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Menschenkinder

Menschenkinder

Titel: Menschenkinder
Autoren: Herbert Renz-Polster
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unsere Kleinen so erziehen will, wie chinesische Kinder erzogen werden, darf sich nicht wundern, wenn sie dann auch leben werden, wie chinesische Erwachsene leben. Gelobt wird, was die Kampfkraft der Kleinen für den globalisierten Markt stählt. Wie war das noch mal mit den humanistischen Werten des Abendlands?

    9 LEISTUNG, LEISTUNG, LEISTUNG – WAS FÜR EINE TRAGISCHE ENTWICKLUNG! Eine Generation, die zunehmend in den besten Lebensjahren mit Burn-out zu kämpfen hat, entwirft für ihre eigenen Kinder einen Lebensweg mit noch mehr Tempo, noch mehr Leistung, noch mehr »Förderung«. Sie funktioniert Kindergärten zu Schulen um, weil sie glaubt, Kinder, die früh Mathe lernen, seien schneller am Ziel. Moment einmal – an welchem Ziel?

    10 ZEIT, UNS NEU ZU BESINNEN! Wir sorgen uns im Zoo um das artgerechte Aufwachsen der Tiere. Es ist dringend geboten, dass wir die Frage nach der artgerechten Umwelt auch für die andere Seite der Gitterstäbe stellen: Welche Umwelt brauchen Kinder, um ihre menschlichen Potenziale zu entfalten? Welche Umwelt brauchen sie, damit sie mit ihren Anlagen und Stärken zum Zug kommen?

    11 SPIEL IST KINDERRECHT. Wir reden viel vom Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, aber zu wenig vom Spieldefizit-Syndrom. Die Kindheit ist keine Strecke, auf der sich Kinder für ihren Job warmlaufen. Sie ist eine Zeit, in der sich Kinder entwickeln. Dafür brauchen Kinder das Spiel – und zwar ihr eigenes Spiel, nicht das Spiel auf Klingeltonweite der Eltern. Selbst wenn die Unterhaltungsindustrie das anders sieht: Die Sternstunden der Kindheit lassen sich nicht in einem Erlebnispark buchen!

    12 UNSER PÄDAGOGISCH – PATERNALISTISCHES ERZIEHUNGSMODELL TAUGT NICHT! Das Bild, nach dem wir Erwachsenen es sind, die unseren Kindern die Welt erklären und eröffnen, stimmt nicht. Kinder müssen sich die Welt auch selbst erklären und selbst öffnen. Hätten Kinder – und insbesondere die so gern gescholtenen Jugendlichen! – immer nur das getan, was ihre Eltern vorgeben, hätte die Menschheit womöglich nie das Feuer gezähmt. Vom Internet ganz zu schweigen. Lassen wir die Kinder über uns Großen hinauswachsen!

Quellen – und Literaturhinweise
    Auf den folgenden Seiten finden Sie die Quellenangaben und Literaturhinweise, auf die sich wichtige Aussagen im Text beziehen.
    Dieses Buch ist eine Streitschrift und muss deshalb ohne Speckgürtel auskommen. Vertiefende Erklärungen und Quellenangaben, vielfach mit Online-Links, finden Sie auf der das Buch begleitenden Webseite www.menschenkinder-das-buch.de unter »Literaturliste«, das Online-Symbol [↗] verweist darauf.

    Vorwort: Was brauchen Kinder?
    Das Zitat von Sigmund Freud stammt aus: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie , 4. Auflage, Wien 1920 ↗ Freud 1920
    Zitat Bernhard Bueb: Lob der Disziplin , Ullstein 2006, Seite 55
    Zitat Michael Winterhoff: Warum unsere Kinder Tyrannen werden , Gütersloher Verlagshaus 2008, Seite 28
    Zitat Amy Chua: Der Spiegel 4/2011 ↗ Chua 2011
    Zitat Thilo Sarrazin: B.Z. , 29. Januar 2011 ↗ Sarrazin 2011

    Die Angst-Masche: Womit Eltern zu kämpfen haben
    seltenere Unterzuckerung bei Hautkontakt: ↗ Christensson 1992
    Auswirkungen von Hautkontakt bei Neugeborenen: ↗ Moore 2007
    Vorteile der »Känguru-Pflege« bei Frühgeborenen: ↗ Conde-Agudelo 2011
    getragene Babys weinen weniger: ↗ Hunziker 1986
    Betreuung des Babys im Wochenbett und postpartale Depression: ↗ Sakumoto 2002. Dieser Zusammenhang lässt sich auch nach Frühgeburten zeigen: ↗ de Alencar 2009. Gute Zusammenfassung auch bei: ↗ Schiefenhövel 2007
    Experiment mit Tragesäcken: ↗ Anisfeld 1990
    verlässlich getröstete Babys schreien weniger: ↗ Bell 1972. Neuere Studie dazu auch bei: ↗ St James-Roberts 2006
    Zitat Bueb: Lob der Disziplin , Ullstein 2006, Seite 17
    Zornanfälle sind Teil einer gesunden Entwicklung: ↗ Dix 2007

    Zitat »Mein Kind war heute Nacht gar nicht brav«: Dies berichtete mir die Gießener Hebamme Dorothea Heidorn
    dass Kinder auf dem Nachhauseweg vom Spielplatz hochgenommen und getragen werden wollen: ↗ Gonzales 2011
    Zitate Winterhoff: Tyrannen müssen nicht sein, Mosaik bei Goldmann 2011, Seite 56 bzw. Warum unsere Kinder Tyrannen werden, Gütersloher Verlagshaus 2008, Seite 184

    Ausmisten! Welche Mythen entsorgt gehören
    erhöhtes Risiko für Zöliakie bei nicht gestillten Babys: ↗ Akobeng 2006
    Fieber nach Impfungen: ↗ Pisacane 2010
    zu den medizinischen Bedenken gegen das Tragen: ↗ Renz-Polster
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