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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition)
Autoren: Frank Argos
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fertiggemacht. Nun waren keine Befehle mehr notwendig. Die Söldner, die sich schon zur Flucht umgewandt hatten, grölten auf und stürzten die Straße hinauf.
    Während Jackson an der Spitze vorwärts stürmte, bemerkte er, dass der Huey auf dem Plateau landete. Sofort sprangen Söldner in schwarzen Kampfanzügen ab und schwärmten, begleitet vom Bellen ihrer Maschinenpistolen, in mehreren Richtungen aus. Kurz darauf erreichte er die Anhöhe. Unter einem rostigen Willy-Jeep lugte der brünierte Lauf eines MGs heraus.
    „Deckung“, brüllte er und warf sich auf den Beton – nichts.
    Vorsichtig hob er den Kopf, nichts rührte sich. Unter dem Fahrzeug befand sich nur das Maschinengewehr. Während Jackson in Richtung des MG-Nestes robbte, sah er unter dem Jeep eine gemauerte Grube. Darin lag der von den Geschossen des Huey durchsiebten Körper des MG-Schützen.
    „Vorwärts“, rief Jackson den Männern zu und sprang auf, dabei schaute er zum Bell-Helikopter. Zwei Schwarzgekleidete zerrten gerade den verletzten Piloten heraus. Diego – sie hatten ihn, und sie hatten ihn lebend, bemerkte Jackson lächelnd, während er zum Heli stürmte. Zwei blutüberströmte Personen lagen davor und ein Mann kniete daneben – Vidal Cara. Ruhig richtete er seine AK 74 auf den Kopf des Mannes.

3. Drogen-Business
     
    Isla Gorgonilla, Departement Cauca
    Freitag, 17. August 2012
     
    Flapp-Flapp-Flapp knallte es über das türkisfarbene Meer. Zwei grüne Inseln tauchten am Horizont auf. Dichter tropischer Regenwald wucherte an ihren Berghügeln hinauf. Kurz darauf schwebte ein dunkelgrüner Helikopter über dem kleineren Eiland. Aufgeregt krächzten die am weißen Strand brütenden Blaufußtölpel den Donnervogel an. Wenige Minuten später landete der Huey auf einem kahlen Felsplateau.
    Ein Latino in einem grellbunten Hawaiihemd stieg ächzend aus. Seine XXL-Sonnenbrille glitzerte auffällig in der Sonne. An seinem Arm funkelte eine goldene Armbanduhr, während die Hand eine DVD-Hülle umklammerte. Gebückt schlich er unter den wirbelnden Rotorblättern zu einer Felsnase, auf der eine blaue Echse döste.
    Am Felsen angekommen, betätigte er kurz sein Handy und ein Kratzen ertönte. Der Fels glitt zur Seite, panisch sprang das Reptil herunter und flitzte ins Dickicht. Eine in den Berg gehauene Treppe wurde sichtbar. Sofort verschwand der Mann in der Tiefe, worauf der Felsen wieder zurückfuhr. Dies schien das Startzeichen für den Helikopter zu sein. Donnernd erhob er sich und flog davon, die brütenden Vögel schimpften ihm wütend hinterher.
    Der Hawaiihemd-Träger setzte schwitzend seine Brille ab, als er den bunkerähnlichen Raum betrat. Ächzend fiel er in einen weißen Ledersessel, legte die DVD-Hülle auf den Tisch und tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, ein Haarbüschel blieb darin hängen. Kopfschüttelnd steckte er das Tuch zurück.
    Kaltes Neonlicht verlieh dem weiß gefliesten Raum den Charme einer Pathologie, während das in einer Ecke thronende schwarze TV-Monster der Marke SONY einen morbiden Kontrast bildete. Das Surren der Klimaanlage hallte lautstark an den kahlen Wänden entlang und nervte die drei Anwesenden, die in der Mitte an einem wuchtigen Glastisch saßen.
    Gegenüber dem bunt Gekleideten saß eine bärtige Gestalt in einem grünen Tarnanzug. Die dunkle Mähne des Bärtigen zierte ein Barett mit einem roten Stern. Die brillantbesetzte Uhr an seinem Handgelenk wirkte ein wenig deplatziert. Sichtlich erregt knallte er gerade sein Handy auf den Tisch und brummte kurz zu seinem Nebenmann: „Bitte Señor Sutin, wir können.“
    Dieser, ein dürrer, langgeschossener Mittfünfziger mit kurzen weißen Haaren, hatte anscheinend sein gesamtes Outfit der Farbe seines Kurzhaarschnittes angepasst. Schuhe, Anzug, ein Seidenschal, der seinen Hals bis zum Kinn verdeckte, und auch die Handschuhe, all dies in strahlendem Weiß. Nur seine blau getönte Brille störte das Ensemble. Hingegen harmonierte deren kühler Farbton mit seinem bleichen, traurigen Gesicht.
    Der Mann in Weiß erhob sich und seine sonore Stimme erklang:
    „Señores, ich freue mich, Sie hier zu unserer Zusammenkunft begrüßen zu dürfen. Kapitän Bersarin lässt sich durch mich entschuldigen, er wird in wenigen Minuten zu uns stoßen.“
    Er deutete eine Verbeugung an und fügte hinzu: „Señores, vor wenigen Minuten ist unsere Operation Emerald angelaufen und ich möchte deshalb den militärischen Leiter dieser Aktion, unseren
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