Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
erfahren.’
    ,Wie Sie wünschen’, kam Bradys automatische Antwort.
    Der Alkoraner wandte sich um, wies auf die Gebäude am Rande des Feldes und ging ihnen voraus. Brady und Murphy folgten ihm. Die übrigen drei bildeten den Schluß.
    Die Gebäude, auf die sie zugingen, waren eine eigenartige Mischung von Primitivem mit Hypermodernem. Sie waren aus Holz und hatten Strohdächer. Die Fenster waren unverglast und hatten dünne Raffiablenden, die heruntergezogen werden konnten, um Sonne oder Regen am Eindringen zu hindern. Der ganze Bau war so einfach und schmucklos, daß sich selbst Murphy gezwungen sah, über die saubere Arbeit, die darin steckte, eine Bemerkung zu machen.
    „Sie sehen aus, als ob sie ein oder zwei Jahrhunderte überdauern könnten“, sagte er verwundert. „Dennoch möchte ich wetten, daß der erste Sturm sie über den ganzen Planeten wehen würde.“
    „Daraus schließe ich, daß solche Wetter hier unbekannt sind“, entgegnete Brady. „Die Konstruktion der Häuser und die Kleider unseres Gefährten beweisen das.“ Er wies auf den Rücken ihres Führers, der ein leichtes, kurzes, togaähnliches Gewand trug.
    Sie wurden zum größten der acht Gebäude, aus welchen die Häusergruppe bestand, gebracht und traten durch seinen türlosen Eingang in das kühle Innere. Die Möbel waren Meisterstücke handwerklicher Kunst, wie sie Brady auf allen seinen Reisen noch nie gesehen hatte. Murphy pfiff leise, als er die Einzelheiten eines großen geschnitzten Holztisches in Augenschein nahm, der in der Mitte der Eingangshalle stand. Dieser Tisch hätte ihm auf der Erde einen phantastischen Preis garantiert.
    „Wenn sie gestatten, werde ich mir den Tisch als Andenken mitnehmen“, grinste er.
    Der Führer brachte sie zu einem großen Innenraum, der noch besser möbliert war als die Halle. Allen entrangen sich Ausbrüche des Erstaunens und der Verwunderung, als sie die einfache, aber unwahrscheinlich sorgfältige Art sehen, mit welcher die Schnitzereien und Gewebe zu einem Panorama gefügt waren, das jeden Architekten, der dies hätte nachahmen können, auf der Erde weltberühmt gemacht haben würde. Während er die wunderbaren Sachen in Augenschein nahm, war Brady bestürzt, nirgendwo Stücke maschineller Fertigung zu sehen. Es war alles eindeutig mit der Hand gefertigt worden. Die Centauraner hatten ihm gesagt, daß dies eine arme Rasse mit wenig oder fast keiner Technik war. Welche Rasse konnte aber unter diesen Umständen arm bleiben, wenn sie doch wertvolle Stücke wie diese hier herstellen konnte?
    Seine Blicke, die durch den Raum schweiften, blieben auf der Gestalt eines anderen Alkoraners haften, der sich aus einem wunderbar geschnitzten Stuhl erhob, um sie zu begrüßen. Brady stellte fest, daß er alt war, so alt wie die Hügel der Erde. Nicht aber gealtert wie die Menschen, denn sein Gesicht war ohne Falten und seine Gestalt ungebeugt. Sein Haar war weiß und seine Augen hell von der Weisheit, die nur höchstes Alter verleihen kann. Ein Hauch der Zerbrechlichkeit umgab ihn, der aber nicht von schlechter Gesundheit herrührte. Unbehaglich spürte Brady, wie die Erwartung seinen Magen zusammenzog, und er schickte einen fragenden Gedankenstrom zu dem Wesen. Aber er traf auf eine unübersteigbare Schranke, die ihm den Eintritt verwehrte.
    Eines der Besatzungsmitglieder hatte den Translator vor ihnen auf den Boden gestellt. Er unterbrach Bradys Konzentration, indem er ihm das Mikrophon reichte, das er zum Sprechen brauchte.
    Brady nahm es und ärgerte sich, daß er solch ein unnötiges Instrument gebrauchen mußte. Wäre er allein gewesen, hätte er ohne dieses mechanische Hilfsmittel wesentlich mehr erreicht.
    Er erklärte kurz die Arbeitsweise des Translators und reichte dem Alkoraner ein zweites Mikrophon, das dieser mit einer kleinen Verbeugung und einem Lächeln entgegennahm. „Wir freuen uns, unsere Gäste von den Sternen hier willkommen zu heißen“, sagte er ruhig und zeremoniell. „Es wird in der kommenden Zeit viele interessante Dinge zu besprechen geben.“
    „Wir haben viele Fragen an Sie“, unterbrach Brady scharf. Er war erzürnt über das Spiel, das ihm aufgezwungen wurde, und er wünschte von ganzer Seele, er hätte Murphy und die anderen drei im Schiff gelassen. Das aber würde vielleicht Argwohn oder sogar Alarm hervorgerufen haben.
    „Unsere Rasse hat einen Brauch“, begann der Alkoraner mit seiner hellen, silbrigen Stimme. „Wenn Wesen von verschiedenen Rassen sich treffen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher