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Mein Herz schlaegt fur uns beide

Mein Herz schlaegt fur uns beide

Titel: Mein Herz schlaegt fur uns beide
Autoren: Suzie Moore
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was ich darauf antworten sollte.
    Es war genau das, was auch Laura gesagt hätte, und aus irgendeinem Grund hatte ich deshalb ein komisches Gefühl im Magen.
    Ich sagte kein Wort mehr, bis wir vor dem Klassenzimmer waren. Ehe wir hineingingen, drehte sich Lexi um und zog sich wieder die Haare vors Gesicht.
    Lexi: Danke, das war die mieseste Führung, die ich je erlebt habe.
    Ich sagte nichts.
    Lexi: Schön. Dann schweig eben. Ich bin daran gewöhnt, dass die Leute total »komisch« werden, wenn sie mich sehen.
    Ich wusste auch jetzt nicht, was ich sagen sollte, deshalb drückte ich ganz einfach auf die Klinke und schob die Tür auf. Miss Cauber stand auf und lächelte.
    Miss Cauber: Hallo! Willkommen in Klasse 4. Bitte komm nach vorn und sag allen Guten Tag.
    Lexi bewegte sich nicht. Ich bewegte mich nicht. Alle drehten sich um und sahen uns an. Zuerst lächelten sie. Dann sah ich, wie sie die Augenklappe bemerkten, und überall wurde losgeflüstert. Ich sah, wie Greta sich vorbeugte und Erins Schulter antippte. Sogar Merrick und Josh hörten auf, Unfug zu machen, und starrten. Dann gab es wieder Geflüster und dann zeigten viele, viele Finger auf uns.
    Oh, dachte ich, wie ich so neben Lexi stand. Das fühlt sich aber gar nicht gut an.
    ❊ ❊ ❊
    Nach dem Unterricht sah ich Lexi am Schultor. Eine Frau mit verrückten roten Haaren kam auf sie zugerannt. Sie trug Jeans und ein komisches Hemd, das mit Farbflecken bekleckst war. Sie hatte an den Handgelenken jede Menge Silberarmbänder und fast an jedem Finger einen Ring. Ich sah ihre Füße an, weil ich wissen wollte, ob sie wohl Glöckchen an den Zehen hatte, aber sie trug hellrote Clogs. Als sie auf Lexi zulief, klapperten ihre Schuhe laut, und ihre Armbänder klirrten. Es klang ein bisschen wie ein Becken. Ich hatte noch nie so jemanden wie sie gesehen. Ich hatte noch nie jemanden gesehen, der sich anhörte wie ein ganzes Schlagzeug, wenn er sich bewegte. Sie sah überhaupt nicht aus wie andere Mums.
    Verrückt rothaarige Frau: Hallo, meine Schöne! Wie war’s?
    Dann bückte sie sich und küsste Lexi.
    Lexi: Hannah! Hannah! Hör auf! Lass mich los, ich will nach Hause.
    Hannah? Dann war das gar nicht ihre Mum, obwohl sie die gleichen verrückten roten Haare hatte? Ich sah, wie Lexi Hannah wegschob, und dann sah ich, wie die beiden in ein silbernes Auto stiegen und losfuhren. Hannah. Ich wusste, sie sah zu cool aus, um eine echte Erwachsene zu sein.
    Beim Schlafengehen
    Dad: Gute Nacht. Ach, und wie war dein Tag, irgendwas Interessantes in der Schule passiert?
    Ich: Ich habe eine Piratin kennengelernt und die ist mit einer Zigeunerin nach Hause gegangen.
    Mein Dad lächelte und schüttelte den Kopf. Er küsste mich auf die Stirn und ging.
    Ich schaltete die Schneekugel aus und dachte dann über Lexi nach. Ich hätte gern gewusst, warum sie eine Augenklappe trug und wer Hannah eigentlich war. Ich hätte gern gewusst, warum Lexi viermal umgezogen war.
    Ich war noch kein einziges Mal umgezogen. Ich wollte gerade nach meiner Taschenlampe greifen, um unter der Decke noch ein paar Kapitel von meinem Buch zu lesen, als ich ein Bodenbrett knacken hörte. Ich lag ganz still da und hatte plötzlich ziemliche Angst.
    Stimme: Weißt du, für eine, die richtig, richtig klug ist, kannst du ganz schön dumm sein.
    Ich: Laura?
    Stimme: Ja.
    Ich: Ich hasse die Schule.
    Es war lange still, dann kam ein Seufzer.
    Stimme: Wie viele Freunde hast du heute nicht gefunden?
    Ich dachte an die Pause, als ich Greta beleidigt hatte, und wie ich dann allein herumgelaufen war.
    Ich: Ich habe bloß versucht, mich bei Greta zu entschuldigen.
    Stimme: Aber dann hast du ihr lieber erzählt, dass sie aussieht wie ein grünes Ungeheuer?
    Ich: Ich habe nur gesagt, was du gesagt hast.
    Stimme: Was ich gesagt habe, ging nur dich und mich was an, und ich habe es gesagt, um dich zum Lachen zu bringen, du Dummie. Du hast es gesagt, um Greta zu verletzen.
    Ich: Woher sollte ich das denn wissen? Woher soll ich überhaupt irgendwas wissen?
    Ich fing an zu weinen, deshalb drehte ich mich um und bohrte mein Gesicht ins Kissen.
    Stimme: Na gut, aber … Na ja … tut mir leid … nicht weinen … bitte? Immerhin weißt du beim nächsten Mal Bescheid. Beim nächsten Mal wirst du …
    Ich zog mir die Decke über den Kopf. Das war zu verwirrend.
    Ich: Ich kann sie nicht leiden. Sie sind alle schrecklich.
    Stimme: Alle?
    Dann dachte ich an Lexi. Die wahnsinnig schnell redende, wahnsinnig schnell gehende, Mrs
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