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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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Das sind Investmentfonds
    Es gibt viele Gründe, sich als Investor für eine Anlage in Investmentfonds zu entscheiden. Möchten Sie vom Wachstum europäischer Unternehmen profitieren, ein internationales Anleihenportfolio erwerben oder an der Wertsteigerung asiatischer Immobilien teilhaben – und dies alles ohne das Risiko und den Aufwand einer Anlage in Einzelwerte? Dann sind Investmentfonds genau das Richtige für Sie. Mit dem Kauf eines Fondsanteils können Sie gleichzeitig in verschiedene Werte investieren – und schon mit kleinen Summen ein attraktives Anlagenportfolio aufbauen.
    Investmentfonds wurden 1860 in England erfunden. In Deutschland mussten Anleger noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg auf dieses Finanzprodukt warten.
    An der Entwicklung der Börse teilzuhaben, ohne großen Zeit- aufwand, ohne großen finanziellen Einsatz und mit reduziertem Risiko – diese Vorteile bieten Investmentfonds. Der Grundgedanke: Auch Menschen ohne großen Geldbeutel sollen an Wertpapieren oder Immobilien verdienen.
    Ein Fonds ist eine Art Topf, in den viele Anleger – in Form von Einmalbeträgen oder Sparplanraten  – Geld einzahlen. Dieses Geld wird von einer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) in Wertpapieren oder Grundstücken investiert. Die verwaltende Gesellschaft des Fonds hat den Status eines Kreditinstituts und unterliegt dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG). Daraus ergeben sich auch die strengen Anlagegrundsätze, die für KAGs gelten. Sie stellen u. a. sicher, dass das Prinzip der Risikostreuung gewahrt bleibt: Hochspekulative Geschäfte dürfen die Gesellschaften nur unter Auflagen tätigen.
    Um ihre Investmentideen umzusetzen, wählen KAGs je nach gewünschtem Chance-Risiko-Verhältnis die Anlageobjekte aus. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die breite Streuung der Anlagen, durch die die Gesellschaft eventuelle kurzfristige Schwächen  bei einzelnen Titeln durch eine gute Entwicklung bei anderen auffangen kann. Investmentfonds laufen üblicherweise unendlich, das bedeutet, sie haben kein Verfallsdatum. Allerdings kommt es vor, dass Fonds zusammengelegt oder geschlossen werden. In einem solchen Fall gehen die eingelegten Gelder aber nicht verloren. Vielmehr informiert die Investmentgesellschaft die Anleger rechtzeitig über solche Neuentwicklungen und über die Optionen, die sich ihnen bieten.
    Aktienfonds müssen einen Pool von verschiedenen Aktien in ihrem Portfolio haben und dürfen üblicherweise nur maximal 5 Prozent des Fondsvermögens in einen einzelnen Titel investieren. Daraus ergibt sich, dass Investmentfonds in der Regel mindestens 20 verschiedene Werte halten, um dem Grundsatz der Diversifikation treu zu bleiben. Ausnahmen sind nur möglich, wenn die Vertragsbedingungen des entsprechenden Fonds dies vorsehen. Dann dürfen bis zu 10 Prozent des Portfoliowertes in ein bestimmtes Wertpapier investiert werden; allerdings darf der Gesamtwert aller Papiere dieses speziellen Schuldners einen Anteil im Investmentfonds von 40 Prozent nicht übersteigen. Offene Immobilienfonds dagegen müssen mindestens zehn Objekte betreiben; dabei darf der Preis eines Neuerwerbs nicht höher sein als 15 Prozent des Fondsvermögens.
    Das sind Investmentfonds
Je nach Höhe der Einlage erhält der Anleger Fondsanteile und ist damit am Fondsvermögen beteiligt. Das Fondsmanagement ist für die laufenden Geschäfte zuständig, also Kauf und Verkauf von Aktien, verzinslichen Wertpapieren, Immobilien oder andere Anlageobjekten und erstattet darüber regelmäßig Bericht. Das Fondsvermögen hat den Status eines Sondervermögens, d. h. dass es – etwa im Fall des Konkurses des Emittenten – vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt ist. 
    Je nach Art der Anlage, in die der Fonds investiert, geht der Fondsanleger unterschiedliche Risiken ein. Es gilt jedoch: Sein Risiko ist fast immer geringer als bei einer Einzelanlage, da die Risiken im Fondsportfolio gestreut, also diversifiziert werden. Er kann damit Schwankungen von Einzelwerten ausgleichen.
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    Gesetzlicher Schutz für Fondsanleger
    Die deutschen Investmentgesellschaften unterliegen verschiedenen Gesetzen, die alle zum Ziel haben, den Handel zu organisieren und die Anleger und ihr investiertes Vermögen abzusichern.
    Im Jahr 1957 wurde das KAGG verabschiedet und in der Folge mehrfach novelliert. Es umfasst Bestimmungen zur Organisation deutscher Investmentgesellschaften
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