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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter
Autoren: Margaret Mallory
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in ihren Haaren. »Gott vergib mir! Fast wäre ich zu spät gekommen, um euch beide zu retten.«
    »Ich wusste, dass du kommst.«
    Als sie die Arme um seine Taille legte, berührten ihre Finger nasses, klebriges Blut, und ihr stockte der Atem.
    Sie lehnte sich zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Bist du schwer verletzt?«
    »Nichts Schlimmeres als die üblichen Blessuren eines Kampfes«, sagte er und grinste sie verschmitzt an.
    Erleichtert wollte sie sein Lächeln erwidern, doch dann schrie sie auf. Pomeroy war von den Toten auferstanden und griff sie an, er hielt das Schwert auf Jamies Rücken gerichtet.
    Jamie packte sie im Nacken und warf sie hart zu Boden. Sie stürzte flach auf den Bauch. Das Messer mit dem schwarzen Griff lag vor ihrem Gesicht, wo es gelandet war, als der Tisch zusammengekracht war. Sie bewegte sich instinktiv. Das Messer war in ihrer Hand, als sie sich mit ausgestrecktem Arm auf die Knie rappelte.
    Sie wurde von der Wucht des Aufpralls auf den Rücken geworfen, als ihre Klinge in Pomeroys Bauch stieß. Pomeroy taumelte mit aschfahlem Gesicht über ihr. Blut tropfte aus seinem Mund.
    Er streckte seine blutige Hand nach ihr aus und flüsterte: »Du … solltest … meine … Göttin … sein …«
    Sie konnte zusehen, wie das Leben aus seinem Blick wich. Dann sackte sein Körper zur Seite und stürzte hart neben ihr auf den Boden.
    Eine zweite Klinge steckte in seiner Brust.
    »Bei allen Heiligen«, rief Jamie, als er sie hochriss. »Linnet, was hast du getan?«
    Sie schluckte die Tränen hinunter, die sie plötzlich würgten. Mit hoher, zittriger Stimme sagte sie: »Ich habe versucht, dich zu retten.«
    Jamie wickelte seinen Umhang enger um sie und zog sie an sich. Wie nahe war er daran gewesen, sie zu verlieren. Er atmete den Duft ihres Haars ein und schloss die Augen.
    Sie hatte versucht, ihn zu retten. Was sollte er mit dieser Frau anfangen? Mit einer Frau, die sich für ihn in Gefahr begab, ohne darüber nachzudenken?
    Er würde sie für immer lieben.

43
    Linnet stützte den Kopf auf den Rand der Holzwanne, während Jamie hinter ihr saß und einen Elfenbeinkamm durch ihr Haar gleiten ließ. Nachdem sie bereits eine Stunde im Wasser einweichte, war der Gestank der Gefangenschaft von ihrer Haut verschwunden, und sie fühlte sich beinahe sauber.
    »Du machst dich gut als Zofe«, sagte sie, ohne die Augen zu öffnen.
    Jamie hörte auf, ihr das Haar zu kämmen, um einen frischen Kübel heißes Wasser in die Wanne zu gießen, schob dann seinen Schemel ans andere Ende und fing an, ihre Füße zu massieren.
    »Das fühlt sich himmlisch an«, murmelte sie.
    Das heiße Wasser und Jamies liebevolle Fürsorge waren das perfekte Gegenmittel zu ihrer Marter durch Pomeroy und die Hexen.
    »Es ist fast Tag«, sagte er. »Wir sollten dich ins Bett legen.«
    Linnet hatte darauf bestanden, im Westminster-Palast zu warten, während Jamie einige von Edmund Beauforts Männern nahm, um den Ratsherrn Arnold und Margery Jourdemayne aufzuspüren. Nachdem er sie gefunden hatte, hatte er den Bürgermeister geweckt, um sie gefangen nehmen zu lassen.
    »Wir müssen gegen sie aussagen«, sagte Jamie leise. »Der Bürgermeister hat mir jedoch versichert, dass es kein öffentliches Gerichtsverfahren geben wird. Alle – der Bürgermeister, Gloucester, die Beauforts – haben ein Interesse daran, kein Aufsehen mit der Affäre zu erregen.«
    Jamie nahm ihre Hand und umhüllte sie mit der Wärme und Stärke seiner eigenen.
    »Ich hätte dir viel früher helfen sollen, diese Sache in Ordnung zu bringen.« Jamie wandte den Blick ab, biss die Zähne aufeinander und sah sie dann wieder an. »Ich werde tun, worum auch immer du mich bittest, um mein Verhalten wieder gutzumachen.«
    »Worum könnte ich dich bitten?« Sie lächelte ihn sanft an. »Lily und Rose ihr Elternhaus zu nehmen? Das Geschäft von Mistress Leggett zu ruinieren? Den Charakter des guten Bürgermeisters infrage zu stellen? Sie alle sind unschuldig. Selbst wenn sie von dem Übel profitiert haben, könnte es mich nicht befriedigen, sie zu bestrafen.«
    Jamie presste die Lippen aufeinander und nickte. »Brokely liegt im Sterben, also werden wir uns damit zufriedengeben müssen, dass Gott ihn richten wird. Der Bürgermeister hat jedoch angeboten, dir jeden Preis zu zahlen, den du als gerecht empfindest, für das Elend, das sein Schwiegervater deiner Familie angetan hat.«
    Linnet schüttelte den Kopf. »Ich will kein Geld von dem Bürgermeister.«
    Sie
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