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Memo von Meena (German Edition)

Memo von Meena (German Edition)

Titel: Memo von Meena (German Edition)
Autoren: Nancy Salchow
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freue, aber warum tust du es?
     
     
    28. Mai 2012, 18:57 Uhr
    Von: Oliver Staude
    An: Meena Teske
     
    Muss denn eine Beschäftigung ihre Wurzel immer in dem Streben nach Ablenkung haben? Und wer sagt denn, dass ich mich von irgendetwas ablenken muss? Du bist im Moment mein Job, Meena. Nein, du bist keine Ablenkung für mich, sondern vielmehr eine Mischung aus dem Befolgen von Bauchgefühl, Arbeitsvertrag und gesundem Menschenverstand. Wenn ich mich ablenken muss, dann allerhöchstens von dir. Und das gelingt mir, um ehrlich zu sein, nicht besonders gut.
    Ich schreibe dir, weil ich es möchte. Und weil es mir dabei hilft, das Bild, das ich mir von dir gemacht habe, mehr und mehr zu schärfen.
     
     
    28. Mai 2012, 19:41 Uhr
    Von: Meena Teske
    An: Oliver Staude
     
    Dann ist der Kontakt zu mir also eher die Erfüllung eines Jobs? Hat Raja dich etwa damit beauftragt, mir zu schreiben, um mich besser „kennenzulernen“?
     
     
    28. Mai 2012, 20:13 Uhr
    Von: Oliver Staude
    An: Meena Teske
     
    Heißt das, dass du enttäuscht wärst, wenn der einzige Grund für unseren Kontakt der Job wäre?
    Nein, Raja hat mich nicht damit beauftragt. Im Gegenteil, sie hat mein anfängliches Streben, dass die Kolumne auch weiterhin in deinem Sinne ist, sogar abgeblockt. Mein Versuch, Kontakt zu dir aufzunehmen, war also nie in ihrem Sinn. Sie meinte, du hättest jetzt andere Probleme. Womit sie sicher auch recht hat.
    Wo wir gerade von Problemen reden, ich habe mit Marc gesprochen.
     
     
    29. Mai 2012, 9:17 Uhr
    Von: Meena Teske
    An: Oliver Staude
     
    Du hast mit Marc gesprochen?
    Warum?
    Worüber?
     
    29. Mai 2012, 11:23 Uhr
    Von: Oliver Staude
    An: Meena Teske
     
    Tut mir leid, Meena, aber dein Versuch, mir Überraschung vorzugaukeln, passt jetzt nicht wirklich zur Situation. Du hast doch neulich erst so eine Andeutung gemacht. Und warum, wenn nicht aus dem Vorhaben heraus, mich neugierig zu machen?
     
     
    29. Mai 2012, 12:06 Uhr
    Von: Meena Teske
    An: Oliver Staude
     
    Das war blöd von mir, ich weiß. Aber das habe ich nur geschrieben, weil ich von einer Kollegin erfahren hatte, dass ihr beim Bankett zusammengesessen habt.
    Um ehrlich zu sein möchte ich auch gar nicht über ihn reden. Er hat keinen Platz in meinen Gedanken. Und erst recht nicht in meinem Leben.
     
     
    29. Mai 2012, 13:11 Uhr
    Von: Oliver Staude
    An: Meena Teske
     
    Ich wollte auch gar nicht mit ihm reden. Er stand plötzlich auf dem Laufband im Fitnesscenter neben mir. Na ja, und dann kam eins zum anderen. Er hat mehr oder weniger gebeichtet, ohne dass ich ihn darum gebeten habe. Es war wohl so was wie ein Missverständnis, weil er annahm, dass ich es wüsste.
    Na ja, und jetzt weiß ich es eben. Es geht mich nichts an. Ich hatte nur das unerklärliche Bedürfnis, dich wissen zu lassen, dass ich es weiß.
     
     
    29. Mai 2012, 13:43 Uhr
    Von: Meena Teske
    An: Oliver Staude
     
    Und was bringt mir diese Erkenntnis? Mein Kolumnen-Nachfolger weiß, von wem ich mich hab schwängern lassen. Ja, es war dumm, sich auf ihn einzulassen, das weiß ich selbst. Aber ich kann es nicht ungeschehen machen. Und weißt du was? Ich will es auch gar nicht. Ich liebe mein Kind schon jetzt und ich weiß, dass ich ihm eine großartige Mutter sein werde. Und selbst die Gene eines Marc Pielau können der besonderen Bindung, die mein Sohn und ich bereits jetzt haben, nichts anhaben.
     
     
    29. Mai 2012, 14:14 Uhr
    Von: Oliver Staude
    An: Meena Teske
     
    Wie gesagt, Meena, es geht mich nichts an. Und auch ich will nicht über ihn reden.
    Für eine Sache jedoch bin ich ihm dankbar. Ohne die Folgen eures Techtelmechtels hätte ich dich niemals kennengelernt. Das ist zweifellos mein positives Resümee.
    Ja, Meena, ich freue mich, dich kennengelernt zu haben. Und ja, ich habe Freude an der Kolumne. An deiner Kolumne. Vor allem aber habe ich Freude daran, dir zu schreiben und von dir zu lesen. Der Kontakt zu dir ist innerhalb kürzester Zeit zu so einem wesentlichen Bestandteil meiner täglichen Arbeit geworden. Denn während ich mir Gedanken über das Thema meiner nächsten Kolumne mache, die irgendwie dennoch deine ist, warte ich auf eine E-Mail von dir oder schreibe dir eine. Und wenn ich keines von beidem tue, durchforste ich deine Memos auf der Suche nach Ansätzen für eine gute Idee. Du bist sozusagen meine 24-Stunden-Beschäftigung. Ob ich will oder nicht.
     
     
    29. Mai 2012, 16:21 Uhr
    Von: Meena Teske
    An: Oliver Staude
     
    Dann ist es sicher nur eine Frage der
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