Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter
Autoren: Margaret Mallory
Vom Netzwerk:
Zärtlichkeit.
    Danach lag sie in den Armen des Mannes, der ihr Ballast auf stürmischer See und ihre Zuflucht in schwierigen Zeiten wäre.
    »Erzähl mir eine Geschichte über einen deiner Siege«, murmelte sie an seiner Brust.
    Während Jamie seine Geschichte erzählte, stellte sie ihn sich bei seinem eleganten Kriegertanz vor, wie er sein Schwert schwang, der stärkste und schönste Ritter auf dem Schlachtfeld.
    Der Morgen dämmerte bereits, als sie in den Schlaf sank und ihr Herz endlich Frieden fand.

Epilog
    Northumberland 1431
    Als Jamie die Kuppe des Hügels erreichte und den quadratischen Turm erblickte, der einst Charles Wheaton gehört hatte, breitete sich Zufriedenheit in ihm aus wie warmer Honig. Pächter auf einem entfernten Feld begrüßten winkend ihren aus Frankreich zurückgekehrten Herrn.
    »Ein neues Baby, wie ich sehe«, sagte er zu einer jungen Mutter, die sich lächelnd vor ihm verneigte, als er an ihrer Hütte vorbeikam.
    Jamie sah den frischen Verputz und das neue Strohdach. Er hatte eine fleißige Kaufmannsfrau geheiratet, deren Ländereien florierten. Natürlich würde er die nächsten vierzehn Tage damit zubringen, seine Pächter zu beschwichtigen. Zwar mochten sie seine Frau, doch es gefiel ihnen nicht immer, wenn sie versuchte, ihre Arbeitsweise zu verändern. Wenn ihre Väter etwas auf eine bestimmte Art gemacht hatten, dann war das auch gut genug für sie … aber nicht für Linnet.
    Linnet musste einen Späher für ihn abgestellt haben, denn sie und die Kinder erwarteten ihn bereits am Tor. Wie immer stockte ihm der Atem, als er sie sah. Manchmal konnte er sein Glück immer noch nicht fassen. Für ihn war sie jedes Mal noch schöner, wenn er nach Hause zurückkehrte.
    Sobald er abgesessen war, flog sie ihm in die Arme. Er hielt sie fest und ignorierte für einen Augenblick die kleinen Händchen, die an seinen Beinkleidern zerrten.
    »Ich bin jetzt für immer zu Hause«, sagte er an ihrem Ohr. »Ich werde nicht wieder nach Frankreich gehen.«
    Er drehte sich um und zauste den Schopf seines Sohnes. »Hast du gut auf die Frauen aufgepasst, John Alan?«
    John Alan nickte mit einem derart erschöpften Ausdruck auf seinem vierjährigen Gesicht, dass Jamie lachen musste.
    Als seine Tochter Annie die Arme nach ihm ausstreckte, damit er sie hochhob, lachte er glücklich. Mit den schönen Zügen ihrer Mutter und ihrem eigensinnigen Wesen würde sie ihrem Vater mit Sicherheit einmal Kummer bereiten. Annie kreischte vor Vergnügen, als er sie sich auf die Schultern setzte.
    »François und Rose geht es gut, sie lassen liebe Grüße ausrichten«, sagte Jamie, als sie zu viert zum Wohnturm gingen. »Sie kommen im Herbst zu Besuch und bleiben wahrscheinlich den Winter über in England. Die Lage in Frankreich ist schwierig. Diese Sache mit Johanna von Orléans hat uns allen einen bitteren Geschmack im Mund zurückgelassen.«
    Der Mut der jungen Frau und ihre unbeirrbare Entschlossenheit erinnerten Jamie zu sehr an seine Frau, als dass er sie nicht bewundert hätte.
    »Bringst du Neuigkeiten aus London?«, fragte Linnet.
    »Aye. Die Herzogin von Gloucester wird immer unbeliebter. Es war dumm von Gloucester, Eleanor zu heiraten, denn sie macht sich auf Schritt und Tritt Feinde.«
    Jamie wünschte sich bloß, er hätte Beweise für Eleanors Verbindung zu dem Hexenzirkel gefunden.
    Linnet tätschelte seinen Arm. »Eines Tages wird Eleanor die Zeche bezahlen.«
    Sie betraten den Saal, wo ein großer Becher mit Bier und ein Tablett mit kaltem Braten und warmem Brot auf dem Tisch auf ihn warteten. Er aß in aller Ruhe, obwohl er ein zappelndes Kind auf jedem Oberschenkel sitzen hatte.
    Als er fertig war, gab er seinen Kindern einen Kuss und setzte sie auf dem Boden ab. »Ich habe neue Geschichten für euch, aber jetzt muss ich erst einmal mit eurer Mutter allein sprechen.«
    Nachdem die Kinderfrau die Kinder mit hinausgenommen hatte, legte er einen Stapel Briefe auf den Tisch. »Mistress Leggett schickt dir diese und sagte, die Geschäfte gingen gut.«
    Mistress Leggett und ihre Söhne kümmerten sich um das Tagesgeschäft von Linnets Unternehmen. Linnet reiste zwar immer noch ein-, zweimal im Jahr nach London, doch dieser Tage war sie mehr daran interessiert, den großen Haushalt der Burg und die Ländereien zu verwalten.
    »Wie geht es Lily?« Linnet lächelte bei der Frage, denn Lily war einer ihrer Lieblinge.
    »Armer Martin! Irgendwie hat sie ihn dazu gebracht einzuwilligen, sie nach dem Besuch bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher