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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen
Autoren: Christina Dodd
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hat sie das gemacht?«, fragte er.
    Dan nahm Pepper die Pistole aus der zitternden Hand. »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Yarnell. Napier war eine Expertin im Entwaffnen. Ich wette, sie hat in ihren Büchern sogar entsprechende Tipps gegeben. Oder, Pepper?«
    Pepper sah ihm grimmig in die Augen. Er war am Leben, und sie hatte ihn gerettet. Sie waren quitt. »Stimmt.«
    »Miss Prescott, das war der beste Schuss, den ich je gesehen habe.« Yarnell starrte die Generalin an, die sich auf dem Boden wand. »Sie haben ihr die Pistole direkt aus der Hand geschossen. Ich bin Ihnen wirklich dankbar, Madam. Verdammt dankbar.«
    »Gern geschehen, Sergeant.« Als die schrillen Schreie der Generalin verstummten, ging Pepper die Treppe hinunter. Sie beugte sich über die Generalin, schaute in die zornigen Augen und sagte mit einer Stimme, die nur die Generalin hören konnte: »Ich habe auf Ihr Herz gezielt. Aber Ihr Herz ist nun mal ein sehr kleines Ziel.«

30
     
    Boston, Massachusetts
     
    Pepper hielt die vier Wochen alte Lana und stritt mit ihrem Schwager. »Es war keine Blähung. Ich sage dir, sie hat mich angelächelt.«
    Zack erwiderte: »Dr. Banks sagt, Babys können nicht lachen, bevor sie keine fünf Wochen alt sind.«
    »Lana ist eben klüger als die anderen Babys«, sagte Pepper hochmütig. Nach Peppers Ansicht war Lana das klügste Baby der Welt. Pepper schaute sich glücklich um. Es war schön, hier im Wintergarten der Givens zu sein, im Schoße der Familie.
    Die erste Woche des Exils – oder besser gesagt, die erste Woche nach ihrer Rückkehr in die Zivilisation – hatte sie in Washington verbracht, wo sie dem FBI und anderen Regierungsstellen das berichtet hatte, was sie in der Garage gesehen und gehört hatte.
    Sogar Colonel Jaffe hatte sich ihr vorgestellt. Er hatte zwar nur wenig gesagt, Pepper mit seinen genialischen Augen und seinem bereitwilligen Lächeln aber völlig für sich eingenommen. Dass er sie für Dans Frau hielt, hatte sie amüsiert und alarmiert.
    Sie hatte den Irrtum auf der Stelle richtig gestellt, aber er hatte nur gelächelt.
    Es war interessant, dass die Strafverfolgungsbehörden ihre Flucht zwar ausdrücklich missbilligten, zu der Schwägerin von Zack Givens aber ausnehmend höflich waren. Zum Teil war diese Höflichkeit wohl auf die Anwesenheit Jason Urbanos zurückzuführen, Zacks Anwalt und Freund, der bei allen Vernehmungen zugegen war.
    Als einmal keine Anhörung stattfand, hatte sie die Gelegenheit genutzt, um Senator Vargas die Hand zu schütteln und ihm dafür zu danken, dass er ihrer E-Mail Glauben geschenkt und aktiv geworden war. Außerdem hatte sie ihr Apartment geräumt, die Möbel eingelagert, die Pflanzen zusammengesammelt und ihre Kunden an andere Gartenbauarchitekten weiterempfohlen. Sie hatte noch nicht entschieden, was sie mit ihren Pflanzen und ihrer Zukunft machen würde.
    Sie hatte noch nicht entschieden, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte.
    Nichts war wie zuvor. Sie hatte ganz andere Möglichkeiten. Sie hatte ganz andere Verpflichtungen. Sie hatte eine Nichte, eine ältere Schwester, einen Bruder, einen Schwager … und irgendwo auf dieser Welt eine jüngere Schwester, die es zu finden galt.
    »Ich habe Lana gestern ihr erstes Wort sagen hören«, grinste Gabriel. »Sie hat in den Spiegel geschaut und ›Affengesicht‹ gesagt.«
    »Das hat sie nicht!«, sagten Pepper und Hope gleichzeitig.
    »Das sagst du nur, weil sie so aussieht wie ich«, setzte Pepper hinzu.
    »Genau.« Gabriel zupfte an einer ihrer Locken. »Affengesicht.«
    »Eigentlich«, sagte Hope, »sieht sie aus wie Caitlin.«
    Es wurde sehr still im Raum. Hope, Gabriel und Pepper dachten an ihre kleine Schwester. Sie hatten sie gehalten, geküsst, geliebt und seit ihrem neunten Lebensmonat nicht mehr gesehen. Griswald hatte bis jetzt keine Spur von ihr gefunden, aber sie wussten, dass ein Baby, das adoptiert worden war, einen anderen Nachnamen und vielleicht sogar einen anderen Vornamen bekam. Die Suche nach Caitlin würde weitergehen, aber Caitlin war inzwischen ein Teenager. Würden sie einander jemals wieder sehen?
    Deshalb und auch um ihrer selbst willen liebte Pepper Lana. Zacks Familie hatte Pepper begeistert aufgenommen. Jeden Tag kamen ein paar von Hopes Freunden vorbei, und sie sprachen mit Pepper, als seien sie seit Jahren mit ihr bekannt. Sogar die Dienstboten strahlten, wenn sie Pepper sahen. Es war, als seien für Pepper Träume wahr geworden, von denen sie nicht einmal gewusst
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