Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen
Autoren: BJ James
Vom Netzwerk:
gemacht.
    Als seine Existenz auf Messers Schneide stand, hatte sie mit Sachverstand, Mitgefühl und einer Portion Tollkühnheit, die ihr letztendlich geschadet hatte, einem halb verrückten Hengst geholfen und alles gerettet.
    Jackson wandte sich zu seinem Bett, in dem sie schlief und sich von einem fast tödlichen Unfall erholte. Denn Dancer hatte sie in seinem Wahn in der Nacht zuvor gegen die Wand seiner Box geschleudert.
    “Sie hat mein Pferd gerettet und mein Zuhause”, murmelte Jackson leise und ging zu dem Stuhl hinüber, auf dem er die ganze Nacht über Haley Garrett gewacht hatte.
    Die Standuhr im Foyer hatte fünfmal die volle Stunde geschlagen, seit Jackson Cade Haley in sein Bett gebracht hatte. Viermal hatte Haley nichts gehört. Jetzt, beim fünften Mal, regte sie sich, hielt die Lider aber geschlossen. Als der letzte Schlag verklungen war, runzelte sie kurz die Stirn.
    Sechs Uhr. Sie war spät dran. Sie sollte schnellstens aufstehen, konnte sich jedoch nicht aufraffen. Ohne sich an die Ereignisse der Nacht zu erinnern, begann Haley sich zu strecken. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie, und sie stöhnte auf.
    Gerade im Begriff, endlich die Augen aufzuschlagen, schloss sie sie wieder, weil es viel zu hell um sie herum war und der stechende Schmerz allzu heftig. Sie konnte nicht atmen, konnte sich nicht bewegen, weil ihre Rücken- und Bauchmuskeln schmerzten.
    Auch ihr zweiter Versuch, sich zu rühren, endete in einem Stöhnen. Woraufhin ihr jemand kurz über die Stirn strich. Eine beruhigende Geste, aber was sollte sie?
    “Nein”, flüsterte Haley heiser und drehte den Kopf weg.
    “Pst. Alles in Ordnung. Keine Bange, alles wird gut”, versicherte ihr eine Männerstimme.
    Keine Bange, alles wird gut. Das hatte sie schon einmal gehört, um getröstet zu werden, wo es keinen Trost gab. Um ungeschehen zu machen, was nicht ungeschehen gemacht werden konnte. Der Himmel stehe ihr bei, sie wollte diese Lügen nicht erneut hören.
    Die Augen fest geschlossen, sagte sie kaum hörbar: “Lass das sein.” Sie zuckte zusammen, als er sich zu ihr aufs Bett setzte. “Geh weg, Todd. Lass mich in Ruhe.”
    “Pst, ganz ruhig.” Es war eine warme, tiefe Stimme, nicht das flehentliche Schmeicheln, das sie erwartet hatte. “Ich bin nicht Todd, Hoheit, und möchte es auch nicht sein. Aber ich berühre Sie nicht, wenn Sie das nicht wollen.”
    Es war die Stimme, die auf ein verängstigtes, verrücktes Pferd eingeredet hatte. Und die jetzt ebenso sanft auf sie einredete.
    “Jackson?” Als Haley langsam den Kopf drehte, um ihn anzusehen, waren ihre sonst so klaren blauen Augen überschattet, und das lag nicht allein an ihren Schmerzen. Als ihr bewusst wurde, wo sie sich befand, sog sie scharf den Atem ein, was ihren Rippen und ihrer Wirbelsäule erneut heftige Stiche versetzte.
    Jackson sah sie noch blasser werden und verwünschte den Mann namens Todd für dessen Untaten und sich selbst für seine Torheit. “Sie sind in Sicherheit, Haley. Und dank Ihnen Dancer auch.”
    “Dancer. Er hat also überlebt?”
    “Dank Ihnen. Es wird einige Zeit dauern, bis er sich erholt hat. Aber dann dürfte er so gut wie neu sein.”
    “Was ist passiert?” Das Letzte, woran Haley sich erinnerte, war, dass sie sich Jacksons Griff entzogen hatte und in Dancers Box geschlüpft war.
    “Sie hatten recht. Er war kurz vor einem neuen Anfall, als Sie ihm die Spritze verpassten. Ob ihn der Stich erschreckt hat oder etwas anderes, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wich er zur Seite aus und stieß Sie dabei gegen die Wand seiner Box.”
    Als er Haleys Absicht durchschaut hatte, war es bereits zu spät gewesen. Dancer hatte sie regelrecht hinweggefegt. Auf dem Boden liegend, wäre sie beinahe unter die Pferdehufe geraten, denn Dancer hatte wie wild ausgekeilt. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er die Boxentür aufgerissen hatte, um Haley zu Hilfe zu eilen.
    “Sie haben einen schlimmen Bluterguss.” Weil er sie in die Box hatte gehen lassen. “Und es wird eine Weile wehtun.” Seine Schuld, weil er sie überhaupt angerufen hatte. “Aber Coop sagt, in etwa einer Woche wird es Ihnen wieder gut gehen.”
    “Coop? Ach so … Cooper.” Keine Frage, Jackson konnte nur Davis Cooper meinen, den Arzt und begehrtesten Junggesellen der Stadt. Ihre Begleitung zum Konzert. Ein Freund, der ihr beim Dinner zu verstehen gegeben hatte, dass er gern mehr als nur ein Freund für sie wäre.
    In ihrem Bestreben, möglichst schnell nach River Trace zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher