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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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Gericht zu bringen und zu beweisen, dass er hinter einem Brief her war, der mein Siegel trägt. Wenn er ihnen in die Hände gefallen wäre …«
    »Hätte er uns verraten, um seine Haut zu retten.« Daniel nickte.
    »Ich gehe davon aus, dass es dir gelungen ist, Larkins zu beseitigen, ohne gesehen zu werden?«
    Roderick wischte sich mit der Hand über den Mund.
    »So gerade eben. Es war knapp, aber ich habe es geschafft.« Er sah Alex an.
    »Deshalb komme ich so spät. Ich habe in Newmarket Halt gemacht – in einem Wirtshaus –, um sicherzugehen, dass mir niemand folgt.«
    »Sehr vernünftig.« Alex ließ sich in seinen Sessel sinken.
    Roderick begann, vor dem Feuer hin und her zu laufen.
    »Das ist unglaublich ärgerlich. Wo zum Teufel soll ich einen Ersatz für Larkins finden? Jemanden, der weiß, wie die Sekte funktioniert und operiert, der willens und fähig ist, alles Nötige zu tun, und darüber hinaus – da es im Moment wegen dieser verdammten Kuriere nicht anders geht – auch noch Engländer?«
    Die beiden anderen wechselten einen Blick, hatten aber keine Antwort parat.

    Schließlich murmelte Daniel:
    »Larkins hatte durchaus seinen Nutzen.«
    »Ich wollte ihn nicht umbringen.« Roderick fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    »Lieber Himmel, er war seit Jahrzehnten bei mir.«
    »Was du getan hast war richtig«, bestätigte Alex seelenruhig.
    »Wenn man ihn gefangen hätte, was unvermeidlich war – denn wir hätten ihn nicht ewig verstecken können –, hätte er dich und uns ans Messer geliefert. Ohne jeden Zweifel. Es wäre dumm gewesen, auf seine Loyalität zu vertrauen. Dir blieb keine andere Wahl.«
    Alex’ Bemerkung hatte den gewünschten Effekt. Roderick beruhigte sich und hörte mit dem Herumlaufen auf.
    »Es steht zu viel auf dem Spiel«, fügte Daniel hinzu, »wir müssen gewinnen.«
    »In der Tat«, pflichtete Alex ihm bei, »wer so blöd ist, sich fangen zu lassen … wird zum Schweigen gebracht.«
    Keiner seiner Brüder widersprach.
    Nach einer kurzen Pause fuhr Alex fort:
    »Du hast von Delboroughs Briefrolle gesprochen. Was ist damit passiert?«
    »Larkins’ letzte hilfreiche Handlung. Er hatte sie bei sich, als ich ihn erwischt habe.« Roderick klopfte auf die Taschen des Wintermantels, den er immer noch trug, zog die Rolle heraus und reichte sie Alex.
    »Ich habe nachgesehen. Es ist eine Kopie, nicht das Original.«
    Alex lächelte trocken.
    »Also hatte ich recht. Delborough war ein Lockvogel.«
    »Das ist nicht mehr wichtig«, erwiderte Roderick.
    »Aber wenigstens wissen wir jetzt, warum Delborough ausgerechnet nach Somersham gefahren ist. Gibt es eine bessere Verstärkung, als eine ganze Truppe von Cynsters?«
    Daniel zuckte die Achseln.
    »Sie verteidigen also ihr Revier. Dann müssen wir eben darauf achten, dass wir in Zukunft weit weg von hier zuschlagen.«
    »Exakt.« Alex schaute Roderick an.
    »Also, wo ist Hamilton?«
    Roderick setzte ihn kurz ins Bild.
    »Was den Major anbetrifft haben wir alles getan, was wir konnten – sämtliche Vorbereitungen getroffen, die wir zum augenblicklichen Zeitpunkt treffen können. Aber Hamilton und Miss Elphinstone sind bereits in Chelmsford. Anscheinend auf dem Weg nach Norden.« Er schaute Alex und Daniel an.
    »Die Frage ist, ob sie ebenfalls nach Somersham wollen oder woandershin.«
    »Es ist durchaus möglich, dass sie auch beim Herzog Station machen.« Alex hatte die Stirn in Falten gelegt.
    »Ich wünschte nur, wir hätten früh genug von diesen verdammten Cynsters erfahren, um Hamilton daran zu hindern, so nah heranzukommen.«
    »Auch dafür ist es jetzt zu spät«, bemerkte Daniel, »er steht quasi vor der Tür.«
    »Stimmt«, gab Alex zu, »aber was mir größere Sorgen bereitet, sind die zusätzlichen Männer, die unser geheimnisvoller Gegenspieler im Hintergrund ins Spiel bringt. Wir haben es nicht, wie wir gedacht haben, nur mit dem Colonel
und seinen drei Freunden zu tun. Hier oben kommen uns die Cynsters in die Quere und unsere neuesten Turteltäubchen werden, seit sie den Fuß an Land gesetzt haben, von einer eigenen Eskorte begleitet. Delborough hatte zwei Aufpasser, und du hast gesagt, dass Hamilton auch zwei hat – zwei andere – , die schon auf ihn gewartet haben, als das Schiff angelegt hat.«
    Bedächtig schüttelte Alex den Kopf und sah erst Roderick, dann Daniel an.
    »Das alles ist viel zu gekonnt in Szene gesetzt. Wir haben einen Gegenspieler, der cleverer ist, als wir gedacht haben, und uns dazu zwingt, an einer
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