erwarten war, und seine Neugier war geweckt.
    In den Gedanken seiner Begleiter konnte er lesen, daß sie nichts Ungewöhnliches bemerkten, und Brady vergewisserte sich, daß er ihnen in keiner Hinsicht einen Grund zum Argwohn gab. Während seiner Freiheit bei den nächsten Ausgängen durch die belebten Straßen der Stadt bemerkte er das Erscheinen des graubärtigen
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