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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel
Autoren: Terry Pratchett
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Wagen. »Hong Kong Henry macht es jedenfalls nicht. Wo hat sie die her?«
     
    Sir John wurde normalerweise jeden Morgen um halb neun von einem Butler geweckt, der ihm sein Frühstück brachte. Dann kam ein and
e
rer Butler mit seinen Kleidern und ein dritter Butler, dessen Aufgabe darin bestand, Adolf und Stalin zu füttern, und ein vierter, der e
i
gentlich nur Ersatzbutler war.
    Um neun Uhr kam sein Sekretär und las ihm seine Termine für den Tag vor.
    Als er es an diesem Morgen tat, bemerkte er aber, daß Sir John mit seltsamer Miene seinen Teller anstarrte. Adolf und Stalin schwa
m
men zufrieden in dem Aquarium auf dem Schreibtisch.
    »Fünf verschiedene Sorten von Pillen, Brot aus Pappdeckeln und ein Glas Orangensaft, aus dem alles Aufregende entfernt wurde«, sagte Sir John. »Was für einen Sinn hat es, der reichste Mann der Welt zu sein

ich bin doch immer noch der reichste Mann der Welt, oder?«
    »Ja, Sir John.«
    »Also, was hat das alles für einen Sinn, wenn man nur
noch Pillen zum Frühstück kriegt?« Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Also

es reicht mir jetzt, hören Sie? Sagen Sie Hickson, er soll das Auto rausholen.«
    »Welches denn, Sir John?«
    »Den Bentley.«
    »Welchen Bentley, Sir John?«
    »Ach, einen, den ich in letzter Zeit nicht so oft benutzt habe. Er soll sich einen aussuchen. Und suchen Sie Blackbury auf der Landkarte. Wir haben dort eine Hamburgerbar, oder?«
    »Äh

ich glaube schon, Sir John. War das nicht die, bei der Sie den Standort persönlich ausgewählt haben? Sie sagten, Sie wüßten ei
n
fach, daß es ein guter Platz wäre. Äh

aber Sie haben heute einen Termin mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden von
– «
    »Streichen Sie alle Termine. Ich fahre nach Blackbury. Sagen Sie keinem dort, daß ich komme. Nennen wir es

eine Blitzinspektion. Das Geheimnis des geschäftlichen Erfolges liegt darin, daß man auf die Einzelheiten achtet, stimmt

s? Man verkauft den Leuten Burger, die nicht ganz durch sind, oder schlaffe Fritten, und ehe man sich ve
r
sieht, ist das ganze Geschäft den Bach runter.«
    »Äh

wenn Sie das sagen, Sir John.«
    »Gut. Ich bin in zwanzig Minuten fertig.«
    »Äh

könnten Sie das nicht vielleicht auf morgen verschieben? Das Komitee hat darum gebeten, daß

«
    »Nein!« Der alte Mann schlug auf den Tisch. »Es muß heute sein! Heute wird alles passieren. Mrs. Tachyon. Der Einkaufswagen. Joh
n
ny und die anderen. Es muß
heute sein. Sonst

« Er schob das lan
g
weilige, gesunde Frühstück weg. »Sonst habe ich für den Rest meines Lebens nur das hier.«
    Der Sekretär war an Sir Johns Launen gewöhnt und versuchte, ihn ein wenig aufzuheitern.
    »Blackbury

« sagte er. »Waren Sie nicht während des Krieges dorthin evakuiert worden? Und Sie waren der einzige, der entkam, als eine ganze Straße ausgebombt wurde?«
    »Ich und zwei Goldfische, Adolf und Stalin. Genau. So hat alles b
e
gonnen«, sagte Sir John, stand auf und ging zum Fenster. »Los, fa
n
gen Sie an.«
    Der Sekretär machte sich nicht sofort auf den Weg. Zu seinen Au
f
gaben gehörte es auch, ein Auge auf Sir John zu haben. Der alte Knabe war in letzter Zeit ein bißchen seltsam. Er hatte angefangen, sehr alte Zeitungen zu lesen und Bücher, in deren Titel die Worte »Zeit« und »Physik« vorkamen, und manchmal schrieb er sogar wütende Briefe an sehr bedeutende Wissenschaftler. Wenn man der reichste Mann der Welt war, beobachteten einen die Leute sehr genau.
    »Adolf und Stalin«, sagte Sir John zur Welt im allgemeinen. »Diese beiden sind natürlich nur ihre Nachfahren. Es stellte sich heraus, daß Adolf ein Weibchen war. Oder war es Stalin?«
    Draußen vor dem Fenster erstreckte sich der Garten bis zu ein paar wogenden Hügeln, die Sir Johns Landschaftsgärtner extra hatte i
m
portieren lassen.
    »Blackbury«, sagte Sir John und starrte nach draußen.
»Dort hat a
l
les angefangen. Die ganze Sache. Mit einem Jungen namens Johnny Maxwell. Und Mrs. Tachyon. Und einer Katze, glaube ich.«
    Er drehte sich wieder um.
    »Sie sind ja immer noch da.«
    »Entschuldigen Sie, Sir John«, sagte der Sekretär, ging hinaus und machte die Tür hinter sich zu.
    »Dort hat alles
angefangen«, sagte Sir John. »
Und dort wird es auch enden.«
     
    Johnny genoß die ersten paar Momente des Morgens, bevor der Tag ihn ansprang. In seinem Kopf war es noch friedlich, nur Blumen, Wolken, Kätzchen –
    Seine Hand tat immer noch weh.
    Schreckliche Fetzen des
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