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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung
Autoren: Drew Karpyshyn
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glatte Boden der Akademieg änge bot nur w e nig Widerstand für seine Hände und Finger. Er konnte nicht fliehen, indem er sich wie eine Schnecke vorwärtsbewegte. Doch die Akademie war eine Raumstation – die Schwerkraft wurde vom Massee f fektgenerator der Station aufrechtgehalten. In einem Notfall konnte der auch versagen.
    Auf seinem Weg hinein hatte Kai Leng eine Reihe von Metal l sprossen gesehen, die die gesamte Decke entlangliefen. Ihr Zweck war es, den Leuten zu erm öglichen, sich vorwärtszub e wegen, sollte plötzlich die Schwerelosigkeit einsetzen. Er hatte ebenso eine kleine Notfallleiter an der Wand entdeckt, weiter den Gang hinauf, die Zugang zum darüber gelegenen Kabelkanal bot. Wenn er sich recht erinnerte, war die Leiter an derselben Seite des Korridors wie die Sprossen an der Decke.
    Die Leiter war weniger als f ünfzig Meter entfernt. Er bewegte sich so schnell er konnte, dennoch brauchte Kai Leng mehr als eine Minute, um sie zu erreichen. Dann packte er die erste Stufe und zog sich Sprosse um Sprosse die Leiter hinauf. Seine ve r letzten Beine zerrte er hinter sich her.
    Als er die Decke erreichte, legte er den linken Arm um die oberste Sprosse und griff, um die Halterung an der Decke zu erreichen, mit der rechten Hand zu. Doch er konnte sie nicht ganz erreichen. Gerade mit den Fingerspitzen konnte er das raue, runde Metall erreichen.
    Er weigerte sich aufzugeben, wenn die Rettung nur wenige Zentimeter entfernt war. Deshalb reckte er sich auf den Griff zu und gleichzeitig stie ß er sich von der Leiter mit dem anderen Arm ab. Seine Finger schlössen sich um die Sprosse, und er baumelte an einer Hand von der Decke.
    Er schwang seinen K örper mehrere Male vor und zurück, um genug Schwung zu bekommen, dann zog er sich gleichzeitig hoch, sodass er an die nächste Sprosse an der Decke mit der linken Hand kam. Zur selben Zeit stieß er sich von der anderen Sprosse mit der rechten ab und schwang den Arm vorwärts, um die nächste zu erreichen. In diesem Rhythmus kam er immer weiter voran, seine Beine baumelten unter ihm, als er sich wie einer seiner Affenvorfahren durch die Äste der lang vergessenen Dschungel der Erde hangelte.
    Es dauerte nicht lange, da taten ihm die Arme und Schultern weh, weil sein ganzes K örpergewicht daran hing. Doch wie bei der Verletzung durch die Kugeln blendete er das Gefühl einfach aus. Als er die Pass a gierabfertigung erreichte, zitterten seine Arme vor Erschöpfung, und er musste loslassen.
    Er hatte kaum Zeit, sich darauf vorzubereiten. Der Aufprall sandte eine neue Welle des Schmerzes in seine verletzten Beine. Er sah Sterne, und mehrere Sekunden lang musste er darum k ämpfen, das B e wusstsein nicht zu verlieren.
    Er brauchte eine Minute, bis er sich so weit erholt hatte, we i terzumachen. Sein Herz pochte, und er schnappte nach Luft. Doch die Rettung war in Sicht. Zu den Sprossen an der Decke konnte er auf keinen Fall zur ück. Und selbst wenn das gegangen wäre, hätten seine erschöpften Arme und Schultern sein Gewicht nicht mehr getragen. Da er keine andere Mög lichkeit hatte, kroch er erneut den Gang entlang, der zur Landebucht f ührte.
    Er kam an den Leichen der beiden W ächter vorbei, während er zentimeterweise vorwärtskroch. Er war schon halb in der La n debucht – weniger als zehn Meter von der Luftschleuse des Shuttles entfernt –, als er Stimmen hörte, die sich aus dem Gang hinter ihm näherten.
    „Hier ist noch ein Bluttropfen!“, rief jemand. „Offensichtlich will er zu den Shuttles!“
    Kai Leng verdoppelte seine Anstrengungen, kroch so schnell er konnte über den harten Metallboden der Landebucht. Hinter ihm hörte er das schwere Stapfen von Stiefeln, die sich ihm näherten.
    Er griff gerade nach der Luftschleuse des Shuttles, als die ersten beiden Sicherheitsleute auf die A n dockrampe kamen.
    „Keine Bewegung!“, rief einer von ihnen.
    Kai Leng ignorierte den Befehl, rollte sich durch die Luf t schleuse und schlug mit der Handfl äche g e gen den Schließknopf an der Wand.
    Der Cerberus-Agent rollte sich zusammen, b e deckte seinen Kopf mit den H änden, als die Wachen das Feuer eröffneten. Ein paar Fehlschüsse zischten in die Luftschleuse und prallten davon ab, bevor das schwere Schott zuglitt. Doch keine hatte ihr Ziel g e troffen.
    Kai Leng wusste, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Die Waffen der Wachen konnten zwar die H ülle des Schiffs nicht durc h dringen, und die Luftschleuse war verschlossen. Doch sie konnten immer
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