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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz
Autoren: Sarah Morgan
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dem Pferd, nicht mir. Ich nehme an, es wurde nicht umsonst Fuego getauft – mein Spanisch ist nicht das beste, aber ich weiß, dass es ‚Feuer‘ bedeutet.“ Faith zwang sich, den Blick von seinem schönen Gesicht zu wenden, in der Hoffnung, ihr wild schlagendes Herz würde sich beruhigen, wenn sie ihn nicht mehr ansah. „Ich habe das Tempo nicht gewählt. Bei Pferden mit diesem Charakter kriegt man immer mehr als erwartet.“ Was ist nur los mit mir? Plötzlich fühlte sie sich so benommen, ihr Kopf war wie leergefegt, und eine besorgniserregende Trägheit hatte sie erfasst.
    Das muss die Hitze sein, sagte sie sich selbst. Nur die unbarmherzige, sengende Hitze, die die gesamte Landschaft in eine drückend schwüle Sauna verwandelte.
    „Wohnen Sie auf der Estancia La Lucia?“ Er sah sich um, obwohl das elegante Kolonialhaus über eine Stunde entfernt lag. „Sie sollten nicht allein ausreiten. Was ist denn mit dem Rest Ihrer Truppe passiert? Sie sollten einen der Reitknechte dabeihaben.“
    „Oh bitte!“ Von der glühenden Sonne schon halb geröstet und mit immer noch schmerzenden Gliedern, warf Faith ihm einen warnenden Blick zu. „Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für dieses machomäßige argentinische Männergehabe. Nicht gerade jetzt.“
    Ironisch zog er eine Augenbraue hoch. „Argentinisches Männergehabe?“
    „Sie wissen, was ich meine.“ Sie versuchte, den Schmutz von ihrem Hosenboden zu klopfen. „Diese mega Macho-Anmache. Diese Wirf-dir-die-Frau-über-die-Schulter-Art der Kommunikation.“
    „Interessante Beschreibung.“ Sichtlich amüsiert betrachtete er sie. „Wir sind hier in Südamerika, Cariño . Hier wissen die Männer, was es bedeutet, ein Mann zu sein.“
    „Ist mir nicht entgangen. Seit ich das Flugzeug verlassen habe, fühle ich mich von so viel Testosteron umgeben, dass es mich ganz wahnsinnig macht.“
    „Willkommen in Argentinien.“ Ein Anflug von Spott schwang in seinen aufreizend langsam betonten Worten mit, und mit einem Mal fühlte sie sich völlig unbeholfen und schüchtern. Dass sie so auf ihn reagierte, machte sie wütend, denn bisher hatte sie sich immer für sehr selbstbewusst gehalten.
    „Arbeiten Sie hier?“, fragte sie.
    Sein Zögern war so kurz, dass sie glaubte, es sich nur eingebildet zu haben. „Ja.“
    „Sie Glückspilz.“ Sie ging davon aus, er wäre einer der Gauchos , die die mehrhundertköpfige Rinderherde hüteten, die auf diesen Ländereien weidete. Während sie sich erneut zwang, den Blick von ihm zu lösen, fragte sie sich, weshalb gerade dieser Mann eine derartige Wirkung auf sie hatte. Ja, er sah gut aus, aber das hatte er mit einigen der Männer gemein, denen sie hier in Südamerika begegnet war.
    Doch irgendetwas hatte er an sich …
    Er war ein überwältigender, selbstbewusster Mann, der sich ganz selbstverständlich in diese Umgebung einfügte. „Ihr Englisch ist beeindruckend“, stellte sie fest. „Das kommt, weil ich manchmal mit den Frauen rede, bevor ich sie mir über die Schulter werfe.“ Er musterte sie irritierend lange. Dann ließ er den Blick zu ihrem Mund gleiten und dort verweilen, als würde er über etwas nachdenken.
    Allmählich wurde Faith die drückende Hitze unerträglich. Gleichzeitig fühlte sie sich von diesem Mann so angezogen, dass sie sich schon in seinen Armen liegen sah.
    Sie sehnte sich förmlich nach seinem Kuss, und die Stärke dieses Verlangens entsetzte sie, weil sie seit ihrer Ankunft in Buenos Aires jeden Mann auf Distanz gehalten hatte. Schließlich war sie hier, um zu arbeiten, zu forschen und zu lernen, und nicht, um einen Mann zu finden. Stattdessen fühlte sie sich gefangen von dem sinnlichen Blick dieses Fremden. Es war, als würde er den Moment auskosten und ihre Gedanken lesen.
    Sie ahnte, dass ihr etwas sündhaft Erregendes bevorstand, und wartete mit angehaltenem Atem auf das, was nun unweigerlich kommen würde: etwas, das ihr Leben für immer veränderte.
    Doch anstatt sie zu küssen, lächelte er sie nur vielsagend an, bevor er sich Fuego zuwandte. „Ihr Pferd braucht Wasser.“
    Aus dem Bann seines Blickes entlassen, spürte Faith, wie die Spannung aus ihrem Körper wich. Tiefe Röte schoss ihr ins Gesicht. „Mein Pferd braucht so einiges.“
    Was ist eben passiert?
    Hatte sie sich dieses Band zwischen ihnen nur eingebildet?
    Während er das Pferd zum Fluss führte, betrachtete sie ihn ausgiebig – seine breiten Schultern, die schmalen Hüften, die langen Beine …
    Nein, sie hatte
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