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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz
Autoren: Sarah Morgan
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Raul Vásquez kaum an, während sie ihm erklärte, was er zu tun hatte, und er kniete sich neben sie und begann, leise in Spanisch auf die Stute einzureden.
    Faith hatte keine Ahnung, was er sagte, aber es beruhigte das Pferd sofort, sodass sie sich endlich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Und das war gut so, denn noch nie hatte sie eine so schwierige Geburt erlebt.
    Schließlich gab die Stute einen letzten schweren Seufzer von sich, dann glitt das Fohlen vor ihnen ins Stroh.
    „Kluges Mädchen.“ Erleichtert atmete Faith auf, dann hob sie den Blick, sich plötzlich bewusst, dass Raul sie beinahe andächtig anschaute.
    „Ich finde, Sie sind das kluge Mädchen“, sagte er leise. Nachdenklich und eindringlich musterte er sie mit seinen dunklen Augen. „Ich habe Sie unterschätzt, dafür muss ich mich entschuldigen.“ Unversehens lag eine fast mit Händen greifbare Spannung in der Luft, und eine Weile sahen sie sich nur an. Jetzt erst bemerkte sie, dass er einen Smoking trug.
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen den Abend vermasselt habe“, sagte sie steif und fand sich selbst unausstehlich, weil es sie überhaupt interessierte, dass er für den Abend offensichtlich eine andere Frau gefunden hatte.
    Die Frau hätte ich sein können .
    Sie dachte an die eleganten Damen, die bei dem Polospiel um seine Aufmerksamkeit gewetteifert hatten, und fragte sich, welche von ihnen er wohl ausgewählt haben mochte. Energisch riss sie sich von diesem Gedanken los. Sie hätte es niemals sein können. Männer, so reich, erfolgreich und gut aussehend wie Raul Vásquez, wollten Vorzeigefrauen, keine Karrierefrauen.
    Sie lächelte müde. „Ihre Stute wird schon wieder, Raul, aber um ganz sicherzugehen, bleibe ich heute Nacht bei ihr. Danke für Ihre Hilfe. Ohne Sie hätte es schlecht ausgesehen.“
    „Sie wollen in der Box hier übernachten?“ Irgendwann musste er den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet haben, und ihr Blick fiel auf bronzefarbene Haut und eine Spur dunklen krausen Haares.
    „Ja.“ Faith sah rasch beiseite. Er ist unglaublich männ lich . „Nur damit ich hier bin, falls irgendetwas passiert.“ Er runzelte die Stirn. „Sie sind seit sechs Uhr heute früh auf den Beinen.“
    „Ich nehme mir morgen frei. Aber ich will Velocity nicht allein lassen, solange ich nicht absolut sicher bin, dass alles in Ordnung ist.“ Jetzt gehörte ihre Aufmerksamkeit wieder ganz der Stute und dem Fohlen. „Sie müssen das doch verstehen. Nach allem, was ich gehört habe, sind Sie ein echter Workaholic.“
    „Das ist etwas anderes.“
    „Weil Sie ein Mann sind und ich eine Frau bin? Fangen Sie nicht wieder damit an, Raul.“ Unvermittelt fühlte sie sich erschöpft, und eigentlich wollte sie nur noch, dass er ging, damit sie aufhören konnte zu träumen. „Ich mache keine halben Sachen. Und Sie waren doch offenbar auf dem Weg zu einem Dinner oder was auch immer, also gehen Sie besser zurück zu ihrer Verabredung, sonst läuft Ihnen die Dame noch davon.“
    Wieder trat ein langes Schweigen ein. „Sie verstecken sich hinter Ihrem Job“, behauptete Raul dann. „Warum?“
    „Ich verstecke mich nicht. Aber wenn Sie es genau wissen wollen, ich liebe meinen Beruf.“ Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu und schaute gleich wieder weg, während ihr Herz raste und ihr Kopf die wildesten Geschichten ersann.
    „Was da zwischen uns vorgeht …“, sagte Raul mit warmer Stimme, „… macht Ihnen Angst, nicht wahr?“
    Sie war zu ehrlich, um so zu tun, als wüsste sie nicht, wovon er sprach. „Ja, es macht mir Angst. Weil es unrealistisch ist. Der bloße Gedanke, dass Sie und ich …“ Sie winkte ab. „Das ist verrückt. Ich meine, wir könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie sind an Frauen gewöhnt, die sich den ganzen Tag ihrer Schönheit widmen. Ich will nur arbeiten. Ich liebe meine Arbeit, ich will vorankommen, und ich will absolut keine Beziehung.“
    „Wenn Sie keine Beziehung wollen, dann sind Sie die perfekte Frau für mich“, erwiderte er sanft. „Wie sieht es mit Spaß aus, Cariño ? Haben Sie etwas gegen Spaß einzuwenden?“
    Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. „Raul …“
    „Warum werden Sie denn rot? Wenn es um Ihre Arbeit geht, sind Sie immer überaus selbstsicher, aber immer wenn wir allein sind …“ Sacht ließ er einen Finger über ihre Wange gleiten. „Warum bist du so selbstsicher, wenn es um die Pferde geht, und bei mir so schüchtern?“ Unverhofft war er auf das vertraute
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