Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
meist im Kreis. Wenn er rannte – für gewöhnlich, weil er sich auf einen Feind stürzen wollte –, bewirkte der Umstand, daß er nur dreieinhalb Beine hatte, daß ihn seine Hinterbeine irgendwann überholten, und dann hatte er eine solche Wut, daß er in seinen eigenen Schwanz biß.
    Selbst Mistbock, der bissige Hund von Sid, der einmal einen Polizeihund gefressen hatte, rannte davon, wenn Satan auf ihn zutrudelte und sich dabei erbost selber biß.
     
    Der Krankenwagen fuhr mit blinkendem Blaulicht davon.
    Satan starrte Johnny aus dem Einkaufswagen heraus an und begann vor lauter Haß zu schielen.
    »Der Sanitäter meinte, es sähe aus, als wäre was auf sie gefallen«, sagte Wobbler, der die Katze ebenfalls im Auge behielt. Es war immer besser, Satan im Auge zu behalten.
    »Was sollen wir mit dem Zeug da machen?« fragte Johnny.
    »Ja, hierlassen können wir es wohl nicht«, meinte Bigmac. »Das wäre Umweltverschmutzung.«
    »Aber das ist alles, was sie hat«, wandte Johnny ein.
    »Schau mich nicht so an«, sagte Bigmac. »Aus einigen dieser Tüten läuft
Zeug
raus!«
    »Und dann ist da noch die Katze«, sagte Johnny.
    »Ja, die sollten wir umbringen«, meinte Bigmac. »Letzte Woche hat sie mir alle Haut von der Hand gekratzt.«
    Johnny kippte den Einkaufswagen langsam hoch. Satan klammerte sich fauchend daran fest.
    »Er mag dich«, sagte Bigmac.
    »Woher weißt du das?«
    »Du hast noch immer beide Augen.«
    »Du könntest ihn morgen früh zum Tierschutzverein bringen«, schlug Yo-less vor.
    »Könnte ich«, sagte Johnny, »aber was wird mit dem Wagen? Wir können ihn doch nicht hierlassen?«
    »Komm, wir werfen ihn oben vom Parkhaus«, sagte Bigmac.
    Johnny stieß eine der Tüten an. Sie gab ein bißchen nach, dann nahm sie mit einem unangenehmen Geräusch wieder ihre ursprüngliche Form an.
    »Mein Bruder sagt, Mrs. Tachyon hätte vor Jahren ihren Mann umgebracht und wäre dann durchgeknallt, und niemand hat je seine Leiche gefunden«, erzählte Bigmac.
    Sie starrten die Tüten an.
    »Keine von denen ist groß genug für eine Leiche«, sagte Yo-less, dem seine Mutter verboten hatte, sich Horrorfilme anzusehen.
    »Nicht, wenn sie an einem Stück ist, nein«, meinte Bigmac.
    Yo-less trat einen Schritt zurück.
    »
Ich
habe gehört, sie hätte seinen Kopf in den Herd gesteckt«, sagte Wobbler. »Ziemliche Schweinerei.«
    »Schweinerei?« fragte Yo-less.
    »Es war eine Mikrowelle. Kapiert? Wenn man einen – «
    »Halt die Klappe«, sagte Yo-less.
    »Ich hab gehört, sie wäre wirklich, wirklich reich«, sagte Bigmac.
    »Stinkreich«, ergänzte Wobbler.
    »Hört mal, was haltet ihr davon, wenn ich… wenn ich das Zeug in Opas Garage bringe?« fragte Johnny.
    »Ich versteh nicht, wieso du das tun solltest«, sagte Yo-less. »Es müßte sich irgend jemand von der Stadt drum kümmern oder so.«
    »Die Garage ist ziemlich leer. Und morgen…«
    Na ja. Morgen war ein neuer Tag.
    »Und dabei könntest du ja mal nachsehen, ob sie Geld versteckt hat«, schlug Bigmac vor.
    Johnny warf Satan einen Blick zu. Der Kater fauchte.
    »Nein, ich würde meine Finger gern behalten«, sagte Johnny. »Kommt mit. Ich hab keine Lust, das Ding da allein zu schieben.«
    Das vierte Rad quietschte und hüpfte, als sie den Wagen die Straße entlangschoben.
    »Ziemlich schwer«, sagte Yo-less.
    Neben ihm ertönte ein höhnisches Kichern.
    »Na ja, es heißt,
Mr.
Tachyon sei ziemlich fett gewesen – «
    »Halt die Klappe, Bigmac.«
    Es liegt an mir, dachte er, während die Prozession weiterzog. Es ist wie bei der Lotterie, nur umgekehrt. Am Himmel erscheint ein großer Finger, und er kommt durch dein Fenster und deutet auf dich und sagt: »
Du
bist dran – har har har.« Und dann stehst du auf und denkst, es wird ein ganz normaler Tag, und plötzlich hast du einen Einkaufswagen mit einem Quietscherad und einer verrückten Katze.
    »He«, sagte Wobbler. »Die Fritten und der Fisch sind immer noch warm.«
    »Wie bitte?« sagte Johnny. »Du hast tatsächlich ihre Fritten aufgehoben?«
    Wobbler zuckte die Schultern. »Na ja, ich meine, ist doch eine Schande, sie verderben zu lassen – «
    »Da könnte ihre Spucke drauf sein«, sagte Bigmac. »Ih!«
    »Sie sind noch nicht mal ausgepackt«, meinte Wobbler, hielt aber beim Auswickeln inne.
    »Leg sie in den Wagen, Wobbler«, sagte Johnny.
    »Ich wußte gar nicht, daß hier noch Fritten und Fisch in Zeitungen eingepackt werden«, sagte Wobbler und warf das Päckchen auf den Tütenhaufen im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher