Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Amerika: Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit

Mein Amerika: Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit

Titel: Mein Amerika: Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit
Autoren: Bill Bryson
Vom Netzwerk:
löchrigen Heiligen Pullover von Zap warfen die Eltern circa 1978 bei dem schon kurz erwähnten tragisch unangebrachten Hausputz weg, zusammen mit den Baseballkarten, Comics, Boys’ Life -Heften, der Zorro-Peitsche und dem Zorro-Schwert, dem Sky-King-Halstuch und -Halstuchring, der Davy-Crockett-Waschbärenpelzkappe, der reich bestickten Roy-Rogers-Cowboyweste und den juwelenbesetzten Stiefeln mit klimpernden Blechsporen, dem offiziellen Pfadfinder-Essbesteck, der Sky-King-Fanclubmitgliedskarte und anderen artverwandten Ausweisen, der Batman-Taschenlampe mit Signalgeber, dem elektrischen Football-Spiel, dem von Johnny Unitas empfohlenen Helm, den Hardy-Boys-Büchern und einem einzigartigen Satz Filmplakaten, viele in tadellosem Zustand.
    Das ist natürlich der Lauf der Welt. Besitztümer werden weggeworfen. Das Leben geht weiter. Aber ich denke oft, wie jammerschade es ist, dass wir die Dinge, die uns und die 1950er Jahre anders und besonders und attraktiv machten, nicht aufbewahrt haben. Stellen Sie sich doch nur vor, die palastartigen Lichtspielhäuser im Stadtzentrum mit ihren riesigen Leinwänden und dem ägyptischen Dekor wären mit Dolby Sound aufgepeppt und wir sähen dort Filme mit den irren computergenerierten Spezialeffekten – na, das wäre doch erst richtig magisch! Stellen Sie sich vor, das gesamte öffentliche Leben, die Büros, Läden, Restaurants, Vergnügungsorte, wären bequem im Herzen der Stadt konzentriert und jedes Mal, wenn man von einem zum anderen ginge, liefe man tatsächlich durch Tageslicht und frische Luft. Stellen Sie sich ein Restaurant mit Atomtoiletten vor, einen berühmten Tea Room, in dem die jungen Gäste Geschenke bekämen, ein Bekleidungsgeschäft mit hochherrschaftlichem Treppenaufgang und Zwischenstock, einen Kiddie Corral, in dem man nach Herzenslust Comics lesen könnte. Stellen Sie sich eine Stadt voll mit Dingen vor, die sonst keine Stadt hat.
    Was für eine wundervolle Welt wäre das. Was für eine wundervolle Welt war es. Eine solche Welt werden wir nicht wiedersehen. Leider.

Bibliografie
Auf folgende Bücher habe ich mich im Text bezogen:

Castleman, Harry und Walter J. Podrazik, Watching TV: Six Decades of American Television . Syracuse, New York 2003.
De Groot, Gerard J., The Bomb: A Life. Cambridge, Massachusetts 2005.
Denton, Sally und Roger Morris, Las Vegas. Geld. Macht. Politik. Frankfurt 2005.
Diggins, John Patrick, The Proud Decades: America in War and Peace, 1941–1960. New York 1988.
Goodchild, Peter, Edward Teller: The Real Dr. Strangelove. London 2004.
Halberstam, David, The Fifties. New York 1993.
Heimann, Jim (Hg.), The Golden Age of Advertising – the 50s. Köln 2002.
Henriksen, Margot A., Dr. Strangelove’s America: Society and Culture in the Atomic Age. Berkeley 1997.
Kismaric, Carole und Marvin Heiferman, Growing Up with Dick and Jane: Learning and Living the American Dream. San Francisco 1996.
Lewis, Peter, The Fifties. London 1978.
Light, Michael, 100 Sonnen , München 2003.
Lingeman, Richard R., Don’t You Know There’s a War On?: The American Home Front 1941–1945. New York 1970.
McCurdy, Howard E., Space and the American Imagination. Washington 1997.
Mills, George, Looking in Windows: Surprising Stories of Old Des Moines. Ames, Iowa 1991.
Oakley, J. Ronald, God’s Country: America in the Fifties. New York 1986.
O’Reilly, Kenneth, Hoover and the Un-Americans. Philadelphia 1983.
Patterson, James T., Grand Expectations: The United States 1945–1974. New York 1996.
Savage, Jr., William W., Comic Books and America, 1945–1954. Norman 1990.

Wie die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten. Auch der führende Gourmetkritiker der damaligen Zeit, Duncan Hines, Verfasser der enorm erfolgreichen Kolumnen Adventures in Eating , war ein vorsichtiger Esser und erklärte voller Stolz, dass er, wenn er es nur irgend vermeiden könne, keine Speisen mit französischen Namen zu sich nehme. Des Weiteren brüstete er sich damit, dass er mit siebzig zum ersten Mal die Vereinigten Staaten verlassen und eine Europareise gemacht habe. Vieles in Europa mochte er nicht, insbesondere das Essen.

    Insgesamt brachten die Mütter der Vereinigten Staaten in der Nachkriegszeit von 1946 bis 1964 76,4 Millionen Kinder zur Welt. Dann machten ihre armen alten, überarbeiteten Gebärmütter offenbar alle mehr oder weniger gleichzeitig schlapp.

    Mittlerweile weiß ich von meinem viel welterfahreneren Informanten Stephen Katz, dass der Inhaber von Pinky’s seinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher