Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
vier Versuche reichen für heute Nacht«, sagte Gregor und versuchte, seinen brummenden Schädel zu ignorieren. Er war mit dem Kopf so heftig auf den Boden aufgeschlagen, dass er beinahe ohnmächtig geworden war.
    »Ganz meiner Meinung«, erwiderte Alana. »Vielleicht sollten wir morgen zwischen den Mahlzeiten üben, uns zu bewegen, wenn ich auf Euren Schultern stehe.«
    »Das wäre wahrscheinlich klug.«
    Es kostete Alana eine gewisse Überwindung, sich von ihm zu wälzen. »Wir müssen lernen, uns wie eine Person zu bewegen – wie eine sehr große Person.«
    Gregor lachte kurz auf. »Aye. Dich zu halten ist nicht schwer, doch das Gleichgewicht zu wahren, während du dich an dem elenden Gitter zu schaffen machst, wird viel Übung erfordern. Glaubst du denn, du kannst es überhaupt bewegen?«
    »Aye. Es ist zwar schwer, aber ich werde es schon schaffen. Ich muss nur herausfinden, wie das geht, ohne uns zu Fall zu bringen. Es gibt bestimmt einen Trick.«
    »Na gut. Morgen üben wir, uns zu bewegen, wenn du auf meinen Schultern stehst, und du überlegst dir, worin dieser Trick bestehen könnte.«
    »Und nach dem Abendessen probieren wir es wieder?«
    »Aye, und auch in der nächsten und der übernächsten Nacht. Wir üben so lange, bis wir es geschafft haben.«
    »Na toll!«

3
    »Ich habe fast den Eindruck, dass es mich auslacht.«
    »Es ist ein Eisengitter, Alana«, sagte Gregor. »Es kann nicht lachen.«
    »Das ist ein Eisengitter, das mich drei Nächte lang geschlagen hat. Es lacht.«
    Gregor grinste belustigt, doch dann zuckte er zusammen, als Alana einen der vielen Blutergüsse berührte, die er sich bei ihren vielen Versuchen, das Gitter zu bewegen, zugezogen hatte. Ihm war klar, dass auch sie unter ihren vielen Fehlschlägen zu leiden hatte, aber sie war zäh. Im Grunde schien jeder gescheiterte Anlauf ihre Entschlossenheit zu steigern. Gregor war derjenige, der ihren Bemühungen ein Ende setzen musste, wenn sie es mehrmals probiert hatten; und sei es nur aus Angst, dass einer von ihnen sich ernsthaft verletzte, wenn sie sich nicht etwas erholten. In der vergangenen Nacht hatte Alana einmal sogar das Bewusstsein verloren, nachdem er sie im Fall von ihrem gefährlichen Platz auf seinen Schultern aufgefangen hatte und sie beide gegen die steinerne Mauer ihres Kerkers geprallt waren. Als sie in seinen Armen erschlafft war, hatte ihn blindes Entsetzen ergriffen. So etwas wollte er nie mehr erleben.
    Der Plan hatte auf den ersten Blick einfach gewirkt, doch bei seiner Durchführung kam es zu unvorhergesehenen Komplikationen und Gefahren. Wenn man auf Stein und harten Boden fiel, war die Entfernung nicht ausschlaggebend; es war vielmehr die Art, wie man landete. Während sie immer wieder versuchten, das Eisengitter zu öffnen, das sie an ihrer Flucht hinderte, ging Gregor auf, dass Alana recht hatte. Das Gewicht des Dings war weniger problematisch als der Winkel, aus dem sie sich ihm näherten. Alana musste nicht nur die Kraft finden, es hochzustemmen, sondern auch, es beiseitezuschieben. Dazu musste sie ihren kleinen Körper drehen und wenden, und damit fingen die eigentlichen Schwierigkeiten an.
    Wenn Alana auf seinen Schultern stand, packte Gregor sie normalerweise fest an den Knöcheln. Weil er glaubte, es könne ihr bei ihren Mühen mehr Halt bieten, fuhr er diesmal mit den Händen an ihren Schienbeinen hoch, bis er schließlich ihre schlanken Oberschenkel umklammerte. Er spürte, dass Alana leicht zusammenzuckte und sich die Muskeln in ihren schlanken Beinen anspannten.
    »Braves Mädchen«, lobte er. »Halt dich so gespannt wie eine Bogensehne, dann strauchelst du nicht so leicht.«
    Ans Straucheln hätte Alana als Allerletztes gedacht, als seine großen Hände über ihre Beine glitten. Beinahe hätte sie nach unten geblickt, um nachzusehen, ob sie Feuer gefangen hatte, so stark war die Hitze, die seine Berührung in ihr hervorrief. Dabei hatte sie nichts Verführerisches an sich, doch das hielt ihren Puls nicht davon ab, in die Höhe zu schnellen. Er will dich doch nur festzuhalten, während du dich mit diesem elenden Eisen abmühst, mahnte sie sich streng. Aber es nützte nichts. In ihr gab es einen völlig sorglosen Teil, der diesen Mann begehrte und nicht an ihren Fluchtbemühungen interessiert war. Dieser Teil wollte nur, dass er ihre Beine noch einmal streichelte.
    Alana zwang sich, all ihre Gedanken und Kräfte darauf zu lenken, das Eisengitter beiseitezuschieben, das ihnen den Weg in die Freiheit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher