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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens
Autoren: Gretchen Craig
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über seine Rippen, über seinen Rücken, wo die Muskeln sich anspannten, hinunter zu seinen Hüften. Halb nackt lehnte sie sich an ihn und ließ sich küssen.
    Diesmal schenkte er ihr alle Leidenschaft und alles Begehren, mit festen Lippen und immer eindringlicher, fuhr mit der Zunge in ihren Mund, schmeckte sie und nahm sie in Besitz. Mit Händen, Lippen und Zunge zeigte sie ihm, dass sie bereit war.
    Er strich mit der Hand über ihren Rücken mit dem Korsett, über ihren kaum bedeckten runden Po und über ihren weichen Bauch. Tiefer. Seine Finger berührten und streichelten sie. Mariannes heftiges Einatmen trieb ihn zur Eile an.
    Ohne sie loszulassen, ging er mit ihr zu seinem Schreibtisch, griff nach dem Brieföffner und ließ die Klinge blitzschnell unter die Bänder des Korsetts gleiten. Ein einziger schneller Schnitt, und das Korsett öffnete sich, befreite ihre Taille, ihren Atem, ihre Brüste. Er musste sie ansehen, musste sie ganz sehen, bevor er sie das nächste Mal berührte.
    Im Feuerschein bestaunte er ihre weiche Haut, die vollen Brüste, die Kurve von Taille und Hüften, ihren ganzen, schamlosen rosigen Körper, der nun endlich ganz sichtbar war. Sein Blick fing ihren Mund ein, ihren üppigen, erwartungsvollen Mund, dann ihre Augen. Sie war die Seine, seine wunderbare Frau, und sie begehrte ihn.
    Am Neujahrstag stand Marianne im Hafen und hüllte sich fest in ihr Cape. Ein strahlend blauer Himmel stand über der Stadt, die Sonne schien, aber der kalte Wind, der vom Fluss kam, ging ihr durch Mark und Bein. Was für eine seltsame Art, Louisiana zu verlassen, so kalt und traurig. Ein bisschen traurig.
    Vater schützte seine Frau mit seiner Leibesfülle vor dem Wind. Er würde nicht allein sein, er war glücklich mit Marguerite.
    Die letzten Verabschiedungen brachten dann doch noch Tränen. Gabriel und Simone reisten mit ihnen. Gabriel hatte eine Stelle an einem Krankenhaus in New York bekommen, und alle Tanten, Mütter, Väter, Brüder und Schwestern umarmten und küssten sich weinend.
    In letzter Minute beugte sich Marcel zu Marianne herunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich bin der beste Küsser, weißt du nicht mehr?«
    Marianne lachte unter Tränen. »Du musst uns zu Neujahr in New York besuchen, dann kannst du es mir beweisen.«
    Der Bootsmann pfiff und rief: »Alle Passagiere an Bord!« Peter, der das Bein noch nachzog, aber kräftig war, ging mit Annie die Gangway hinauf. Annie, die ein rotes Wollkleid mit weißer Krinoline trug, hielt Freddies Leine fest in der Hand. Der kleine Hund sprang hinter ihr die Gangway hinauf.
    Auf dem Schiff angekommen, stellten sich Gabriel, Simone, Yves und Marianne an der Reling auf. Der Schoner legte ab und ließ sich in die Strömung gleiten, dann blähten sich die Segel auch schon im Wind, und sie winkten ihren Familien ein letztes Mal zu.
    Über dem Golf strahlte die Sonne und trocknete die Tränen. Marianne band ihre Haube ab und überließ ihr Haar dem Wind. Sie atmete die salzige Luft tief ein, hob den Kopf und nahm den blauen Himmel tief in sich auf.
    Sie war unterwegs. Es war ihr gleichgültig, wohin die Reise ging, denn Yves Chamard war bei ihr, hielt sie in den Armen. Gemeinsam würden sie jedem Wind die Stirn bieten.
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