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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz
Autoren: Sarah Morgan
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aus, ihr diese Frage zu beantworten. Erneut schoss ihr flammende Hitze in die Wangen.
    Entsetzt darüber, wie gern sie Ja gesagt hätte, trat sie einen Schritt zurück, und einmal mehr wurde ihr bewusst, dass alle Frauen auf dem Spielfeld sie neidisch musterten. Wie konnte sie einem Mann wie ihm überhaupt etwas abschlagen? Ehe sie sich jedoch in etwas verrannte, das sie mit Sicherheit später bereuen würde, beeilte sie sich, ihm zu antworten: „Nein, vielen Dank.“
    „Ich hatte Ihnen keine Frage gestellt.“
    „Dann war es ein Befehl?“
    Er sah sie amüsiert an. „Eher eine sehr entschiedene Bitte.“ „Ich muss bis zehn arbeiten.“ „Ich sorge dafür, dass Sie den Abend frei bekommen.“ Einfach so. Das ist die Macht eines Milliardärs, dachte Faith hilflos.
    „Nein, das wäre den andern gegenüber nicht fair.“ Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie nicht arbeiten müsste. Hätte sie sich einverstanden erklärt? „Ich fürchte, wir müssen Ihre Einladung verschieben. Eduardo hat heute Abend frei, und eine der Stuten könnte jede Minute fohlen. Ich kann hier nicht weg.“
    Das Lächeln verschwand, und eine angespannte Stille folgte. „Eine der Stuten wird fohlen?“, fragte er schließlich. „Welche?“
    „Velocity.“ Er zog scharf die Luft ein. „Eduardo sollte hier sein, wenn sie fohlt.“ „Danke für Ihr Vertrauen.“
    „Das ist nicht persönlich gemeint.“
    Sie lachte auf. „Soll das heißen, Sie trauen generell keiner Frau eigenständige Arbeit zu?“
    Er kniff die Augen zusammen. „Velocity ist meine wertvollste Stute und bedeutet somit eine riesige Verantwortung.“
    Sie hob das Kinn und begegnete seinem herausfordernden Blick. „Ich bin durchaus in der Lage, Verantwortung zu tragen. Ich verbringe meine Tage nicht damit, mein Haar zu glätten und mich zu schminken. Ich habe sieben Jahre lang studiert, damit ich mit solcher Verantwortung umgehen kann.“ Mit einem Mal war sie nur noch wütend und enttäuscht. Vielleicht war es falsch gewesen, zu glauben, sie könnte ihre Karriere in diesem Teil Südamerikas vorantreiben. Hier von irgendjemandem ernst genommen zu werden war ein mühseliger Kampf. „Mit der Arbeit komme ich klar. Womit ich nicht klarkomme, das sind Männer, die glauben, Frauen seien gar nicht fähig, hart zu arbeiten.“ Sie war so wütend, dass sie fürchtete, gleich in Tränen auszubrechen. Und das würde meine Glaubwür digkeit nur noch mehr untergraben . „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich habe zu tun.“
    Faith versuchte während der Arbeit in den Stallungen, nicht an Raul Vásquez zu denken. Bevor sie um zehn zurück in ihr Quartier wollte, sah sie noch einmal nach Velocity, und ein einziger Blick genügte, um zu erkennen, dass die Stute Probleme hatte.
    Einer der Pfleger war in der Box und fingerte mit zitternden Händen an seinem Handy herum. „Ich kann Eduardo nicht erreichen. Er geht nicht ran.“
    „Sie hätten mich rufen sollen, nicht Eduardo.“ Faith ließ sich neben dem Pferd auf die Knie sinken und griff nach ihrem Stethoskop. Warum hatte sie bloß darauf vertraut, dass man ihr Bescheid geben würde, wenn irgendetwas nicht stimmte!
    Der Pferdepfleger geriet ins Schwitzen. „Sie fassen das Pferd besser nicht an. Sie ist die Lieblingsstute vom Boss. Wenn ihr irgendetwas passiert …“ Er sprach nicht weiter, sondern sah sie voller Panik an. „Wir müssen Eduardo irgendwie erreichen. Wenn dem Tier etwas passiert, wird Raul Vásquez ausrasten. Ich werde meinen Job verlieren.“
    Faith biss die Zähne zusammen. Keiner dieser argentini schen Kerle vertraut mir .
    „Im Augenblick interessieren mich weder die Launen des Chefs noch Ihre Aussicht auf Beförderung. Mich interessiert nur eins: das Pferd hier. Und Sie tun jetzt am besten, was ich Ihnen sage.“ Sie sprach leise, um das Tier nicht zu beunruhigen, und gab dem Mann eine Reihe von Anweisungen, doch er stand nur da und starrte verzweifelt die Stute an.
    „Wenn sie stirbt …“
    „Dann bin ich verantwortlich“, erwiderte Faith kalt und seufzte. „Du meine Güte, dann gehen Sie los. Wenn Sie nicht mit mir arbeiten können, gut, aber sehen Sie zu, dass Sie jemanden finden, der es kann . Ich brauche Hilfe, und zwar sofort.“
    „Ich helfe Ihnen.“ An der Boxentür war Raul Vásquez aufgetaucht, und hastig verzog sich der Pfleger in den Hintergrund, viel zu eingeschüchtert, um sich auch nur mit einem Wort zu verteidigen.
    Faith dagegen war zu besorgt, um eingeschüchtert zu sein. Sie sah
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