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Mensch Hund

Mensch Hund

Titel: Mensch Hund
Autoren: Jürgen Herbst
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gaben sich ab und zu ein „Küßchen“.
    Auch Danny war wesentlich aktiver, als wir es nach diesem Vorleben jemals erwartet hatten, sie ermunterte Daffke zu acht Deckvorgängen in drei Tagen (die heimlichen nicht mitgerechnet). Danach lehnte er sich aber auch völlig fertig an den Zaunpfahl, an den er sich schon während des Hängens stützen mußte: „Bei aller Liebe, aber jetzt ist Schluß!“

    Meine Empfehlung also: einfach die Hunde eine längere Zeit zusammenlassen und sich vertraut werden lassen. Vielleicht erleben Sie dann auch mal die positive Überraschung wie meine Frau, als sie morgens in den Flur kam und nach der vorhergehenden Erfahrung ihren Augen nicht traute, wie sie da die beiden friedlich, ruhig und problemlos hängen sah, statt auf das Decken mit drei Hilfspersonen zurückgreifen zu müssen.

    Man sollte auch hier — nicht allzu menschlich — aber doch ein bißchen menschlich denken und nicht nur an den Verkaufspreis der Produkte, sprich Welpen.

Das Namensuchspiel

    Der „Dicke Bulle“ trank einen „Double Brandy“, nahm seine „Dumme Bessy“ in den Arm und verlangte von „Dick Barkeeper“ noch einen „Dry Bourbon“. Da kam „Detective Bobby“ herein und nahm den „Dicken Bullen“ mit auf die Wache zu Inspektor „Donald Beagle“.

    Merken Sie was? Wir sind wieder mal auf Namensuche. Immer wenn wir guter Hoffnung sind, ist das eines der beliebtesten Spiele für die ganze Familie, bei dem sogar die Kinder sehr effektiv mitmachen können. „Dicker Bulle“ stammt übrigens von meiner Tochter.
    Bei der Namengebung für den Hundenachwuchs gibt es die verschiedensten Systeme, die je nach Zwinger und Rasse völlig voneinander abweichen können. Lediglich eines ist immer gleich: einer der Namen gibt den Wurf innerhalb des Zwingers an. Adelig sind sie sowieso alle, aber einige Rassen, so wie zum Beispiel unsere Beagles, sind besonders vornehm und haben in der Regel mehrere Vornamen. Hierbei weist der Anfangsbuchstabe des zweiten Vornamens meist auf den Anfangsbuchstaben des Hauptnamens der Mutter hin.
    Beispiel: „Susi Quatro“.
    Das „S“ in Susi weist darauf hin, daß ihre Mutter meinetwegen Sibylle von XY war. Das „Q“ zeigt, daß es sich um den 12. Wurf dieses Zwingers handelt (oder umgekehrt, das kann man nie so genau sagen).
    Da der Beagle dazu auch noch ein englisch-stämmiger Hund ist, werden für diese edlen Viecher meist englische Namen genommen. Weil jedoch unser eingetragener Zwingername ein deutscher ist, sind wir immer im Zwiespalt, ob wir deutsche oder englische Namen nehmen sollen.
    In unserer bekannten Inkonsequenz suchen wir also englische Namen, die auch für deutsche Hundeohren einigermaßen verträglich sind.
    Es ist jedoch sehr schwierig, Namen zu suchen oder zu erfinden, die auch noch einen einigermaßen verständlichen Sinn ergeben. Einige besonders konsequente und anerkannte Züchter greifen immer wieder auf alte englische Meutenamen zurück, da der Beagle ja ein Meutehund ist. Wir halten das für eine sehr gute Lösung, die man aber nicht einfach nachmachen kann, da sonst immer wieder die gleichen Namen erscheinen und eine heillose Verwirrung anstiften.

    So sitzt also die ganze Familie über Lexika und Namenbücher (von unserem menschlichen Nachwuchs) und alte Ausstellungskataloge gebeugt und „denkt nach“. Meist kommt dann etwas heraus wie am Anfang beschrieben.
    Endlich ruft einer „Ich hab’s!“, dann wird notiert, zusammengepaßt, verworfen und wieder neu gedacht. Schon in den ersten Wochen, wenn man noch gar nicht weiß, ob die Hündin überhaupt aufgenommen hat, wird dieses Spiel mit Begeisterung gespielt, und die Listen werden immer wieder hervorgeholt und durchgegangen.
    Am Ende, wenn die „Würmchen“ dann da sind, nimmt man meist ganz andere Namen, die — so meint man ganz sicher — genau auf die Persönlichkeit eines jeden Welpen passen.
    Eine ganz andere Frage ist immer noch, was die endgültigen Hundebesitzer dann aus dem mühsam abgerungenen Namen machen. Normalerweise werden aus den guten englischen Namen Abkürzungen wie Kelly, Telly, Bello, Susi.
    So haben wir einen Bekannten, der jetzt schon seinen fünften Hund ohne Rücksicht auf den richtigen Namen „Treff“ nennt. Für ihn ist Hund einfach gleich „Treff“, und er braucht sich auch nicht immer umzugewöhnen.
    Wir selber können uns auch nicht freisprechen von solchen Namensschiebereien. Als wir unseren Rüden kauften, erfuhren wir, daß er den Namen „dauntless
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